Eichstätt
Anstoß für die Besten

Eröffnung der 7. Deutschen Polizeimeisterschaft im Fußball der Frauen

01.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:36 Uhr
Aufgereiht auf Bierbänken mussten sie in der Hitze ausharren, die Spielerinnen aus Bayern (von links), Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, der Bundespolizei und Berlin, ehe es nach der Eröffnungsfeier auf dem Fußballplatz weiterging. −Foto: Meßner

Eichstätt (EK) Der Schweiß floss bereits vor dem ersten Anpfiff in Strömen.

Aufgrund der unsicheren Wetterprognose - kommt ein Gewitter oder nicht? - haben sich die Verantwortlichen der 7. Deutschen Polizeimeisterschaft im Fußball der Frauen kurzfristig dazu entschieden, die gestrige Eröffnungsfeier in die Turnhalle der Eichstätter Bereitschaftspolizei zu verlegen. Das Programmheft erwies sich während der Reden als optimal zu nutzender Fächer und immer wieder gingen Helfer mit Getränkekisten durch die Reihen und boten etwas zu trinken an. Die Gäste griffen dankend zu.

Welch hohen Stellenwert diese Veranstaltung genießt, ließ sich alleine an der illustren Schar der Ehrengäste ablesen. Der Leitende Polizeidirektor (LPD) Hubert Müller eröffnete den Reigen der Reden. Wie ein Roter Faden zog sich ein Thema durch praktisch alle Grußworte: die Bedeutung des Sports im Polizeidienst. "Polizeisport ist kein Selbstzweck", sagte etwa LPD Müller, "sondern eine unabdingbare Voraussetzung für den Dienst. " Er sprach zudem über die verbindende Wirkung des Sports und erwähnte die derzeitige Weltmeisterschaft der Frauen in Frankreich als "weltumspannendes Ereignis". Wer den Frauenfußball ständig mit den Männern vergleiche, habe den Sinn nicht verstanden, meinte Müller. Ihm gefalle, dass beim Frauenfußball das Spiel im Vordergrund stehe und nicht das Geld oder die Medienpräsenz.

In seiner unterhaltsamen Begrüßung sprach Müller die Abordnung aus Berlin direkt an und erwähnte, dass einige Spiele nebenan beim VfB Eichstätt stattfinden werden. "Sie wissen schon. Das ist der Verein, der Hertha BSC Berlin aus dem DFB-Pokal werfen wird. " Die Spielerinnen aus der Hauptstadt trugen es mit Humor - sie können ja auf dem Fußballplatz die Antwort geben.

Die örtliche Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel (CSU) freute sich, dass die "besten Polizeifußballerinnen der Republik nach Eichstätt gekommen" seien. "Die Polizei kann stolz auf die herausragenden Leistungen der eigenen Sportler sein", betonte sie.

Im Anschluss hielt Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) seine Festrede. Angesichts der hohen Temperatur in der Halle hielt er sich bewusst kurz. Und vielleicht übertrieb er auch ein klein wenig, als er die Höhepunkte des Fußballjahres aufzählte. Er sprach vom DFB-Pokalfinale, vom Endspiel der Champions League - und nun eben die 7. Deutsche Polizeimeisterschaft im Fußball der Frauen. Eck legte in Anlehnung an Müllers Begrüßungsworte Wert darauf, dass eine solche Meisterschaft nicht der Inszenierung diene, sondern in sportlicher Hinsicht einen motivierenden Einfluss haben könne. "Ich weiß, ich sage nichts Neues", fuhr er fort. Aber er warne davor, nach der Ausbildung die körperliche Fitness schleifen zu lassen. Aus seiner Sicht ist Sport die Grundlage für den Polizeiberuf.

Angesichts der rund 100 Top-Sportlerinnen zu seiner Rechten dürfte Eck damit auf offene Ohren gestoßen sein. Auch die Schiedsrichterabordnung, die zwischen den Sportlern und den Ehrengästen saß, dürfte genickt haben. Vor drei Jahren, als die Meisterschaft ebenfalls in Eichstätt stattgefunden hat, saß an gleicher Stelle Bibiana Steinhaus, die nun in der Herren-Bundesliga pfeift. Gestern hat Susann Kunkel die Riege angeführt. Sie ist Schiedsrichterin in der Frauenbundesliga und leitete unter anderem das DFB-Pokalfinale der Frauen.

Letztlich war es der Leitende Polizeidirektor und Vorsitzender des Bayerischen Polizeisportkuratoriums Johann Peter Holzner, der die wichtigsten Worte des Nachmittags sprach: "Die 7. Deutsche Polizeimeisterschaft im Fußball der Frauen ist eröffnet. "

Während die Ehrengäste anschließend den Weg zum Buffet suchten, ging es für die Sportlerinnen auf den Platz zum Eröffnungsspiel der bayerischen Auswahl gegen das Team aus Nordrhein-Westfalen.

Markus Meßner