Beilngries
Reisen und arbeiten

14.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:43 Uhr

 

Beilngries (DK) Es ist eine uralte Tradition: die Walz. Die Zimmerer-Gesellen Thomas Knebel und Malte Kob ziehen durch die Welt. Sie reisen und arbeiten. Sie dürfen gehen wohin sie wollen, nur nicht nach Hause. Jetzt kamen sie durch Beilngries.

Ganz idyllisch sehen sie aus, die zwei auf Wanderschaft: Thomas Knebel (26) und Malte Kob (23) folgen der 800 Jahre alten Tradition aller alten Gewerke. Sie haben Zimmerer gelernt; Thomas kommt aus Ellwangen, ist als Geselle schon eineinhalb Jahre unterwegs, war drei Monate in China und Thailand. Dann lernte er Malte aus Schleswig-Holstein kennen, der erst seit zwei Wochen für drei Jahre und einen Tag fremdgesprochen ist. Das bedeutet: Sie müssen unverheiratet, nicht vorbestraft und unter 30 Jahre alt sein. Und sie dürfen sich ihrer Heimat nur bis zu einem Bannkreis von 50 Kilometern nähern. So lauten die Regeln, an die sich die beiden strikt halten. Doch Kontakt zur Familie halten dürfen sie trotzdem. Die beiden Handwerker haben zwar kein Handy, dafür aber eine Mailadresse.

„Wir arbeiten auf Lohnsteuerkarte, wo wir Arbeit finden“ geben sie bereitwillig Auskunft. Thomas Knebel als „freier Vogtländer“ weiß: „Reisen ist so wichtig wie arbeiten, wir bilden uns gleichzeitig beruflich und sozial fort!“ Meist bleiben sie acht bis zehn Wochen an einem Ort, diesmal vielleicht in Beilngries.

Alles Gute wünscht man den beiden übrigens nicht, sondern standesgemäß „Fixe Tippelei!“, worauf sie zufrieden antworten: „Fix bedankt!“