Dürn - Landwirt Wendelin Jäger aus Dürn ist sauer. Zum zweiten Mal binnen relativ kurzer Zeit haben Unbekannte Altreifen auf seinem landwirtschaftlich genutzten Grundstück illegal entsorgt. Und das ausgerechnet wieder auf einer Blühfläche, die wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Insekten sein soll.
Es ist kein Einzelfall, aber ein krasses Beispiel für Rücksichtslosigkeit gegenüber der Natur und fremdem Eigentum, die sich offenbar auch in der Gemeinde Breitenbrunn verstärkt breit macht. Die Verursacher handeln dabei zumeist in voller Absicht, um damit ihren Geldbeutel zu schonen. Denn die fachgerechte Entsorgung der Pneus ist kostenpflichtig. "Schon vor einiger Zeit lagen zwei Altreifen auf auf meinen Acker", erzählt Jäger. Damals hat er auf eigene Faust Nachforschungen angestellt und siehe da, kurz darauf waren sie wie von Zauberhand verschwunden. Als der Landwirt dieser Tage wieder aufs Feld fuhr, bot sich ihm ein ähnliches Bild. Dieses Mal lagen vier Reifen herum. Jetzt hofft Jäger darauf, dass jemand etwas gesehen hat, dass Bürger Informationen zu möglichen Verursachern geben können. Vielleicht nagt an dem Umweltsünder aber auch sein Gewissen und er sammelt die Reifen wieder ein. Alternativ bleiben Jäger lediglich die Möglichkeiten die Reifen auf eigene Kosten zu entsorgen und Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei in Parsberg zu stellen.
Altreifenentsorgung in der freien Natur ist kein Kavaliersdelikt. Sie verrotten nicht, belasten das Ökosystem und neben der Umweltverschmutzung besteht durch sie zusätzlich eine erhöhte Brandgefahr. Dazu kommt, dass Schad- und Giftstoffe in die Luft und in die Böden gelangen könnten. Von dieser Problematik kann auch Christian Braun ein Lied singen. Der Verwaltungsangestellter bei der Marktgemeinde Breitenbrunn ist unter anderem für den gemeindlichen Bauhof zuständig. "Auch auf Flächen der Marktgemeinde werden neben anderen Abfällen immer wieder Altreifen widerrechtlich abgelagert, die wir dann auf Kosten der Allgemeinheit entsorgen müssen" sagte er unserer Zeitung. Betroffenen wie Wendelin Jäger rät Braun, sich an die Marktgemeinde zu wenden, die dann die Entsorgung in die Wege leitet.
So richtig Geld - und zwar wesentlich mehr, als eine ordnungsgemäße Entsorgung verursachen würde - kostet es einem illegalen Reifenentsorger übrigens, sollte er erwischt werden. Für einen einzelnen illegal entsorgten Altreifen zahlt man je nach Bundesland bis zu 300 Euro. Und lädt man mehr als fünf Altreifen ab, darf man sich vielerorts auf vierstellige Beträge einstellen. Zur ordnungsgemäßen Entsorgung gibt es laut Braun mehrere Möglichkeiten. Gegen eine kleine Gebühr nehmen die meisten Werkstätten die alten Reifen entgegen. Alternativ kann man sie zu einem privaten Entsorgungsfachbetrieb oder zu einem kommunalen Wertstoffhof, zum Beispiel zur Sammelstelle am Blomenhof in Neumarkt bringen.
Hier ist es nach Auskunft der Abfallberatung am Landratsamt schon wichtig, dass die Reifen nicht verschmutzt sind. Das würde ihre weitere Verwertung nahezu unmöglich machen. Die Sammelstelle ist telefonisch unter der Nummer (09181) 42220 erreichbar am Dienstag und Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr.
swp
