Dietfurt
Kommunalpolitisch vorbelastet

Daniela Palm gehört mit ihrem Vater Johann Gietl dem Stadtrat der Dietfurter Freien Wähler an

14.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:21 Uhr
Daniela Palm mit Vater Johann Gietl. Durch ihn hat die neue Stadträtin die Leidenschaft für das Wandern und für Wallfahrten entdeckt. Bereits viermal war sie mit ihm und dem Landvolk unterwegs in die Schweiz zum heiligen Nikolaus von der Flüe, hier überqueren sie den Bodensee. −Foto: Palm

Dietfurt - Bei der konstituierenden Sitzung des Dietfurter Stadtrats ist auch sie offiziell vereidigt worden - zusammen mit weiteren acht Stadträten. Dabei hatte die Freie Wählerin Daniela Palm aus Dietfurt nicht mit dem Einzug in das Gremium gerechnet. Umso mehr freut sich die 41-Jährige, die Interessen der Bürger künftig dort vertreten zu dürfen.

Die Religionslehrerin und Gemeindereferentin in Berching ist tief in ihrer Heimatgemeinde Dietfurt verwurzelt, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat. Nach dem Studium der Religionspädagogik und kirchlichen Bildungsarbeit in Eichstätt mit Jahrespraktikum in Hilpoltstein, wo sie sowohl in der Pfarrei als auch in der Schule eingesetzt wurde, war Palm von 2001 bis 2003 in der Pfarrei St. Sebald in Schwabach als Gemeindeassistentin tätig. Dort schloss sie ihre Ausbildung erfolgreich ab und wechselte 2003 die Arbeitsstelle. Seither ist sie als Gemeindereferentin und Religionslehrerin in Berching tätig. Seit 2011 ist die Mutter von zwei Söhnen wieder mit ihrem Mann in Dietfurt sesshaft und unterrichtet seit 2012 - nach einem Intermezzo an der Mittelschule Breitenbrunn, die dann aufgelöst wurde - wieder in Berching an der Mittelschule. Seit drei Jahren arbeitet sie auch wieder für ein paar Wochenstunden in der Pfarrei. "Ich gestalte Familien- und Kindergottesdienste, fahre mit den Kindern- und Jugendlichen in den Sommerferien ins Zeltlager und organisiere Kinderbibeltage", erzählt sie.

Ehrenamtlich ist Palm in Dietfurt sehr stark engagiert: Seit vielen Jahren leitet sie in der Stadtbücherei Dietfurt den Hörclub für Kleinkinder und betätigt sich in der Erwachsenenbildung. Die Büchereileiterin Maria Hauk-Rakos unterstützt Palm bei Veranstaltungen im Jahreslauf wie bei der Auszeit im Advent, bei Märchen- oder Gruselwanderungen im Rahmen des Dietfurter Ferienprogramms. Palm gehört bei Kolping dem Vorstand an, ist dort für Familien zuständig und stellt in diesem Rahmen ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine mit Familienwochenenden, Radtouren und Wanderungen. Outdoor-Aktivitäten mit ihren Kindern stehen bei der Familie Palm generell hoch im Kurs und so liegt Daniela Palm auch die Natur sehr am Herzen, die sie bei ihren Wanderungen genießen und immer wieder neu entdecken kann. Neben Wandern liebt Palm das Radfahren, Walken, Laufen und Schwimmen, gerne zieht sie sich auch mit einem guten Buch zum Lesen zurück.

Das politische Interesse kommt nicht von ungefähr, es wurde ihr schon in die Wiege gelegt. Auch ihr großes politisches Vorbild, Vater Johann Gietl, sitzt bereits seit 1996 für die Freien Wähler im Dietfurter Stadtrat. Mit ihm tauscht sich Palm sehr gerne aus, zum Beispiel immer dann, wenn es um die Belange junger Familien und um die Zukunft von Flora und Fauna der Großgemeinde geht.

Was war Palms Motivation für ein Stadtratsmandat? "Mich persönlich stört es, wenn so viele Leute sagen, man müsste oder man sollte? Ich bin der Meinung, wenn man etwas ändern möchte, dann darf man nicht andere vorschieben, sondern muss selbst bereit sein, mit anzupacken. Mit meiner Kandidatur wollte ich Bernd Mayr unterstützen und mich selbst ein Stück weit einbringen", erklärt Palm.

Für ihre künftige Arbeit im Stadtrat hat sie einige Herausforderungen, die ihr unter den Nägeln brennen. "Meine Themen sind Familien, Umwelt und Natur. Ich möchte ein offenes Ohr haben für die Anliegen der Familien und versuchen, diese in den Stadtrat mit einzubringen", so Palm.

Sie wünscht sich, dass Dietfurt als Stadt für Familien mit Kindern noch attraktiver und beliebter wird: junge Familien, die überlegen, herzuziehen, sollten auch sehen, dass sie wertgeschätzt werden und dass es genügend Freizeitangebote gibt, welche die Sieben-Täler-Stadt lebens- und liebenswert machen. Ebenso ist es ihr ein großes Anliegen, die Natur in den sieben Tälern, die Dietfurt umgeben, zu erhalten. "Unsere Stadt bietet ein riesiges Potenzial an wunderschöner Landschaft und Natur. Das ist für mich schützens- und erhaltenswert", betont sie. Die Gestaltung der Zukunft von Dietfurt, daran wird sie im Stadtrat gerne mitarbeiten. "Ich hoffe, es gelingt mir, auch ein paar Neuerungen mit umzusetzen. Schön wäre ein Wasserspielplatz. Auch kulturell und touristisch würde ich mich gerne einbringen. Ebenso möchte ich mich dafür einsetzen, dass die Stromtrasse nicht nach Dietfurt kommt", fasst Palm zusammen.

Für ihren Alltag und für ihr künftiges politisches Engagement hat Palm ihren ganz persönlichen Leitspruch und Lieblingsspruch, der von ihrer Großmutter stammt: "Immer, wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her." "Diese Lebens- oder auch Glaubensweisheit meiner Dietfurter Großmutter hat mir schon oft weitergeholfen. Aufgeben gehört nicht zu meinen Stärken." Dieser Spruch werde sie auch bei ihrer Arbeit im Dietfurter Stadtrat begleiten, da ist sich Daniela Palm sicher.

khr