Hemau
Große Leidenschaft für kleine Blechplaketten

Markus Zirngibl aus Hemau sammelt Anstecknadeln verschiedenster Art

29.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:30 Uhr
Seit vielen Jahren sammelt Markus Zirngibl Anstecknadeln, hier ein Teil seiner Sammlung. −Foto: Bauer

Hemau (msb) Erst Mitte November hat Markus Zirngibl aus Hemau mit der Nadeltauschbörse eine nicht alltägliche Veranstaltung organisiert.

Wer meint, diese habe mit Handarbeit, Stricken oder Nähen zu tun, der irrt. Es handelt sich vielmehr um Anstecker unterschiedlicher Art. Zirngibl sammelt sie seit seinem sechsten Lebensjahr.

Der Sammelschwerpunkt liegt auf Nadeln, die im engeren und weiteren Sinn mit Fahrzeugen zu tun haben. Doch auch das ist bereits ein riesiges Feld, umfasst es nämlich Autos, Motorräder, Lastwagen, Traktoren, Baufahrzeuge und Kraftstoffe (Gas-, Öl- und Benzinfirmen). Als Bub war der in Painten Geborene und Aufgewachsene oft beim örtlichen Landmaschinenhändler. Beim Kauf eines neuen Bulldogs erhielt der Landwirt auch die aktuelle Nadel - von Lanz, Allgeier oder Fendt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Bisweilen fiel dann auch für Markus Zirngibl und seine Freunde eine Nadel ab, und so kamen in den 1960er-Jahren immer mehr Nadeln zusammen. Zunächst hat er sie auf einem Stoff befestigt und aufbewahrt, schließlich - als es Jahre später unzählige Exemplare wurden - kamen die Nadeln dann in Koffer.

Bis dahin dauerte es aber viele Jahre. Zwar hat Zirngibl immer diese Nadeln gesammelt, aber es gab auch, wie er sagt, "Flautenjahre". Bis er bei der Standortverwaltung der Bundeswehr in Regensburg, wo er beruflich tätig war, auf einen weiteren Sammler stieß. "Wir haben um die Wette gesammelt", erinnert sich der 59-Jährige. Damit war die Glut bei ihm auch wieder entbrannt.

Als leidenschaftlicher Sammler ist für ihn die Unterscheidung in vier Kategorien wichtig: Pins, Knöpfe, Nadeln, Broschen. Die Pins sind die jüngsten Nadelformen, die Broschen die ältesten. Stolz ist er auf seine Broschen, die aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammen und von Firmen Zeugnis geben, die heute nur noch die Fachleute kennen.

Auch ganze Firmengeschichten lassen sich anhand der Nadeln nachvollziehen. So hat Zirngibl noch eine EMW-Nadel des Eisenacher Motorenwerks, dessen Logo als Basis des heutigen BMW-Markenzeichens diente - ungeachtet der Zusammenhänge der Firmen EMW und BMW. Überhaupt schätzt der Sammler die Firmenlogos auf den Nadeln mehr als die Silhouetten von Fahrzeugen. Und kleinste Nuancen bei den Logos sagen oft viel über die Firma aus.

Zur Erweiterung seiner Sammlung besucht Markus Zirngibl Flohmärkte sowie meist überregionale Tauschbörsen. Und so manche Brosche oder Nadel fehlt noch in seiner Sammlung und würde er natürlich gerne sein Eigen nennen. "Aber es soll ja zum Spaß sein", relativiert er seine Leidenschaft. Deshalb hat er in einem seiner Koffer nur Tauschnadeln, für die er bei Sammlerbörsen dann im Gegenzug vielleicht das eine oder andere von ihm favorisierte Stück erhält.