Eichstätt
2000 Ehrungen für Sportler

Rückblick auf die Erfolgsgeschichte und aktuelle Verleihung der Sportabzeichen

28.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:40 Uhr
Einige der Sportabzeichen-Urgesteine blicken auf zahlreiche Teilnahmen zurück: (von links) Übungsleiter Annett Dormeier und Willi Müller, Stadtrat Christian Alberter (2. Sportabzeichen), BLSV-Ehrenkreisvorsitzender Werner Marras, Stadträtin Maria Lechner (3), Familiensportabzeichen Margret Lutter (11), Bürgermeister und Sportbeauftragter Gerhard Nieberle (11), Urgestein Andrea Regler (20), Sparkassendirektor Karl-Heinz Schlamp (9), Urgestein Dr. Klaus Lutter (36), Urgestein Rosa Böhm (22), Oberbürgermeister Andreas Steppberger (5), Franziska Branner (15), Urgestein Manfred Schapfel (30), Vorsitzender des AK Sport Karl Kölle und Urgestein Hans Eder (55). −Foto: Bauer

Eichstätt (EK) Über 2000 Sportler in 20 Jahren; das ist die Bilanz des Sportabzeichen-Treffs Eichstätt.

Seit dem Jahr 2000 werden die Auszeichnungen an Aktive verliehen, zum 20. Mal nun bei einem Festakt im Holzersaal der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU).

Wie die derzeitigen Organisatoren Hans Eder und Klaus Lutter in ihrer Bilanz aufführten, bekamen in den vergangenen 20 Jahren 1266 Erwachsene sowie 647 Kinder und Jugendliche Urkunden und Sportabzeichen.

Im Jahr 2019 hatten sich rund 130 Personen an den Herausforderungen des Sportabzeichens versucht und an den angebotenen zehn Terminen trainiert. Dabei mussten sie je nach Alter und Geschlecht unterschiedliche Leistungen, die sie selbst aus einem Aufgabenkatalog auswählen konnten, bewältigen und ihr Können in den Bereichen Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination unter Beweis stellen. Wer das Deutsche Sportabzeichen erwerben wollte, musste zudem als Grundvoraussetzung einen Nachweis in der Sportart Schwimmen erbringen. Zwar sind die vom Deutschen Olympischen Sportbund geforderten Leistungen dabei durchaus anspruchsvoll, jedoch bei entsprechenden Voraussetzungen und regelmäßigem Training gut erreichbar.

Bei der Ehrung im Prunksaal der Sommerresidenz nahmen schließlich 122 Sportler ihre Abzeichen entgegen: 23-mal hatte es für Gold gereicht, 38 Silberabzeichen wurden verliehen und 11 Abzeichen aus Bronze. Zum wiederholten Male konnten sich die Studenten der KU über die meisten Abzeichen freuen: Mit 40 ausgestellten Sportabzeichen heimsten die jungen Sportler ein Drittel der Auszeichnungen ein.

Besonders geehrt und gewürdigt wurden diejenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die das Sportabzeichen zum wiederholten Mal mit einer sogenannten runden Zahl abgelegt hatten. Zu ihnen gehören Nikolas Geyer, Isabella Jung, Manfred Pollak, Frank Schindler, Christoph Schmidt, Martina Schmidt, Theresa Schmidt und Andreas Steppberger mit jeweils der fünften Wiederholung, Franziska Branner und Christoph Lutter mit der 15. Wiederholung, Andrea Regler mit der 20. und Manfred Schapfel mit der 30. Wiederholung. Eine außergewöhnliche Ehrung erhielt außerdem Hans Eder, der "Grandseigneur und Cheforganisator" und ehemalige Sportbeauftragte der Stadt Eichstätt. Er schaffte es, in diesem Jahr das Sportabzeichen zum 55. Mal abzulegen, was laut Klaus Lutter nur ganz wenigen Menschen gelingt: "Diese außergewöhnliche Leistung ist nicht nur ein Zeichen regelmäßigen körperlichen Trainings und Ausdruck starker Willenskraft sowie sportlicher Leidenschaft, sondern auch Zeichen einer guten Konstitution und das Glück, über viele Jahre hinweg gesundheitlich fit zu bleiben. Werner Marras, Ehrenkreisvorsitzender des BLSV-Kreises Eichstätt, gratulierte Hans Eder und überreichte ihm eine Urkunde und die Ehrengabe des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Um insbesondere Kinder und Jugendliche zusammen mit ihren Eltern für den kontinuierlichen Erwerb des Sportabzeichens zu motivieren, wurden auch heuer wieder die sportlichsten Familien in Eichstätt gesucht. Fünf Familien gelang es, mindestens drei Abzeichen von zwei Generationen nachzuweisen. Ausgezeichnet wurden die Familien Geyer (2. Wiederholung), Lechner (3.), Rinnagl (5.), Schmidt (5.) und Lutter (11.).

Natürlich durfte auch die Ehrung der ältesten Teilnehmerin in diesem Jahr nicht fehlen. Gertrud Schiele beteiligte sich erfolgreich als erste Frau mit 80 Jahren am Sportabzeichen-Treff. Der jüngste Teilnehmer 2019 war Veit Alberter mit sieben Jahren.

Für das passende Rahmenprogramm der Festveranstaltung sorgte die Showtanzgruppe des Universitätssportzentrums, die speziell für diesen Anlass zusammen mit Schülerinnen des Gabrieli-Gymnasiums einen Tanz unter dem Motto "Zwischen Träumen und Hoffnung" unter der Leitung der akademischen Rätin Christina Gscheidl einstudiert hatte. Der erstmals präsentierte Lyrical Jazz und die anschließende Hip-Hop-Show begeisterten die anwesenden Sportler und Ehrengäste und leiteten zum gemütlichen Teil im Foyer der Sommerresidenz über.

Geschichte des Sportabzeichens

Das 1913 zum ersten Mal in Deutschland verliehene sportliche Leistungsabzeichen, das die Bundesrepublik 1958 als geschütztes Ehrenzeichen anerkannte, hat auch in Eichstätt eine lange Tradition. Die Idee, in Eichstätt einen Sportabzeichen-Treff (SA-Treff) zu etablieren, äußerte Hans Eder bei der Sitzung des Arbeitskreises Sport mit Helmut Lutz und Klaus Lutter am 11. Oktober 1999. Der erste Treff war am 28. Juni 2000. Dazu luden die Sportpioniere die Sportvereine der Stadt und die Bevölkerung ins Uni-Stadion am Seidlkreuz ein. Der erste Versuch wurde gleich zu einem großen Erfolg. Von 27 Teilnehmern konnte an 19 Sportler die begehrte "Fitnessmedaille" ausgehändigt werden.

In der jetzigen Form als eine gut funktionierende Kooperation zwischen dem Universitätssportzentrum, der Stadt Eichstätt und dem Sportarbeitskreis der Vereine wird das Sportabzeichen seit dem Jahr 2000 durchgeführt.

Die sogenannten Urgesteine des SA-Treffs, die seit 2000 ununterbrochen mitmachen, sind Rosa Böhm (22 Sportabzeichen), Andrea Regler (20), Manfred Schapfel (30), Christoph Lutter (15), Klaus Lutter (36) und Hans Eder (55). Johann Traub (21) hat als weiteres Urgestein nur einmal in 20 Jahren gefehlt.

Die Teilnehmerzahlen steigerten sich von Jahr zu Jahr kontinuierlich. Im ersten Jahr waren es 27, 19 waren erfolgreich. 2007 konnte mit 106 Sportabzeichen die magische Zahl 100 zum ersten Mal überschritten werden. Den größten Zuspruch gab es 2014 mit 143 erfolgreichen Sportlern.

Die Top-Ten-Liste führt Hans Eder (55) an. Es folgen Klaus Lutter (36), Manfred Schapfel (30), Josef Schuster (26), Albin Opel (23), Rosa Böhm (22), Werner Pfaller (22), Johann Traub (21), Andrea Regler (20) und Ludwig Mayerhofer (20).

Das Familiensportabzeichen installierte der Arbeitskreis 2009. Als einzige Familie war immer die Familie Lutter dabei. 2013 organisierten Lutter und Eder den Mannschaftswettbewerb für Vereine um den Helmut-Lutz-Gedächtnis-Pokal. Der 2012 verstorbene Mitbegründer des SA-Treffs sollte dadurch gewürdigt werden. Der Wanderpokal ging 2016 nach dreimaligem Gewinn an den VfB Eichstätt.

Hans Eder benennt das Ziel des SA-Treffs seit 20 Jahren: "Stärkung des Breitensports, Zusammenführen von Menschen jeglichen Alters und Förderung der gemeinsamen Freude am Sport ohne jeglichen Leistungsdruck. Gemeinsam schwitzt es sich leichter."

Franz Bauer