Berching
Berle-Bad mindestens bis Weihnachten geschlossen

Gemeindeoberhaupt Ludwig Eisenreich informiert bei Bürgerversammlungen über das Geschehen in Berching

08.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr
Zu einem echten Besuchermagneten hat sich der Bürgermeister-Hans-Kuffer-Park an der Sulz entwickelt (oben) −Foto: Patzelt

Berching/Plankstetten (pa) Mit der Bürgerversammlung in Plankstetten hat der Berchinger Bürgermeister Ludwig Eisenreich (CSU) seinen Marathon durch die einzelnen Berchinger Gemeindeteile begonnen. In seinem allgemeinen Vortrag geht er dabei auf zahlreiche kommunale Projekte ein. Die unerfreuliche Nachricht gleich vorab: Das Berle-Bad ist wegen des Sturmschadens immer noch geschlossen.

Mit den Worten "Von der Wiege bis zur Bahre - vom Kindergarten bis zum Friedhof. So könnte man unsere Arbeit kurz umschreiben" leitete Eisenreich seinen Vortrag ein. Laut dem Bürgermeister kann Berching ein großes Entwicklungspotenzial aufweisen. Er sieht es als Aufgabe der Gemeinde, dieses auch zu nutzen. Als "riesig" bezeichnete der Bürgermeister die Nachfrage nach Bauland. "Wir wollen die vorhandenen Flächen sinnvoll nutzen und auch für Gewerbe offen sein", betonte Eisenreich. In einem "Rekordhaushalt" konnte die Gemeinde 64 Prozent der Schulden abbauen. Nachdem der Schuldenstand in den vergangenen 30 Jahren noch nie so niedrig gewesen war, könne man jetzt auch wieder investieren. "Es stehen einige große Maßnahmen an", so das Berchinger Stadtoberhaupt.

Zunächst wurde aber zurückgeblickt. Der Bürgermeister ging auf das Feuerwehrwesen ein. Rund 680000 Euro kostete die neue Drehleiter der Berchinger Stützpunktfeuerwehr. Diese Summe hatte man sich mit sieben anderen Feuerwehren geteilt. Über neue Tragkraftspritzenfahrzeuge (TSF) dürfen sich die Feuerwehren Pollanten, Raitenbuch und Oening freuen.

Schwierig gestaltete sich laut Eisenreich die Suche nach einem Standort für einen eventuellen Neubau der Grund- und Mittelschule Berching. Vier Standorte habe man inzwischen in die engere Wahl genommen. "Es besteht ein erhöhter Platzbedarf durch das neue pädagogische Konzept und die Ganztagsbetreuung." Auch über die Zukunft der Schule in Holnstein muss man sich Gedanken machen.

Anschließend ging der Bürgermeister auf die Sanierung der Kindergärten in Pollanten und St. Josef in Berching sowie auf die Erweiterung der Einrichtung in Holnstein ein. Für den Neubau des Plankstettener Kindergartens präsentierte Eisenreich einen Planentwurf. Mit den Worten "Hier haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und alle Vorgaben erfüllt. Nun werden wir die weiteren nötigen Schritte einleiten und den Bedarf decken", brachte der Rathauschef den Berchinger Kindergarten St. Marien in der Klostergasse zur Sprache. Am Gebäude steht eine Generalsanierung an. Auf Standortsuche ist die Gemeinde bezüglich eines Kindergartenneubaus in Berching. Es soll ein zweigruppiger Kindergarten mit 50 Plätzen und eine zweigruppige Kinderkrippe mit 24 Plätzen entstehen.

Über Ertüchtigungen beziehungsweise Ergänzungen, ihrer Spielplätze dürfen sich die Kinder im Berchinger Bürgermeister-Adolf-Hollnbergerpark, Plankstetten, Wackersberg, Rudertshofen, Rübling und Thann freuen. Seit rund einem Jahr wird das Jugendheim in Rudertshofen komplett saniert. Die freiwilligen Helfer haben ehrenamtlich rund 1200 Arbeitsstunden geleistet. Die Kosten bezifferte Eisenreich auf rund 187000 Euro - mit 20000 Euro beteiligt sich die Jugend an der Finanzierung. Die Eröffnung ist für Dezember geplant. Eisenreich ging auch auf die Sanierung des Holnsteiner Jugendheims ein.

Mit einem "stattlichen Zuschuss" unterstützt die Stadt Berching die Renovierung des Caritas-Seniorenheims St. Franziskus. Brandschutzmaßnahmen stehen an der Europahalle an.

Starke Sturmschäden entstanden am Berchinger Erlebnisbad Berle (wir berichteten). Vor allem das Dach wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. "Schwierig gestalteten sich hierbei die Versicherungsbeteiligung sowie die Architekten- und Firmensuche", blickte der Bürgermeister zurück. Die Wiedereröffnung des Bades werde sich "auf alle Fälle bis Weihnachten hinziehen".

Bezüglich des neuen Baugebietes in Berching will die Stadt im nächsten Jahr mit der Erschließung beginnen. Es sind 37 Parzellen vorgesehen, von denen sich 32 in städtischem Eigentum befinden. Auch das Baugebiet in Weidenwang soll "bis Mai erschlossen sein". Im Bereich der Alten Post sind zwölf Wohnungen vorgesehen und die Autos sollen später in einer Tiefgarage parken. 55 Wohneinheiten laufen in Berching über den sozialen Wohnungsbau.

Auch auf dem Gebiet des Rad- und Gehwegebaus will die Stadt investieren. Eisenreich nannte den Ausbau des Fußwegs an der Berchinger Klostermauer, die Planung des Radweges Labertal und Jettingsdorf, den restlichen Lückenschluss des Weges von Holnstein nach Freihausen sowie die Planung und Genehmigung des Radweges Sollngriesbach-Erasbach. Ins staatliche Förderprogramm entlang von Staatsstraßen fallen die Radweganbindung der Firma Huber an die B299 mit Unterführung und der Radwegbau am Kreisel Winterzhofen-Wallnsdorf. Verkauft sind mittlerweile die Grundstücke im Industriepark Erasbach. "Wir werden uns wohl nach einem neuen Industriegebiet umsehen müssen", mutmaßte Eisenreich.

Beschlossen sind die Pläne für die Berchinger Stadtentwicklung. Begonnen werden soll mit dem Reichenauplatz - anschließend folgt der Pettenkoferplatz. Vorgesehen sind unter anderem die Schaffung von Barrierefreiheit und die Anhebung des Stadtbaches. Die Stadtentwicklung enthält bereits 54 Projekte und wird inzwischen, so Eisenreich, "sogar von anderen Gemeinden abgekupfert". Zu einem "echten Besuchermagneten" und einem "willkommenen Zentrum" habe sich der Bürgermeister-Hans-Kuffer-Park an der Sulz entwickelt.

"Touristisch gesehen ist dies wie ein Sechser im Lotto", freute sich Eisenreich über die Sanierung des Hotels zur Post in Berching. Die Eröffnung ist zur Silvesterfeier am 31. Dezember 2019, also in einem guten Jahr, geplant. Unter die Sanierungsarbeiten fällt auch die Sulzmauer. Die neue Kulturhalle soll ein Satteldach in Holzbauweise erhalten. Fördergelder sind von verschiedenen Seiten für die Kulturhalle (Baukosten rund vier Millionen Euro), das Hotel zur Post (Baukosten rund elf Millionen) und das Kloster (Baukosten rund 23 Millionen) zu erwarten.

Dorferneuerungsmaßnahmen stehen in Schweigersdorf (Dorfstadel), Thann (Dorfplatz), Rappersdorf (Dorfgemeinschaftshaus), Wallnsdorf, Erasbach und Holnstein an. Der Steg über die Sulz an der Berchinger Schule und die Brücke beim Seniorenheim bedürfen ebenfalls einer Sanierung. Von einem Fachbüro hat sich die Stadt einen Straßenzustandskataster erstellen lassen. Rund 1,8 Millionen Euro an Förderung gibt es im Rahmen des Aktionsbündnis Oberpfalz-Mittelfranken (AOM) für das Kernwegenetz.

Auch einige Friedhöfe standen/stehen auf der Agenda der Stadt Berching. Eisenreich nannte die Renovierung der Friedhöfe in Pollanten und Oening sowie die Sanierungen der Gottesäcker in Plankstetten und Erasbach. Acht fest installierte Geschwindigkeitsmessgeräte sollen die Raser in Berching (Burggriesbacher Straße und Maria-Hilf-Straße), Eglasmühle, Holnstein, Raitenbuch und Wallnsdorf ausbremsen. Wie Eisenreich zudem bekannt gab, ist Berching die einzige Gemeinde in Bayern, in der zwei Rufbusse im Einsatz sind. Im vergangenen Jahr nahmen rund 1800 Personen dieses Angebot wahr.