Schernfeld
An Originalität kaum zu überbieten

Publikum lacht Tränen beim Stück der Schernfelder Laienspielgruppe - Weinfest mit Rekordbesucherzahl

11.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
Begeisterten ihr Publikum: Johanna Breitenhuber, Roland Neumann, Maria Schober, Max Nieberle, Richard Schober, Alina Weidinger, Sandra Gastl und Mike Margraf. −Foto: Bauer

Schernfeld (zba) Bevor in Schernfeld das große Kirchweihwochenende kommt, erlebten die Schernfelder und Gäste aus der Umgebung einen ersten herbstlichen Höhepunkt im dörflichen Leben.

An zwei Tagen gab es bei den Veranstaltungen der DJK in der besonderen Atmosphäre des Bruchstein-Ambientes des historischen Langhofs mitreißende Musik und ein spannungsgeladenes Theater. Die siebte Auflage des Weinfestes verzeichnete eine Rekordbesucherzahl. Den musikalischen Auftakt machte die Stoizwigga-Musi mit gemütlicher Blasmusik.

Im Mittelpunkt des Abends aber stand das Theaterstück "Bucklerte Verwandtschaft": Darin stellt der Erbonkel, von Richard Schober routiniert und souverän verkörpert, seine Familie auf die Probe. Denn gleich zwei Paare versprechen sich ein sattes Erbe: Alina Weidinger tritt als Neuling auf der Bühne in der Rolle von Cousine Helene überzeugend selbstherrlich auf. Ihr unterdrückter, schweigsamer Gatte (Mike Margraf) beeindruckt durch hoch theatralischen mimischen Ausdruck. Die Verwandte Anni (Johanna Breitenhuber) spielt bravourös ihre wortarme Rolle. Über ihr steht ihr protziger Mann (Roland Neumann), der in überzeugend echt bayerischem Stil auftritt. Die beiden Paare gehen am Ende aber leer aus.

Sandra Gastl, köstlich und galant als französische Hausdame, ist vollkommen verwirrt über das "geschwindelte" Ableben des Erbonkels, der schließlich seiner völlig überraschten Nichte Moni (Maria Schober), dem braven Mädel vom Lande, das Erbe vermacht. Als Macher des großen Schwindels überzeugte Max Nieberle in der Rolle des Freundes des Erbonkels, köstlich sein hektischer Eifer und die okkulte Geist-Beschwörung.

Die Laienspieler standen voller Begeisterung auf der Bühne. Sie spielten ihre Rollen überzeugend und waren an Originalität nicht zu überbieten. Ihr Spielleiter war Edi Breitenhuber. Als Souffleuse wirkte Anita Liepold, die gute Seele der gesamten Veranstaltung. Das Publikum amüsierte sich köstlich, lachte Tränen und applaudierte der ganzen Gruppe stürmisch.

Zu späterer Stunde wurden die Gäste von der kernigen Musik von Charly Green & Rocky Teddy Boys mitgerissen und sie schwangen sogar eifrig das Tanzbein.

Auch am zweiten Veranstaltungstag waren die Plätze im Langhof voll besetzt. Zahlreiches Stammpublikum stellte dabei die Gruppe "Kumma Zamm" der Pfarrei Schernfeld. Neben der Theateraufführung gab es auch wieder viel Musik. Dafür sorgten die Griabigen Zwoa (Franz und Annemarie Hajak) mit Diatonischer, Tenorhorn und lustigem Gesang und das Spitzlberg-Duo Peter Haberkern (Diatonische) und Rudolf Hoh (Tuba) mit Liedern zum Mitsingen. Ein bestens aufgelegtes Publikum dankte mit viel Applaus.