Kipfenberg
Test bestanden

Vor dem Beginn des Limesfests am Freitag gab es die obligatorische Bierprobe - Heute Abend Vortrag zum Jubiläum

08.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:20 Uhr
Die traditionelle Limesfest-Bierprobe fand am Dienstagabend im Schützenhaus in Grösdorf statt. Bürgermeister Christian Wagner (2. v. links), die designierte Limeskönigin Katja Merkl (4. v. links), Michael Gutmann (3. v. links), Limeskönigin 2017, Claudia Partsch (3. v. rechts), Limesfestwirt Franz Wittmann (2. v. rechts) und Sabine Biberger (rechts) präsentierten den rund 120 geladenen Gästen das Limesfestbier 2018. Mit im Bild ist der Schützenmeister der gastgebenden Martin-Schützen Grösdorf, Martin Ernhofer (links). −Foto: Foto: Metzel

Kipfenberg (EK) Bevor der Startschuss für das Limesfest am Freitag fallen kann, prüfte eine ausgewählte Schar von Biertestern den Gerstensaft im Schützenhaus in Grösdorf.

Heuer war es eine besondere Generalprobe, da die Vorstellung des Festbiers im Heimatort der designierten Limeskönigin stattfand.

Um das Festbier schon einmal auf Farbe, Stammwürze, Alkoholgehalt und Wirkung gewissenhaft und ausgiebig zu testen, hatten die Brauerei Gutmann, die Festwirtsfamilie Widmann und die Marktgemeinde heuer den Festausschuss, den Gemeinderat, die Mitarbeiter von Verwaltung und Bauhof sowie Vertreter aller Gruppen, die sich rund um das Limesfest engagieren, eingeladen. Bürgermeister Christian Wagner, die Limeskönigin 2017, Claudia Partsch und die designierte Limesregentin, Katja Merkl, Limesfestwirt Franz Widmann und Kipfenbergs stellvertretende Bürgermeisterin, Sabine Biberger, präsentierten gemeinsam mit Michael Gutmann das Limesfestbier 2018. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den Sausackschleifern.

Für viele Mitbürger und Aktive sei das Limesfest die sechste Kipfenberger Jahreszeit, sagte Wagner. Entgegen der Annahme, dass Bierbrauen im Mittelalter allein Sache der Klöster war, sei die germanische Tradition des Brauens in den Dörfern und Gemeinden weitergeführt worden. "Das Recht dazu ließen sich die Germanenstämme, also auch wir Bajuwaren, nicht streitig machen, obwohl im frühen Mittelalter die ersten Volksrechte entstanden", so Wagner. In diesen Rechten sei unter anderem festgelegt worden, in welcher Größenordnung man von dem gebrauten Bier an die Obrigkeit abzutreten hatte. Wagner: "Wenn man so will, wurde dort das Steuersystem erweitert. " Verblüffend sei, dass die Menge der Produktion in keinster Weise eingeschränkt wurde. "Jeder konnte so viel brauen, wie er wollte und das geschah auch", sagte der Bürgermeister. Und weiter: "Ich bin überzeugt davon, dass es der Familie Gutmann mit ihrer mehr als 300-jährigen Brautradition auch heuer wieder gelungen ist, ein hervorragendes Festbier zu brauen. "

Michael Gutmann stellte das Limesfestbier den Gästen vor. Alle Jahre suche er, so Gutmann, nach Besonderheiten, die irgendwie eine Verbindung zum Bier haben. "Heuer sieht es eher mau aus. Die Fußball-Weltmeisterschaft gibt wenig Anlass zur Freude, einzig der Aufstieg des Clubs, aber diese Freude hält in der Regel auch nicht lange an. " Nach dem Motto: "Dichter trinken - Trinker dichten", sei er auf eine Vielzahl von Ereignissen und Zitate gestoßen, die davon zeugen, dass Bier auch in höchst philosophischen Kreisen einen großen Stellenwert eingenommen hat. Deutschland sei als Land der Dichter und Denker und natürlich auch als Land der Biertrinker bekannt. Zwar liege Deutschland nur noch an dritter Stelle, was den Pro-Kopf-Verbrauch an Bier betreffe. "Würde Bayern in der Statistik alleine antreten, wären wir wieder an der Pole-Position", so Gutmann.

Das Bier solle allen Bürgern des Marktes Kipfenberg und Gästen des Limesfestes schmecken, hob Gutmann hervor. Das Limesfestbier habe einen Stammwürzegehalt von 12,5 und einen Alkoholgehalt von 5,4 Prozent. Im Trunk dominieren überwiegend malzige, im Nachtrunk leicht bittere Aromen, beschreibt Michael Gutmann das Limesfestbier.

Zur Einstimmung auf das Jubiläums-Limesfest hält Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder heute Abend einen reich bebilderten Vortrag "50 Jahre Limesfest - wie alles begann". Zu dem Vortragsabend ist jeder eingeladen. Ganz besonders sind all die Kipfenberger, die beim ersten Limesfest beispielsweise als Römer, Bäuerin oder Mitglied im Mittelalterbild dabei waren, und diejenigen, die sich ums Limesfest verdient gemacht haben, eingeladen. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr und findet im Römer- und Bajuwarenmuseum statt.

 

Matthias Metzel