Dietfurt
Gut aufgestellt ins nächste Jahrzehnt

Sportangler Dietfurt feiern heuer ihr 70-jähriges Bestehen - Für fast 30000 Euro Fische eingesetzt

14.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:12 Uhr
Ehrungen für treue Mitglieder: Lothar Steimann (v.l.), Richad Schröder und Ernst Schmid (40 Jahre), Rolf Weihmann und Martin Forster (25 Jahre). −Foto: Stephan

Dietfurt - Großen Zuspruch hat die Jahresversammlung des Fischereivereins Dietfurt gefunden.

Der Vorsitzende Lothar Steimann begrüßte dazu mehr als 70 Angler. In seinem Tätigkeitsbericht listete er 22 Sitzungen und Besprechungen auf. Bei Verhandlungen mit Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt und Fischereigenossenschaft ging es vor allem um die sachgerechte Bewirtschaftung der Gewässer. "Wir haben die Aufgabe, unsere Gewässer mit ihrer Artenvielfalt zu pflegen und zu erhalten", sagte der Vorsitzende. In acht Vorstandssitzungen wurde die laufende Arbeit organisiert, dabei dankte Steimann allen Vorstandsmitgliedern für die Mitarbeit.

Ausführlich ging der Anglerchef auf verschiedene Besprechungspunkte ein. So ging es um die Uferwege am Kanal. Die Kanalverantwortlichen möchten das Befahren stärker einschränken. Den Anglern ist es ein großes Anliegen, die für sie wichtigen Plätze anfahren zu können. Auch der Vorsitzende kritisierte das unnötige Befahren, doch müsse es den Sportanglern möglich sein, die für sie wichtigen Plätze zu erreichen. Auch er monierte Hundebesitzer, die auf den Uferwegen fahren, ihre Vierbeiner herumlaufen lassen und dabei die Fischer erheblich stören.

Der Fischereiverein war auch zu einem sogenannten Scoping-Termin bezüglich des Hochwasserschutzes ins Landratsamt geladen. Der Vorsitzende machte deutlich, dass er kein Freund der Flutmulde ist und erhebliche Nachteile für die Fischerei befürchtet. In diesem Zusammenhang fordert Steimann eine langfristige Pegelmessung für den Weiher am Premerzhofener Weg, um mögliche Grundwasserveränderungen dokumentieren zu können. Dazu zähle auch die Bestandserfassung der Fische in der Laber und im Kanal beim Wendebecken. Zusammen mit der Wasserschutzpolizei und den Fischereiaufsehern fand ein Gedankenaustausch bezüglich der jeweiligen Aufgaben statt. Der Verein lege auch großen Wert auf gute nachbarschaftliche Beziehungen zu allen Nachbarvereinen. Diese werden gepflegt durch verschiedene Treffen wie auch Freundschaftsfischen. Wichtige Ereignisse des Jahres waren das Königsfischen, das Schleusenfest und die Weihnachtsfeier.

Jugendleiter Stefan Koller berichtete von einer sehr aktiven Jungfischergruppe. Bei verschiedensten Veranstaltungen stehe der sachgerechte Umgang mit der Natur und der Kreatur im Mittelpunkt der Ausbildung. Natürlich dürfe die Geselligkeit nicht zu kurz kommen.

Gewässerwart Kai Planert informierte über fünf Arbeitseinsätze bei denen 335 Arbeitsstunden geleistet wurden, wobei die Sauberhaltung der Gewässer für die Fischer immer im Vordergrund stand. In die Gewässer wurden 3575 Kilogramm Jungfische mit einem Kostenaufwand von 29650 Euro eingesetzt und damit ein großer Beitrag für den Erhalt des Fischbestandes geleistet. Nach den Fanglisten wurden 1238 Kilogramm Fisch gefangen. In diesem Zusammenhang wiesen sowohl der Gewässerwart als auch der Vorsitzende auf die Verpflichtung zum Führen des Fangbuches hin. Jeder Angler habe dieses Dokument zusammen mit Fischerkarte oder Erlaubnisschein mitzuführen. Der Verein sei verpflichtet, jährlich eine genaue Meldung beim Landesverband abzugeben.

Der Kassenbericht von Reiner Eisenschenk führte zu keinen Beanstandungen. Bei der Jahresversammlung standen auch Ehrungen auf der Tageordnung. So wurden Martin Forster und Rolf Weihmann für 25 Jahre Mitgliedschaft mit einer Urkunde und der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Ernst Schmid und Richard Schröder erhielten die goldene Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft. Großes haben die Fischer auch im neuen Jahr vor. So konnte der Vorsitzende die Verlängerung der Pachtverträge mit der Stadt für weitere zehn Jahre bekanntgeben. Drei Weiher zwischen der Erbmühle und Holnstein wurden zusätzlich angepachtet, um die Forellenzucht zu forcieren. Außerdem werden wieder ein Königsfischen und ein Schleusenfest organisiert. Dieses soll auch ein Fest anlässlich des 70-jährigen Bestehens werden. Auch die Sanierung des Laberweihers steht an. Er soll vertieft und Flachwasserzonen angelegt werden. Diese Maßnahme bedarf der Zustimmung der Naturschutzbehörden, ein Förderantrag wurde bereits gestellt. Wie in der Diskussion deutlich wurde, besteht die Notwendigkeit, für ältere, langjährige Mitglieder eine Entlastung zu schaffen, damit auch sie dem Verein noch treu bleiben können. Der Vorstand wird sich um dieses Thema kümmern und eine Regelung erarbeiten.

rfs