Kinding
"Alarm" am Kratzmühlsee

Reibungslose Zusammenarbeit zwischen Wasserwacht und Rotem Kreuz

09.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:54 Uhr
Hand in Hand arbeiten die verschiedenen Rotkreuzgruppen zusammen. Wasserwacht, Betreuung und Verpflegung bilden wesentliche Pfeiler unseres Hilfeleistungssystems bei Großeinsätzen. −Foto: Fotos: Gampl

Kinding/Eichstätt (pga) Zum zweiten Mal in diesem Jahr übte die Wasserwacht am Kratzmühlsee den Ernstfall. Jetzt war es die Ortsgruppe Eichstätt, unterstützt von Kameraden aus Altmannstein, die Evakuierungsmaßnahmen aus dem Bereich der "Insel" durchführen musste.

Unter der Führung des Einsatzleiters Wasserrettungsdienst, Marcus Röttel, galt es, Verletzte und zu betreuende Menschen zu versorgen und an Land zu bringen. Mit zwei Booten rückten die Wasserwachtler an. Geborgen wurden die Hilfesuchenden aus dem Wasser oder von der Insel.

Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit mit den Hilfskräften der Bereitschaften zu erproben. Die Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK Nürnberg Stadt, mit der seit vielen Jahren eine gute Zusammenarbeit beim Sanitätsdienst anlässlich des Großevents "Rock im Park" gepflegt wird, bat die Ortsgruppe Eichstätt um Unterstützung.

Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflege des Berufsbildungszentrums Ingolstadt fungierten als Verletztendarsteller und konnten so unterschiedliche Einheiten des Katastrophenschutzes hautnah erleben.

Nachdem die Sanitäter des Sichtungstrupps von der Wasserwacht per Boot in den Einsatzbereich gebracht worden waren, ging alles Schlag auf Schlag. Die erste Lagemeldung wies auf drei Schwerverletzte und zwölf zu betreuende leichtverletzte Personen hin. Der Einsatzleiter Wasserrettungsdienst veranlasste die Alarmierung einer weiteren Schnelleinsatzgruppe Wasserrettungsdienst sowie einer Betreuungs- und Verpflegungseinheit. Bis zum Eintreffen dieser Kräfte musste die Mannschaft der Wasserwachtstation Kratzmühle die Versorgung der Personen sicherstellen.

Zügig wurden die Patienten im Bereich des Bootsstegs angelandet. Hier erfolgte eine weitere Sichtung. Puls und Atmung wurden kontrolliert und lebensbedrohliche Verletzungen versorgt. Darüber hinaus stand die korrekte Lagerung der Notfallpatienten im Vordergrund. Die inzwischen eingetroffenen Kräfte des Betreuungsdienstes übernahmen den Transport zur behelfsmäßig eingerichteten Sammelstelle und sorgten weiter für die Hilfesuchenden.

Da sich der Gesamteinsatz über einen längeren Zeitraum zog, wurde Verpflegung für die Betroffenen und die Helfer geordert. Um ein realistisches Szenario zu erhalten, wurde kurzerhand die Terrasse des Seerestaurants in die Übung mit einbezogen. Hier entstand der Bereich für die Betreuung und Verpflegung der betroffenen Personen. Der Pächter des Restaurants am See hatte sich sofort bereiterklärt, Teile seiner Gastronomiefläche zur Verfügung zu stellen.

Als Übungsbeobachter war der Vorsitzende der Kreiswasserwacht, Peter Gampl, vor Ort. Er zollte den Mitgliedern der Wasserwacht, der BRK Bereitschaft und den Schülerinnen und Schülern größte Anerkennung. Alle Beteiligten hätten ihre Aufgaben vorbildlich erfüllt. Die Zusammenarbeit habe harmonisch geklappt, und jeder habe sein Können unter Beweis stellen können. Gerade im Katastrophenfall oder bei einer Großschadenslage sei die Kooperation über die Grenzen der Hilfsorganisationen hinweg unbedingt erforderlich, so Gampl.