Dietfurt
Nazi-Parolen verbreitet

27.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:57 Uhr

Dietfurt (uke) Ausgerechnet im Januar, wo in Dietfurt der Fasching tobt, platzt im Ortsteil Mühlbach eine Bombe.

Einem Ausbilder in der Kaminkehrerschule wird vorgeworfen, nach Unterrichtsende mit seinen Untergebenen Nazi-Parolen gebrüllt, Judenwitze erzählt und das verbotene Horst-Wessel-Lied gesungen zu haben. Videoaufnahmen, die dem Bayerischen Rundfunk zugespielt werden, rufen die Abteilung Staatsschutz der Kriminalpolizei in Regensburg auf den Plan. Die Schulleitung ist entsetzt. Der Ausbilder, ein Kaminkehrermeister aus dem Kreis Hof, wird sofort vom Unterrichtsauftrag entbunden und bekommt Hausverbot. Die Schulleitung distanziert sich aufs Schärfste von den Vorkommnissen.

Im September steht der 50-Jährige vor dem Landgericht in Neumarkt. Schon nach 30 Minuten ist der Prozess beendet. Der Mann hat acht Monate Zeit gehabt, über seine Verfehlungen nachzudenken. Er gesteht und präsentiert sich zudem als reuiger Sünder, der sich sein Verhalten "nicht erklären kann". Das Gericht lässt es gut sein und verurteilt den Mann zu einer Geldbuße von 8400 Euro. Darüber hinaus ist er auch den Lehrauftrag in Mühlbach ein für allemal los.