Breitenbrunn
Letzte weiße Flecken werden beseitigt

Marktgemeinde Breitenbrunn schließt Weiler und Einzelgehöfte an die schnelle Datenautobahn an

29.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:38 Uhr
Glasfaser bis in den letzten Winkel der Marktgemeinde Breitenbrunn. Auch in der Einöde Hohenbügl wird gebuddelt. −Foto: Sturm

Breitenbrunn - Langsam, aber sicher hält der Frühling Einzug ins Land.

Mit ihm beginnen trotz der Coronakrise die ersten Baumaßnahmen in der Marktgemeinde Breitenbrunn. So ist derzeit eine vom Internetanbieter Inexio aus Saarlouis beauftragte Firma in Teilen des Gemeindegebietes unterwegs, um kleine Orte, Weiler und Einzelgehöfte an die schnelle Datenautobahn anzuschließen.

Das schnelle Internet gehört heute zur Grundausstattung einer modernen Gesellschaft. Gerade auf dem flachen Land war dieses schnelle Internet bis weit in das neue Jahrtausend hinein eher noch ein Fremdwort. In der Marktgemeinde Breitenbrunn haben die Verantwortlichen die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt. Schon seit gut zehn Jahren wird gebuddelt für eine schnelle Internetverbindung in allen Ortsteilen.

Dem Breitbandatlas des Bundes ist zu entnehmen, dass mehr als 95 Prozent aller Haushalte in der Marktgemeinde über eine flotte Internetverbindung verfügen können. 77 Prozent können eine Datenrate von bis zu 50 Megabit in der Sekunde nutzen, 43 Prozent gar sogar über eine von 200 Megabit pro Sekunde. Aber der Weg ist noch nicht zu Ende. Jetzt werden die letzten weißen Flecken auf der DSL-Landkarte gelöscht, der Versorgungsgrad beträgt dann nahezu 100 Prozent. In Zeiten zunehmender Digitalisierung steigt die Nachfrage nach noch schnelleren Internetanschlüssen und damit nach Glasfaser. Die moderne Technologie ermöglicht Internetgeschwindigkeiten von bis zu 100 Gigabit pro Sekunde und ist damit die mit Abstand leistungsfähigste Übertragungstechnik. "Vom Megabit zum Gigabit" lautet die Devise. So hat der Marktrat bereits im September 2017 beschlossen, in einem dritten Verfahren in den die kleinen Weilern, Mühlen und Einzelgehöften den Datenturbo zu zünden und mit denen in ein Auswahlverfahren im Rahmen der bayerischen Breitbandrichtlinie zu gehen.

Im Februar 2019 unterzeichneten Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) und Enrico Hesse von der Inexio GmbH im Rathaus den Kooperationsvertrag für die Breitbanderschließung in den Ortschaften Erbmühle, Hohenbügl, Waldhof, Sommertshof, Wenigkemnathen, Vorderödberg, Hinterödberg, Rofen, Ziegelhütte und Schmidhof sowie für die Fischzucht Bäuml, das Anwesen Hausnummer 21 in Premerzhofen, das Anwesen am Graben 1 in Gimpertshausen sowie die Pumpstation in Hamberg.

Jetzt ist Inexio dabei und verlegt zum Anschluss der insgesamt 24 Adressen rund 11,5 Kilometer neue Glasfaserstränge. "Fiber to the building" - kurz FTTB - erlaubt Bandbreiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Zu Beginn des vierten Quartals 2020 sollen die Anschlussnehmer über die neuen Bandbreiten verfügen können.

Was dann noch fehlt, sind die Ortschaften Allersfelden, Aumühle, Höhenberg und Ödenhaid, der Anschluss der Kläranlagen in Breitenbrunn und Kemnathen, die Pumpstation in Buch sowie die Anwesen 29 und 29a in Buch. Hier gibt es seit März 2019 einen Kooperationsvertrag mit der Telekom. Die wird dafür sorgen, dass noch einmal 25 Haushalte zukunftsfähige Breitband-Anschlüsse mit Geschwindigkeiten von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde bekommen. Die Telekom wird dazu rund 15 Kilometer Glasfaser verlegen. Das neue Netz soll ab Anfang 2023 so leistungsstark sein, dass auch hier Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich sind. Die Breitbandförderung des Freistaates ermöglicht es den Kommunen, das Internet so auszubauen, wie es vor mehr als zehn Jahren noch nicht absehbar war. Allerdings gibt es das alles auch für die Gemeinde Breitenbrunn nicht zum Nulltarif. Heuer stehen 250000 Euro im Haushalt. Der staatliche Zuschuss ist mit 175000 Euro veranschlagt.

swp