Hemau
"Heimatgemeinde erfolgreich in die Zukunft führen"

Herbert Tischhöfer als Hemauer Bürgermeister vereidigt - Auch die beiden Stellvertreter stellt die CSU

13.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:01 Uhr
Markus Bauer
Der Rathauschef und seine Stellvertreter: Dem neuen Hemauer Gemeindeoberhaupt Herbert Tischhöfer (Mitte) stehen Robert Pollinger (rechts) als Vize- und Thomas Gabler als Dritter Bürgermeister zur Seite. −Foto: Bauer

Hemau - Nun ist Herbert Tischhöfer offiziell das Stadtoberhaupt der Tangrintelstadt Hemau.

 

Bei der konstituierenden Sitzung des neuen Stadtrats nahm der älteste Stadtrat Peter Ostenrieder dem neuen Bürgermeister den Amtseid ab und überreichte ihm die Amtskette - die einzig in Corona-Zeiten mögliche Variante der Übergabe der Bürgermeisterkette. Die CSU stellt in den kommenden sechs Jahren mit Robert Pollinger und Thomas Gabler auch die beiden stellvertretenden Bürgermeister.

Auf reges Zuschauerinteresse stieß diese Sitzung. Doch wie die Stadträte saßen auch die Gäste in angemessenem Abstand voneinander entfernt, darunter auch der bisherige Bürgermeister Hans Pollinger sowie Familienangehörige und Freunde der Räte. Diese begrüßte Tischhöfer in der Reihenfolge der Dauer ihrer Stadtratstätigkeit, zunächst also die fünf neuen Mandatsträger - Renate Baumer, Peter Ostenrieder, Gottfried Riepl, Norbert Hofbauer, Hans Eichenseher - bis hin zum dienstältesten Robert Pollinger.

"Es sind außergewöhnliche Umstände, eine noch nie dagewesene Krise", stellte Tischhöfer dann in seiner Antrittsrede fest. Er erinnerte an das durch die Corona-Pandemie völlig anders begangene Gedenken zum Ende des Zweiten Weltkriegs beziehungsweise der Befreiung Deutschlands. "Wir hätten uns andere Rahmenbedingungen gewünscht, am Tag nach dem Wahlsonntag war alles anders. " Aber er habe das Vertrauen und den Auftrag der Wähler erhalten, die Geschicke der Heimatgemeinde zu leiten. Tischhöfer dankte für dieses Vertrauen, er sei "stolz und glücklich", aber es lägen viele und unbekannte Aufgaben vor ihm und der Kommune.

Er werde sich für das Wohl der Stadt und der Großgemeinde einsetzen. Zugleich bat er darum, ihn jederzeit und ohne Scheu zu kontaktieren. "Die Tür steht für jeden offen", es gehe darum, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, so der neue Rathauschef. Zudem habe diese Gemeinsamkeit - auch über Parteigrenzen hinweg - Hemau immer ausgezeichnet.

Durch die Corona-Krise stelle sich auch der Haushalt neu dar, im Juli werde es dazu Informationen geben. Außerdem werde es auch die Haushalte der nächsten Jahre betreffen. Dennoch seien in den nächsten Jahren unaufschiebbare Projekte anzugehen und umzusetzen: die Sanierung der Schule, der Umbau zur Ganztagsschule, die Ertüchtigung des Feuerwehrzentrums, die Schaffung von Wohnland. Ebenso versprach Tischhöfer, das vielfältige gesellschaftliche Engagement noch stärker zu fördern. "Mir ist nicht angst und bange, dass wir unsere Heimatgemeinde erfolgreich in die Zukunft führen werden. Heute fällt der Startschuss. Packen wir's an", schloss der neue Rathauschef seine Ansprache.

 

Die neuen Stadträte - auch Franz Greipl, der bereits früher dieses Ehrenamt innehatte - leisteten danach ihren Eid und erhielten eine Krawatte beziehungsweise ein Halstuch, den Hemau-Pin und als Lektüre die neue Gemeindeordnung. Einstimmig votierten die Stadträte danach, zwei weitere Bürgermeister zu wählen.

CSU-Fraktionschef Florian Meyer schlug für das Amt des Zweiten Bürgermeisters den bisherigen Dritten Bürgermeister Robert Pollinger vor, der seit 24 Jahren im Stadtrat und seit 18 Jahren zweiter Stellvertreter ist. Zudem habe Pollinger bei der Kommunalwahl die zweitmeisten Stimmen erhalten und stehe für Zuverlässigkeit, Sachverstand und habe stets ein offenes Ohr.

Für die SPD-Fraktion empfahl Marianne Mayer die Kollegin Petra Lutz - wegen des guten Ergebnisses bei der Bürgermeisterwahl, ihres Engagements als Seniorenbeauftragte und der Tatsache, dass der Stadtrat ein "überparteiliches Kollegialorgan" sein sollte. Zudem sei es an der Zeit, eine Frau als Stellvertreterin zu wählen, so Mayer.

Die Fraktionschefin der Freien Wähler, Christine Lammert, unterstützte diesen Vorschlag, auch weil Lutz mit ihrer Bürgermeisterkandidatur gezeigt habe, dass sie Verantwortung übernehmen möchte.

Bei der Wahl stimmten die CSU-Stadträte inklusive Bürgermeister Tischhöfer geschlossen für Robert Pollinger, der mit elf zu neun Stimmen (Stadtrat Thomas Semmler war erkrankt) zum Zweiten Bürgermeister gewählt wurde. Mit dem gleichen Ergebnis endete auch die Wahl zum Dritten Bürgermeister. Hier ging Thomas Gabler als Gewinner gegen die erneut unterlegene Petra Lutz hervor.

Nach der Vereidigung des neuen Dritten Bürgermeisters Thomas Gabler und einigen Wortmeldungen legte das Gremium fest, dass als weitere Bürgermeisterstellvertreter - sollten die ersten drei Bürgermeister gleichzeitig verhindert sein - die Fraktionssprecher entsprechend der Fraktionsstärke diese Funktion übernehmen, also Florian Meyer (CSU), Christine Lammert (FW) und Petra Lutz (SPD). Vorübergehend wird der neue Stadtrat noch mit der bisherigen Geschäftsordnung arbeiten, eine neue wird gemeinsam von den Fraktionen beziehungsweise Fraktionsvorsitzenden erarbeitet.

DK

Markus Bauer