Dietfurt
Im Einsatz für Natur und Umwelt

Sportangler Dietfurt halten Rückschau auf ein ereignisreiches Jahr

10.10.2021 | Stand 20.10.2021, 3:34 Uhr
Mit einem Bagger ist die Fischtreppe am Altwasser Griesstetten im Frühjahr ausgebaggert worden. −Foto: Limbach

Dietfurt - Die Sportangler Dietfurt haben ihre Jahresversammlung Corona-bedingt erstmals im Herbst anstatt im Frühjahr abgehalten.

Im Fokus der Veranstaltung stand neben einer Vielzahl an Projekten das Mammutprojekt Laberweiher.

Der Vorsitzende Lothar Steimann begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder, darunter neun neue. Gewässerwart Kai Planert berichtete von drei Arbeitsdiensten und vier Sonderarbeitsdiensten im Angler-Jahr 2020. Beim Laberweiher mussten Äste und Gestrüpp abgeschnitten werden und Muscheln umgesetzt. Neben der Säuberung von Gewässerstrecken stand wieder eine Müllsammlung an. "Hier wurde erfreulicherweise nicht mehr so viel gefunden wie die Jahre zuvor", sagte Planert. In den Gewässern des Sportangelvereins wurden ihm zufolge 2020 folgende Fischarten eingesetzt: Forelle, Karpfen, Schleie, Rotauge, Zander, Hecht, Äsche und Graskarpfen. Der Gesamtbesatz betrug 2255 Kilogramm Fisch. Im Ludwigs- und Main-Donau-Kanal, an den Altwassern bei Griesstetten/Mühlbach und Grögling sowie am Laberweiher wurden Fische mit einem Gesamtgewicht von 1017,4 Kilogramm gefangen, darunter 21 Aale, 71 Zander, 56 Hechte, 173 Karpfen, elf Schleien, eine Barbe, sechs Aitel, 103 Weißfische und zehn Waller. Planert wies darauf hin, dass jeder Fischer zwei Arbeitsdienste pro Jahr leisten muss, was sechs Stunden entspricht.

Den kurzen Bericht des Jugendleiters übernahm für Stefan Koller Daniel Steimann. Lothar Steimann zollte der Jugendleitung seinen größten Respekt. "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir eine so starke Jugend haben", so der Anglerchef.

32 Termine im vergangenen Jahr

Nach dem Kassenbericht von Rainer Eisenschenk blickte der Vorsitzende auf 2020 zurück. 32 Termine waren es laut Steimann. Zusammen mit der Altmühlgenossenschaft Beilngries, wo Steimann zweiter Vorsitzender ist, wurde ein Besatzplan erarbeitet und der Besatz mit Hechten in der Altmühl festgelegt, nachdem der mit Zander nicht funktioniert hatte. Bei einer Ortsbesichtigung an Schleuse 14 im März mit dem Wasserwirtschaftsamt ging es um die Wasserführung in einem kleinen Restbereich des Ludwigskanals. Durch den Bau eines Stegs durch Alcmona sei der Wasserspiegel abgesenkt worden, was Auswirkungen auf das Unterwasser im Ludwigskanal hatte. Bei der Besprechung mit dem Wasserwirtschaftsamt sei nochmals betont worden, dass künftig auch die Sportangler als Pächter des Ludwigskanals bei Maßnahmen miteinbezogen werden müssten. Im Juli hatte Steimann einen Ortstermin beim Wassergraben Töging-Gries-stetten mit Kai Bramhoff vom Wasserschifffahrtsamt. Auch hier war es vom Töginger Wehr bis zum Altwasser Griesstetten zu einem gewaltigen Wasserverlust gekommen. Dieser war vermutlich dem Biber geschuldet. Gras und Schilf hatten die Fischtreppe völlig verstopft, so dass das Wasser aus den Zwischenbecken herauslief. Mit Hilfe eines Baggers wurde die Fischtreppe ausgebaggert, gereinigt und vertieft. Nun passe die Wasserführung wieder, der Bereich werde laufend kontrolliert. Daneben waren die Angler beratend tätig und haben mitgeholfen, im Weiher des Franziskanerklosters die Verendung von Forellen zu stoppen. Nach einer Wasserumwälzung und Frischwasserzufuhr finden die Forellen dort wieder optimale Lebensbedingungen. "Wir sind zufrieden, dass wir helfen konnten", meinte Steimann. Ebenso beratend war man in Holnstein bei den Weihern, deren Eigentümer die Regens-Wagner-Stiftung ist, tätig. Zudem gab es im Vorstand Gespräche mit der Firma heyfisch, einem Online-Kartenvertrieb, denn pandemiebedingt konnten die Angelkarten eine Zeit lang nicht in den Gaststätten gekauft werden.

Nun haben auch die Sportangler den Online-Verkauf gestartet, womit nun auch eine optimale Auswertung von Fängen möglich ist. In seinem Bericht verwies Steimann auch darauf, dass er als Vorsitzender bei der Regierung der Oberpfalz Einspruch gegen die geplante Juraleitung P53 eingelegt habe. Es gehe neben dem Schutz der Gewässer auch darum, dass der Verein eine Fürsorgepflicht für seine Mitglieder trage.

Schwarzfischen ist kein Kavalierdelikt

In seinen weiteren Ausführungen erwähnte er, dass immer wieder Schwarzfischer ertappt würden, jedoch sei Fischwilderei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Weil die Fischer hier seiner Meinung nach zu wenig Unterstützung durch die zuständige Staatsanwaltschaft bekommen, will Steimann demnächst mit dem Landesfischereiverband Gespräche führen. Die Fischereiaufseher mahnte Steimann, mehr zu kontrollieren. Außerdem, so mahnte Steimann, müsse jedes Mitglied sein Fangbuch beim Fischen mitführen. Jeder gefangene Fisch müsse ordnungsgemäß eingetragen werden. Am Ende lud Steimann alle Sportangler zur Weihnachtsfeier am 11. Dezember ein.

khr

MIT FÖRDERGELDERN DEN LABERWEIHER RENATURIERT

Ausführlich berichtete Lothar Steimann vom Mammut-Projekt Laberweiher. Für das Projekt "Lebensraumverbessernde Maßnahmen am Laberweiher" konnte eine riesige Menge an Fördergeldern generiert werden, nachdem dort auch spezielle Muscheln gefunden wurden. Ohne diese Gelder hätte der Verein die Renaturierung des Gewässers nicht stemmen können. "Der Weiher war davor an der tiefsten Stelle 45 Zentimeter und 25 Zentimeter an der flachsten", blickte Steimann zurück "Hier hätte kein Fisch überlebt. "

Umso erfreulicher sei es, dass das Projekt nun so erfolgreich verlaufen sei. Steimanns Dank galt an dieser Stelle den Landwirten, Eigentümern und der Stadt Dietfurt. "Als Nächstes wollen wir den Weiher mit Fischen besetzen, die dort hineinpassen, einen barrierefreien Angelplatz einrichten, Bänke aufstellen und das Areal weiter schön herrichten", so Steimann. Bedauerlicherweise hätten Hochwasser und Starkregen die zusammen mit der BN-Ortsgruppe ausgebrachten Blühflächen-Samen weggeschwemmt. Der Verein werde aber dennoch weiter versuchen, das Areal um den Weiher zum Blühen zu bringen. "Insgesamt können wir sehr stolz auf diese Maßnahme sein", so Steimann.

khr