Eichstätt
Abwechslungsreiches Festwochenende

Museum Bergér feierte 50. Geburtstag - "Sehr dankbar für ehrenamtliches Engagement"

19.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:50 Uhr
Klaus Dorsch
Ungewöhnliche Perspektiven: Künstler nutzten den Steinbruch selbst als Ausstellungsfläche. −Foto: Fotos: Preindl

Eichstätt/Schernfeld (EK) Die Ausstellungsstücke im Museum Bergér selbst sind rund 150 Millionen Jahre alt - da ist der 50. Geburtstag des Museums nicht mehr als ein Wimpernschlag der Erdgeschichte. Für die Familie Bergér und den Museumsverein war dies aber Anlass genug, am Wochenende kräftig zu feiern.

Der Eichstätter Landrat und Vorsitzende des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal Anton Knapp würdigte in seinem Grußwort das "herausragende Engagement der Familie Bergér und des Museumsvereins, die es mit ihrer Arbeit ermöglichen, dass die Besucher am Harthof die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt der Jurazeit so anschaulich und beeindruckend erleben können." Das Thema Fossilien besitze für den Landkreis Eichstätt und den gesamten Naturpark Altmühltal eine sehr große Bedeutung, verschaffe es der Region doch eine Alleinstellung auf dem touristischen Sektor. Knapp lobte in diesem Zusammenhang auch die gute Zusammenarbeit mit dem Museum Bergér: Der Besuchersteinbruch des Landkreises Eichstätt am Blumenberg wird vom Museum betreut. "An dieser idealen Kombination erfreuen wir uns seit Jahren", so Knapp.

Schernfelds Bürgermeister Ludwig Mayinger bedankte sich ebenfalls für den ehrenamtlichen Einsatz und erinnerte an Museumsgründer Fritz Bergér, "der eine große Unternehmerpersönlichkeit war und mit dem Museum ein bis heute leuchtendes Juwel im Gemeindegebiet Schernfeld geschaffen hat."

Vereinsvorsitzender Georg Bergér sprach seinen besonderen Dank an den Museumsverein aus, "denn ohne die Unterstützung der Freunde der Fossiliensammler vom Blumenberg könnte das Museum so nicht erhalten und betrieben werden, schließlich müssen wir ohne Zuschüsse et cetera auskommen." Natürlich ließ es sich Georg Bergér nicht nehmen, die Ehrengäste kurz durch das Museum zu führen, in dem unter anderem ein Abdruck des schönsten Exemplars des Archaeopteryx ausgestellt ist, der bereits 1877 am Blumenberg gefunden wurde.

Für festliche Stimmung am Sonntag sorgten die Ochsenfelder Böllerschützen, der Fanfarenzug Eichstätt und die Dollnsteiner Blaskappelle, am Samstagabend wurde ausgelassen mit der Coverband "Next Generation" gefeiert. An beiden Tagen gab es ein vielfältiges Programm für Kinder und auch der Besuchersteinbruch selbst war ein Publikumsmagnet.

Etliche Festbesucher nutzten das Wochenende zu einer ausführlichen Museumsrunde und schauten dabei der Künstlerin Li Portenlänger über die Schulter, die die Kunst der Lithographie an der museumseigenen Presse mit ihren Werken demonstrierte.

Eine beachtenswerte Premiere in Eichstätt feierte die Aktion "Kunst im Steinbruch": In einem aktiv bewirtschafteten Steinbruch zwischen Harthof und der Kletterhalle präsentierten mehrere Künstler großflächig ihre Kunstwerke. So stellte unter anderem Bildhauer Raphael Graf mehrere Skulpturen aus, Angelika Süß brachte Bilder und Papierskulpturen mit, Markus Schiegl und Günter Wiedemann zeigten Skulpturen und Objekte aus Holz. Albert und Constantin Fersch nutzten die Aktion für ihre Installationen, auch Georg Bergér selbst und sein Sohn Daniel beteiligten sich und steuerten Objekte und Installationen bei. Mit mehreren Werken und Installationen beteiligte sich Rupert Fieger, der mit Sonja Hornung, Otto Ziegler und Gabriel Fieger den Steinbruch auch gemeinsam in Szene setzte.

Klaus Dorsch