Parsberg (swp) In Parsberg haben am Freitag der Umbau und die Umgestaltung des denkmalgeschützten Bahnhofs begonnen.
Rund 2,17 Millionen Euro fließen in das Projekt. Regierungspräsident Axel Bartelt sagte beim symbolischen Hammerschlag: "Heute wird in Parsberg ein weiterer Meilenstein für die Zukunft gesetzt. Damit wird die Stadt noch schöner. "
Mit dem Erwerb des Bahnhofsgebäudes und sämtlicher dazugehöriger Parkflächen im Jahr 2012 habe sich die Stadt Parsberg der großen Aufgabe angenommen, den Bahnhof, der nicht nur Eingangstor der Stadt sei, sondern darüber hinaus auch hohe Bedeutung für die gesamte Region habe, wieder mit Leben zu erfüllen. Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Josef Bauer (CSU) am Freitagmorgen viele Gäste, darunter Regierungspräsident Bartelt und dessen Mitarbeiterin Wiebke Fett, Landrat Willibald Gailler (CSU) sowie Repräsentanten der Deutschen Bahn.
Der Parsberger Rathauschef sprach von einem großen Tag für die Stadt und unterstrich, dass die Verbindung nach Regensburg durch den Regensburger Verkehrsverbund und nach Nürnberg mit dem Nürnberger Verkehrsverbund eine bedeutende Weiche darstelle, die fast parallel zur Autobahn A3 verläuft. Die hohe Nutzung durch Pendler aus der gesamten Region und die besondere Bedeutung für die Schulen vor Ort spiegelten dies wider. Auch für die Errichtung des Technologiecampus und für das digitale Gründerzentrum, die beide erhebliche Strahlkraft in die Region entwickeln würden, sei der Bahnanschluss ein wichtiger Standortfaktor.
Desolate Nebengebäude und der baulich schlechte Zustand am Hauptgebäude haben die Stadt laut Bauer veranlasst, in eine intensive Planungsphase mit umfassender Bürgerbeteiligung einzusteigen. Herausgekommen sei dabei unter anderem, dass im ersten Obergeschoss des Hauptgebäudes die Stadtbücherei Einzug halten wird. Der Kiosk werde beibehalten und im Ostflügel das Reisebüro dauerhaft untergebracht. Die Gesamtkosten lägen bei rund 2,17 Millionen Euro. Hiervon entfielen auf das Hauptgebäude rund 1,5 Millionen Euro, auf die Gestaltung der Außenanlagen, die einmal moderne und sichere Radparkplätze sowie Elektro-Ladestationen beinhalten sollen, 340000 Euro, auf den Funktionsbau West mit den Sanitäranlagen circa 218000 Euro und auf den Funktionsbau Ost 144000 Euro. "All dies wäre ohne die Städtebauförderung, welche die Maßnahme mit einem Fördersatz von 70 Prozent unterstützt, und vieler weiterer Fördertöpfe von Seiten der Regierung, der Landesstiftung, des Bezirks und des Landkreises Neumarkt nicht finanzierbar", so Bauer. "Ich bin mir sicher, dass mit Abschluss der Baumaßnahme das Eingangstor der Stadt Parsberg einen würdigen Empfang bieten kann", sagte das Stadtoberhaupt. Barrierefreiheit sei dabei eine Selbstverständlichkeit. Bauer nahm hier gleich einmal die Politik und die Deutsche Bahn in die Pflicht, was barrierefreie Bahnsteige angeht: "Die Stadt Parsberg hat ihre Aufgabe ernst- und wahrgenommen. Nunmehr sind sie gefordert, auch dafür zu sorgen, dass die Zentren Nürnberg und Regensburg, aber auch das Mittelzentrum Parsberg barrierefrei erreichbar sind. "
"Heute ist im wahrsten Sinne des Wortes ein großer Bahnhof hier in Parsberg", sagte Landrat Gailler. Aus der Geschichte heraus werde hier Zukunft gestaltet. Der Landrat lobte die hohe Dynamik, mit der sich Parsberg entwickle, "Parsberg ist ein attraktiver Raum im Landkreis Neumarkt". Den Vertretern der Bahn gab Gailler den Wunsch nach dem Einstundentakt für den Regionalexpress mit auf den Weg.
Der Regierungspräsident erklärte: "Parsberg hat eine beispielhafte Entwicklung genommen und das in Begleitung der Städtebauförderung. " In den vergangenen zehn Jahren seien vier Millionen Euro Zuschüsse daraus in die Stadt geflossen und da gut angelegt worden. Er sei sich sicher, so Bartelt, "der Bahnhof wird ein Schmuckstück". Fertig wird das Bahnhofsgebäude laut Architekt Markus Koller voraussichtlich im Jahr 2023, im Jahr seines 150. Geburtstags.
