Kipfenberg
Altes Handwerk und viele bunte Eier

Zahlreiche Attraktionen beim Ostermarkt in Kipfenberg - Alles für die Hochzeit im Reigl-Haus

15.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:39 Uhr
  −Foto: Patzelt

Kipfenberg (EK) Der Ostermarkt hat viele Besucher am Sonntag nach Kipfenberg gelockt. Und da gab es einiges zu bestaunen: einen prächtigen Osterbrunnen, Ostereier in allen Variationen, bunte Floristik, aber auch Naturdeko aus Heu und Moos. Wer noch Anregungen für seinen Hochzeitstag suchte, war auch genau richtig.

Im Atelier des Reigl-Hauses erwarteten ausgewählte Dienstleister und drei Brautmodels die Besucher, um sie beim ersten Kipfenberger Hochzeits-Event einzustimmen.

"Mensch Mama, ist der schön", geriet die kleine Sabine regelrecht ins Schwärmen. Das Mädchen richtete seinen Blick auf den Osterbrunnen, der in voller Pracht den Marktplatz prägte. Das Kunstwerk mit einer Kronenhöhe von 5,20 Meter wurde durch die Interessengemeinschaft Osterbrunnen Kipfenberg hergerichtet. Über 5000 Arbeitsstunden flossen in die Gestaltung des Brunnens, der aus etwa 120 Metern frisch gebundenen Girlanden besteht, an denen über 5500 von Hand bemalte Eier befestigt sind. Dabei ist jedes Ei ein echtes Unikat. Die einzelnen Eier wurden mit einem Kompressor ausgeblasen, die Schalen ausgekocht, auf Holzstäbe geklebt, grundiert und lackiert. In liebevoller Kleinarbeit entstanden danach wahre Kunstwerke: Blumengirlanden, Spruchbänder, Stillleben, Figuren, Tiere, Landschaftsbilder und vieles mehr.

Bürgermeister Christian Wagner begrüßte bei der Eröffnung des Marktes und der Vorstellung des Osterbrunnens die Besucher mit einigen Zeilen des deutschen Kirchenmusikers und Komponisten Josef Michel. Laut dem Bürgermeister lebte bereits 1998 der alte Brauch des Osterbrunnens in Kipfenberg wieder auf. Unter dem Brunnentrog, der die Brunnenkrone trägt, befindet sich noch der Brunnenschaft des Marktbrunnens, aus dem die Kipfenberger in früherer Zeit ihr wertvolles Wasser schöpften. "Wir Kipfenberger schätzen die alten Bräuche unserer Region. Wir bewahren sie und geben ihnen immer wieder ein modernes Gesicht", betonte der Rathauschef. Laut Wagner haben Traditionen gerade heute, in einer oft so hektischen Zeit und in einer vernetzten, globalisierten Welt, ihren ganz besonderen Stellenwert.

Die Eröffnung des Ostermarktes umrahmte musikalisch die Kipfenberger Blaskapelle. Beim Schlendern durch den Ostermarkt konnte man zwischen den vielen Verkaufsständen auf so manchen Handwerker treffen. Michael Hunner aus Breitenhill zeigte beispielsweise die Kunst des Kerbschnitzens. Und nicht weit von ihm entfernt stellte Klaus Eckerle, nur noch rein hobbymäßig, wie er sich ausdrückte, Rechen aus Holz her. "Da gibt es kaum noch welche - die alten Rechenmacher sterben weg und die jungen wollen nichts mehr von diesem Handwerk wissen", sagte der Arnsberger.

Gertraud Regler aus Treuchtlingen konnten die Besucher bei der Gestaltung von Kunstwerken aus Weideruten über die Schulter schauen. Dem uralten Handwerks des Spinnens widmete sich Andrea Strauß. "Leider hört man heute das leise und beruhigende Surren des Spinnrades nur noch selten. Oft laute Maschinen haben es ersetzt", sagte die Mörnsheimerin. Strauß beherrschte auch das Färben der Wolle mit Naturmaterialien. "Walnussschalen ergeben braun, Birkenblätter gelb und Labkrautwurzeln rot", sagte die Handwerkerin.

Aber auch für die Kinder war einiges geboten. In einem Gehege warteten Esel und Häschen vom Haflingerhof Günthner aus Landershofen auf die ein oder andere Streicheleinheit und im Bürger- und Kulturzentrum Krone durften die Buben und Mädchen unter der Anleitung von Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins Böhming Osterkörbchen, Osterhasen in allen Varianten, Grußkarten und bunte Mosaikeier basteln.

Einen echten Höhepunkt bildete das erste Hochzeits-Event im Atelier des Reigl-Hauses. Drei Bräute zeigten ihre prachtvollen Kleider und bunten Blumensträuße und auch die Tischdeko kam nicht zu kurz. In Hochzeitkleidern präsentierten sich als Models Anja Hüller aus Kipfenberg, Lucia Betz aus Haunstetten und Julia-Marie Chrzan aus Arnsberg. Während Hüller zwar bereits verlobt ist, sei eine kirchliche Hochzeit "noch nicht geplant". Dagegen will Betz "im Juni den Schritt vor den Traualtar antreten". Und mit den Worten "Ich bin glücklich vergeben" äußerte sich Chrzan zu ihren Zukunftsplänen.

Nachdem die Sonne ihre wärmenden Strahlen vom Himmel schickte, ließen sich die vielen Besucher den Kaffee und Kuchen oder das ein oder andere Getränk im Freien schmecken. Und aufgrund der frühlingshaften Temperaturen kam auch das Eis nicht zu kurz.
 

Anton Patzelt