Breitenbrunn
Weiße Flecken sollen verschwinden

Marktrat Breitenbrunn für Errichtung eines Mobilfunkmasten in Gimpertshausen

09.12.2020 | Stand 14.12.2020, 3:34 Uhr
In Gimpertshausen soll ein Mobilfunkmast gebaut werden. −Foto: Sturm

Breitenbrunn - Im Bereich der Marktgemeinde Breitenbrunn gibt es noch weiße Flecken beim Mobilfunk.

Das soll sich in absehbarer Zeit ändern. So ist geplant, in Gimpertshausen einen Mobilfunkmasten zu errichten. Der Marktgemeinderat stimmte dazu einem Baukonzessionsmodell zu.

Auch die letzte Sitzung des Jahres fand unter strengen Hygieneauflagen im Gemeindesaal am Unteren Markt statt. Viele Zuhörer verfolgten das Geschehen. Wie Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) berichtete, soll im Dorf Gimpertshausen auf einer bewaldeten Anhöhe oberhalb des Sportplatzes zur Verbesserung des Empfangs ein Mobilfunkmast errichtet werden. Das Grundstück befindet sich in Gemeindebesitz.

Der Mobilfunkausbau wird mit 80 Prozent gefördert. Breitenbrunn gehörte zu den ersten Kommunen in Bayern, die einen Förderbescheid über maximal 500000 Euro erhalten haben. Jetzt mussten die Markträte entscheiden, ob sie beim Mobilfunkausbau eine Auftragsvariante oder ein Konzessionsmodell bevorzugen. Bei der Bauauftragsvariante wäre die Gemeinde Bauherrin. Sie würde den Bau ausschreiben, den Mast errichten lassen und ihn an die Netzbetreiber vermieten. Zur Umsetzung müsste ein Ingenieurbüro beauftragt werden. Beim Baukonzessionsmodell plant, baut und betreibt dagegen ein Konzessionär den Mobilfunkmast für die Gemeinde. Der Konzessionär ist Bauherr. Nach kurzer Diskussion beschloss das Gremium mit 14 gegen zwei Stimmen, dass der Mobilfunkausbau in Gimpertshausen mit dem Konzessionsmodell verwirklicht werden soll. Wie Lanzhammer mitteilte, haben alle drei großen Mobilfunkanbieter ihre Bereitschaft signalisiert, diesen Masten zu nutzen. Außerhalb des Förderverfahrens würden Mobilfunkanbieter außerdem eigenwirtschaftlich Funkmasten im Bereich Kemnathen und bei der Eismannsdorfer Straße in Breitenbrunn errichten. In beiden Fällen geschehe dies auch auf gemeindeeigenen Grundstücken.

Beim Markt Breitenbrunn sind zudem mehrere Anfragen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen eingegangen. Ein Antrag bezieht sich auf eine Fläche in der Nähe von Schöndorf, ein anderer auf eine Fläche in der Nähe der Einöde Hohenbügl. In diesem Zusammenhang informierte der Bürgermeister die Marktgemeinderäte darüber, dass über die ARGE 10 in Zusammenarbeit mit Professor Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik (IfE) ein kommunaler Leitfaden für Freiflächen-Photovoltaikanlagen erarbeitet wurde, der von den Gemeinden in angepasster Form übernommen werden kann. In diesem Leitfaden können verschiedene Kriterien, wie der Abstand zur Wohnbebauung, der Ausschluss von möglichen Baugebietserweiterungsflächen oder Flächen, die in der Blickbeziehung von Kultur- oder Naturdenkmälern stehen, für die Zulassung von solchen Anlagen festgelegt werden. Der Entwurf des Kriterienkatalogs war den Markträten im Vorfeld der Sitzung übermittelt worden. Während der Diskussion wurde von Lanzhammer darauf hingewiesen, dass in der Gemeinde mit Wasserkraft, Biogas und Solar bereits das Dreifache der tatsächlich verbrauchten Strommenge erzeugt wird. Gleichzeitig vertraten er und weitere Mitglieder die Meinung, dass man die weitere Gewinnung von Solarstrom von vornherein nicht gänzlich ausschließen sollte. Wieder andere vertraten die Auffassung, dass mit jeder Freiflächen-Photovoltaikanlage landwirtschaftlich genutzte Flächen verloren gehen. In einer Sache waren sich alle einig: "Über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürgern hinweg wird nichts entschieden, wird in kein Bauleitverfahren eingestiegen. " So einigte man sich schließlich darauf, dass alle Markträte ihre Meinung, Vorschläge und Fragen zu einem kommunalen Leitfaden der Verwaltung übermitteln, um in der Januarsitzung erneut über den darüber diskutieren zu können.