Parsberg
Von Augsburg nach Parsberg

Evangelischer Pfarrer Hans-Joachim Gonser in Parsberg offiziell in sein Amt eingeführt

30.09.2019 | Stand 02.12.2020, 12:56 Uhr
Hans-Joachim Gonser (2.v.l.) ist neuer Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Parsberg. Darüber freuten sich auch ganz besonders der Stellvertretende Dekan Martin Hermann (von links), Dekanin Christiane Murner und Pfarrer Klaus Eyselein. −Foto: Sturm

Parsberg/Breitenbrunn (swp) Hans-Joachim Gonser ist neuer Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Parsberg.

Bei einem Festgottesdienst in der Kirche St. Michael in Parsberg wurde der 51-Jährige von Dekanin Christiane Murner, deren Stellvertreter Martin Hermann und von Pfarrer Klaus Eyselein, dem Vertrauensmann des Pfarrkapitels, offiziell in sein Amt eingeführt.

Die Kirchengemeinde Parsberg ist eine von elf Kirchengemeinden im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Neumarkt. Sie ist eine Diasporagemeinde mit einem entsprechend großen Einzugsbereich von über 500 Quadratkilometern. Damit ist sie eine der größten Flächengemeinden der Landeskirche. Etwa 1400 Gemeindemitglieder - das sind circa vier Prozent der Gesamtbevölkerung - leben in den politischen Gemeinden Hohenfels, Lupburg, Parsberg, Seubersdorf, Velburg sowie in den nördlichen Außenorten von Breitenbrunn, zu denen Hamberg, Kemnathen, Rasch und die Wohnsiedlung Breitenegg gehören.

Die Kirchenbänke waren am Samstag herbstlich geschmückt. Das Trio con Brio umrahmte den Gottesdienst in würdiger Form. Dekanin Murner begrüßte viele Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens zur Installation von Pfarrer Gonser. Von katholischer Seite waren Dekan Elmar Spöttle, der Parsberger Stadtpfarrer Thomas Günther sowie aus Seubersdorf Pfarrer Peter Gräff und Kaplan Josef Del Mastro gekommen.

Die Dekanin brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass die Parsberger Kirchengemeinde nach relativ kurzer Vakanz wieder einen Pfarrer hat. "Es ist schön, dass sich Hans-Joachim Gonser um die Pfarrstelle beworben hat und es ist genauso schön, dass ihn die Kirchengemeinde gewählt hat. " Pfarrer oder Pfarrerin sein zu dürfen sei eine Berufung. "Gott vertraut mir Menschen an, auf die ich achten soll und mit denen gemeinsam ich mich auf die Suche nach ihm begeben kann", sagte Murner und gab Pfarrer Gonser mit auf den Weg in seine neue Gemeinde: "Das Schönste im Leben eines Pfarrers ist, dass ihm die Menschen Vertrauen schenken und dass man sie ein Stück ihres Weges begleiten kann. "

Die Dekanin hatte Gonser eine Powerbank mitgebracht und riet ihm: "Als Pfarrer sind Sie immer wieder angehalten sich aufzuladen oder aufladen zu lassen mit der Kraft Gottes. Suchen sie diese Energiequelle und tanken sie immer wieder auf für die Erfüllung Ihrer vielfältigen Aufgaben. "

Christiane Murner und ihr Stellvertreter Martin Hermann überreichten Pfarrer Gonser die Einführungsurkunde der Landeskirche. Gonser rief den Gläubigen in seiner ersten offiziellen Predigt zu: "Das Wort Gottes in die Welt hinauszutragen ist kein schlaumeierisches Daherreden, sondern ein Geben und Nehmen. Wir alle können in die Welt hinausgehen in dem Wissen, gut von Gott begleitet und behütet zu sein. Die Kirche erneuert sich unter anderem dadurch, dass sie auf die Menschen zugeht. "

Nach dem Gottesdienst gingen alle ein paar Schritte hinüber zum Gemeindehaus. Dort hatten viele fleißige Hände ein Buffet sowie Kaffee und Kuchen vorbereitet. Grußworte sprachen Finanzminister Albert Füracker, Bürgermeister und Landratsstellvertreter Josef Bauer, der evangelische Pfarrer Klaus Eyselein, die Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes Marion Lenz und der Parsberger Stadtpfarrer Günther. Letzterer stellte fest: "Glaube ist etwas Lebendiges, weil wir es mit dem Lebendigen und mit lebendigen Menschen zu tun haben. Beten wir miteinander, lernen wir voneinander, so verstehe ich Ökumene. "
Kurz zur Person: Pfarrer Hans-Joachim Gonser erblickte in Rottweil am Neckar das Licht der Welt. Aufgewachsen ist er in Albstadt, Stuttgart, München, Bern (Schweiz), Hamburg. Nach dem Abitur, das er in Uetersen abgelegt hat, kam der heute 51-Jährige als Sanitäter zur Bundeswehr nach Itzehoe. Während eines freiwilligen sozialen Jahres kam ihm der Gedanke, ein Studium als Sozialpädagoge zu absolvieren. Eine Religionspädagogin riet ihm jedoch dazu, Theologie zu studieren. Theologie studierte er in Tübingen, Neuendettelsau und Dubuque in Iowa (USA). Seine Vikar-Stelle bekam Pfarrer Gonser in Erlangen. Es folgten lange Jahre als Militärpfarrer bei der Bundeswehr in Straubing, Speichersdorf und Bogen sowie als Standortpfarrer in Regensburg und Bogen.

Im Nebenamt war Gonser als Pfarrer in Neunburg vorm Wald tätig, bis er 2018 als Aushilfe nach Augsburg ging. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung stieß er auf die Ausschreibung der vakanten Pfarrstelle in Parsberg, um die er sich bewarb.