Beilngries
Beilngries plant seine Zukunft

Die Altmühlstadt bereitet sich auf Umgehungsstraßen- und Kindergartenneubau vor

26.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:02 Uhr
In Beilngries wird im Jahr 2018 unter anderem ein neuer Kindergarten gebaut. −Foto: Rieger

Beilngries (rgf) Eigentlich soll 2017 in Beilngries zum Jahr der Spatenstiche werden. Umgehungsstraße, neuer Franziskuskindergarten, Fortsetzung der Mittelschulsanierung - bei all diesen Großprojekten ist der Auftakt der Bautätigkeiten geplant.

In allen Fällen wird der Spatenstich schließlich auf 2018 verschoben. Den öffentlichen Diskurs bestimmen die Millionenvorhaben aber dennoch das gesamte Jahr 2017 über.

Am heftigsten umstritten ist der Neubau des Franziskuskindergartens im Sulzpark. Die Fraktion der Bürgerliste-Parteiloser Block/Freie Wähler kritisiert vielfach die Standortwahl, Bürgermeister Alexander Anetsberger hingegen versichert, dass am Ende ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis stehen wird. Der Baustart wird in der ersten Hälfte des Jahres 2018 erfolgen, im Herbst sollen die Kinder einziehen, dann wird das Bestandsgebäude abgerissen. Der neue Kindergarten erhält eine Z-Form und wird in Holzbauweise errichtet. Aufregung gibt es im Stadtrat, als eine erneuerte Kostenschätzung präsentiert wird. Statt der bislang angenommenen 4,22 Millionen Euro kostet das Gesamtvorhaben nun wohl 5,11 Millionen Euro. Wie hoch die Förderung ausfällt, ist noch offen. Die Stadt muss aber vermutlich etwa die Hälfte der Summe selbst tragen. Abgeschlossen ist das Thema Kindergartenplätze damit außerdem nicht, wie Bürgermeister Alexander Anetsberger Anfang Mai in einem Interview mit unserer Zeitung ankündigt. Schon in wenigen Jahren könnten die Plätze im Stadtgebiet erneut nicht ausreichen.

Diskussionsstoff gibt es auch rund um den bevorstehenden Bau der Umgehungsstraße. Das gesamte Jahr über befasst sich die Stadt mit der Detailplanung, um möglichst noch vor dem Jahreswechsel den ersten Spatenstich tätigen zu können. Das gelingt nicht, weil die Bauaufträge unerwarteterweise doch europaweit ausgeschrieben werden müssen. Im Dezember folgt eine weitere unerfreuliche Nachricht: Statt der bisher erwarteten Kosten von 7,4 Millionen Euro rechnet man für den ersten Bauabschnitt zwischenzeitlich mit 12,6 Millionen Euro. Zumindest steht der Freistaat aber weiterhin zu seiner Förderzusage. Und kurz vor Weihnachten kann die Stadt wieder etwas aufatmen: Die Ausschreibungsergebnisse sind besser als erwartet.

Verschärfte Vorgaben bei den Vergabeverfahren führt die Stadtverwaltung als Grund für die Verzögerungen bei der Mittelschulsanierung und der Umgestaltung der Altstadtgassen ins Feld. Wesentliche Fortschritte gibt es im Laufe des Jahres 2017 derweil beim Gemeindeentwicklungskonzept. Die Stadt plant die Zukunft ihrer Dörfer. Dadurch sollen nicht nur Fördergelder für anstehende Projekte akquiriert werden. Vielmehr wollen sich die Lokalpolitiker einen Leitfaden für die Entwicklung der Ortsteile im kommenden Jahrzehnt vorgeben. Im Frühjahr beteiligen sich Hunderte Bürger an den Ortsteilspaziergängen, es entsteht eine lange Ideenliste. Vor allem Raser auf den Ortsstraßen will man durch bauliche Maßnahmen ausbremsen.