Mobilfunkmast: "Gegen die Interessen der Bürger"

26.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:39 Uhr

Zu den Berichten und Leserbriefen rund um den geplanten Bau eines Mobilfunkmastes bei Eglofsdorf: Es hat mich sehr nachdenklich gestimmt, dass der Ortssprecher und Stadtrat von Eglofsdorf, Josef Schneider, eher zufällig auf den geplanten Bau einer Sendeanlage - lediglich etwas mehr als 100 Meter vom Eglofsdorfer Ortsrand - gestoßen ist.

Wie ich in Erfahrung bringen konnte, gab es bereits im Mai 2018 Kontakt seitens des Anlagenbetreibers mit der Stadt, um innerhalb eines eng begrenzten Bereiches in Eglofsdorf die Anlage zu erstellen. Nachdem der Anlagenbetreiber Eglofsdorf favorisiert und städtische Angebote abgelehnt haben soll, wäre es dringend erforderlich gewesen, den Ortssprecher mit einzubinden oder zumindest zu informieren.

Das ist leider nicht passiert. Der Anlagenbetreiber durfte nun direkt auf Grundstücksbesitzer zugehen und hat dies auch mit Erfolg getan, ohne dass man das in Eglofsdorf mitbekommen hat. Es ist somit wertvolle Zeit verloren gegangen, in der man noch hätte verhandeln können.

Ich fühle mich auch persönlich betroffen. Immerhin darf davon ausgegangen werden, dass im Rahmen des 5G-Ausbaus in der Großgemeinde Beilngries die Anlage in Eglofsdorf nicht die einzige bleiben wird. Vielleicht hat es ja in anderen Ortsteilen (zum Beispiel Paulushofen oder vielleicht auch Kevenhüll) bereits entsprechende Kontakte gegeben. Sollte die Stadtratsmehrheit ihr Votum für die Errichtung der Sendeanlage abgeben, wird das aus meiner Sicht auf einen Präzedenzfall für alle Ortsteile hinauslaufen - zugunsten eines Konzerns und gegen die Interessen der Bürger.

Ich kann mich auch in die Lage von Maria Braun sehr gut hineinversetzen, die in Kürze in Eglofsdorf bauen möchte und unlängst einen Leserbrief geschrieben hat. Vor 30 Jahren hatten wir in Paulushofen das gleiche Problem. Direkt hinter dem Grundstück eines Nachbarn sollte eine große Sendeanlage entstehen. Wir waren entsetzt und wandten uns an den Stadtrat und den damaligen Bürgermeister. Willy Muschawecks persönlichem Einsatz für seine Bürger war es zu verdanken, dass der große Turm heute etwa einen Kilometer vom Ort entfernt steht. Eine Kompromisslösung, mit der alle Seiten leben können, sollte auch in Eglofsdorf möglich sein. Für Bürgermeister Alexander Anetsberger, der Ambitionen auf den Landratsposten hat, müsste ein Erfolg in dieser Sache doch Ansporn genug sein.

Rudolf Lobmeier jun. ,

Paulushofen.