Breitenbrunn
Sonnenstrom beschäftigt den Marktrat

Breitenbrunner Kommunalpolitiker beraten über Beteiligung an einem Leitfaden in Sachen Freiflächen-PV-Anlagen

06.12.2020 | Stand 12.12.2020, 3:34 Uhr
Die Zukunft wird zeigen, ob sich zu der Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Rasch noch weitere im Gemeindegebiet Breitenbrunn dazu gesellen. −Foto: Sturm

Breitenbrunn - Viele Kommunen werden derzeit mit neuen Anträgen auf Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen überhäuft.

Ein kommunaler Leitfaden für die Zulassung solcher Anlagen könnte den Gemeinden in der Arbeitsgemeinschaft Arge 10 zukünftig eine gute Handlungsanleitung für die weitere Vorgehensweise beim Vorliegen solcher Anträge bieten.

Die Erneuerbaren Energien sollen in Deutschland im Jahr 2035 etwa 55 bis 60 Prozent des Stromverbrauchs decken. Die Photovoltaik-Technik ist inzwischen längst unverzichtbarer Motor der Energiewende. Doch dieser Motor kommt derzeit in vielen Kommunen ins Stottern, gerade beim Bau von flächenintensiven Photovoltaikanlagen in der freien Natur bestehen zumeist erhebliche Interessenskonflikte zwischen Antragstellern, Grundbesitzern und der davon unmittelbar betroffenen Bevölkerung. Nun ist es so, dass für Freiflächen-Photovoltaikanlagen, die im Außenbereich als selbstständige Anlagen errichtet werden sollen, generell eine gemeindliche Bauleitplanung erforderlich ist. Die Gemeinde muss den Bereich, in dem eine Freianlage errichtet werden soll, in ihrem Flächennutzungsplan entsprechend darstellen. Im Bebauungsplan wird die Fläche dazu regelmäßig als "Sondergebiet für regenerative Energien - Sonnenenergie" festgesetzt werden.

Die bestehenden Interessenskonflikte machen es den Kommunalparlamenten in der Region nicht einfach, wenn sie diese bei der Entscheidungsfindung über die Zulässigkeit der Anlagen entsprechend bewerten und gegeneinander abwägen müssen. So wurde zum Beispiel erst in jüngster Zeit die Errichtung weiterer Anlagen in den Städten Velburg und Parsberg nach eingehender Diskussion abgelehnt. Dazu muss man aber fairerweise festhalten, dass diese beiden Kommunen ihre "Hausaufgabe", soweit man von einer solchen sprechen mag, in Sachen Solarenergie schon erfüllt haben.

Im Markt Breitenbrunn wurde in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts auf einem 4,5 Hektar großen Grundstück beim Dorf Rasch eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf Gemeindegebiet gebaut. Seitdem hat sich aber nichts mehr getan, auch wenn immer wieder einmal konkrete oder unverbindliche Anfragen vorlagen, zum Beispiel für eine Anlage auf einer Ackerfläche gegenüber der Biogasanlage in Dürn.

Die Kommunen Berg, Breitenbrunn, Dietfurt, Lauterhofen, Hohenfels, Lupburg, Parsberg, Pilsach, Seubersdorf und Velburg haben sich in der Arge 10 zu einer starken Gemeinschaft zusammengefunden. Die arbeitet eng mit dem Institut für Energietechnik (IfE) zusammen, das von Professor Markus Brautsch von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden geleitet wird. Die Zusammenarbeit umfasst zukunftsweisende Themen wie ein gemeinsames Energieeffizienz-Netzwerk, die Wasserstoff-Technik, den Gewässerschutz, eine geordnete Klärschlammentsorgung und eben den Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Was das letztgenannte Thema angeht, so hat sich Brautsch bei verschiedenen Stadtrats-, Marktrats- und Gemeinderatssitzungen für die Ausarbeitung eines transparenten, interkommunalen Kriterienkatalogs ausgesprochen. Mit diesem kommunalen Leitfaden könnte dann eine Abwägung der Belange eventuell bereits im Vorfeld vereinfacht werden.

An diesem Montagabend wird der Breitenbrunner Marktrat entscheiden, ob er sich an der Erstellung dieses Leitfadens beteiligt. Außerdem werden Informationen über bereits vorliegende Anträge für Freiflächen-Photovoltaikanlagen erwartet.

swp