Eichstätt
Auf fürstlichen Spuren

Freundeskreis besuchte Paris - Nicolaus von Leuchtenberg Ehrenmitglied

22.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:24 Uhr
Der Freundeskreis vor dem Palais Beauharnais, der Residenz des deutschen Botschafters in Paris. −Foto: Schönwetter

Eichstätt/Paris (swt) Die diesjährige Studienreise führte den Freundeskreis Leuchtenberg nach Paris. Nach einer entspannten Anreise mit dem ICE stand eine vierstündige Stadtrundfahrt auf dem Programm. Die Reisegruppe war von den Sehenswürdigkeiten überwältigt.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Familie Beauhar-nais-Leuchtenberg. Erste Station war das Palais Beauharnais, der Sitz des deutschen Botschafters in Paris. Das Gebäude liegt am linken Seine-Ufer schräg gegenüber dem Louvre. Empfangen wurden die Gäste von der Ehefrau des deutschen Botschafters in Paris, Nikolaus Meyer-Landrut. Die Erläuterung der Räume übernahm Jörg Ebeling, Direktor im Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris.

Das Gebäude wurde 1713 errichtet und gelangte 1803 an den damals erst 20-jährigen Eugène de Beauharnais. In den Folgejahren wurde das Palais von dessen Mutter Josephine und Schwester Hortense im Stil des frühen Empire ausgestattet. Eugène lebte ja ab Mitte 1805 als Vizekönig in Mailand und war nur selten in Paris. Nach dem Einmarsch der Alliierten requirierte der preußische König das Palais. Gemäß den Vereinbarungen im Wiener Kongress blieb es im Besitz von Eugène. Dieser erkannte jedoch, dass er nach Paris nicht zurückkehren konnte, und entschied sich, in Bayern zu bleiben. Am 6. Februar 1818 verkaufte er schließlich sein Anwesen für 570000 Francs an den preußischen König.

Nächste Station war die Peter- und Paul-Kirche in Rueil-Malmaison mit den beiden großen Monumenten von Josephine und Hortense. Anschließend folgte die Besichtigung von Schloss Malmaison. 1799 kaufte Napoleon für seine Frau Josephine dieses sehenswerte Schloss mit Park im Westen von Paris. Es wurde zum Lieblingsaufenthaltsort für Josephine, die dort bis zu ihrem Tod 1814 lebte. Das Schloss ist jetzt als Museum zugänglich.
Den Abschluss bildete der Besuch von Petite Malmaison, zu dem der Eigentümer Graf Czarnecky eingeladen hatte. Am Abend feierte man den 85. Geburtstag von Nicolaus von Leuchtenberg in der Brasserie Loderer. Im Rahmen der Geburtstagsfeier gab der Vereinsvorsitzende Josef Schönwetter bekannt, dass die Vereinsführung einstimmig beschlossen hat, Nicolaus von Leuchtenberg zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der Leuchtenberger Bürgermeister Anton Kappl hatte eine Ehrenurkunde erstellt, auf der zu lesen ist: "Für seine herausragenden und vor allem grundlegenden Verdienste rund um die Wirkung und Tätigkeit im Freundeskreis Leuchtenberg wird Seine Durchlaucht Nicolaus Herzog von Leuchtenberg zum Ehrenmitglied ernannt. Sein Wirken und seine Hingabe für den Freundeskreis sind ein Ansporn für die künftige Vereinsarbeit." Der Geehrte war gerührt über diese Auszeichnung und bedankte sich bei allen Beteiligten für die Ernennung, die für ihn eine große Ehre sei.

Der letzte Vormittag stand zur freien Verfügung, wobei die meisten Teilnehmer den Invalidendom mit dem Grabmal Napoleons besuchten.