Regensburg
Grenzen der Geschlechter verschwimmen

Im Stück "Juke Box Heroes"der Regensburger Tanzkompagnie geht es um Liebe, Streit und Sex

03.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:16 Uhr
Das Interesse des Regensburger Publikums an dem im Velodrom inszenierten Stück "Juke Box Heroes" ist ungebrochen. −Foto: Gerhard Schmidt

Regensburg - Mit Georg Reischl, dem neuen Chefchoreographen und Leiter der Sparte Tanz am Theater Regensburg, ist ein neuer Stil in die Regensburger Tanzkompagnie eingezogen. Wie er schon bei der Aids-Tanz-Gala im November verraten hatte, setzt er darauf, individuell zu sein - und das sei heutzutage in der Gesellschaft Gott sei Dank möglich. So gehe er schon mal in der Damenabteilung einkaufen, wenn es um besondere Kleidung geht.

 


Letzteres spielt so - neben der Musik - auch in der Inszenierung "Juke Box Heroes" eine besondere Rolle. Der Titel steht für einen Abend voller Musik und Tanz - ein zweigeteilter Abend. Treten im ersten Teil die neun Tänzerinnen und Tänzer in schwarzen Kleidern auf die Bühne, so sind es im zweiten Teil bunte Anzüge, die getragen werden.

Während im ersten Teil zu Stücken von Vivaldi getanzt wird, deutet das letzte Stück vor der Pause - "Somewhere" aus "West Side Story" von Leonard Bernstein - schon auf das hin, was im zweiten Teil kommt: Bonny Tyler, Bronski Beat und Kate Bush lassen die Tänzerinnen und Tänzer über die Bühne fegen. Die Darbietungen zu Jamiroquai, Melissa Etheridge und AC/DC begeistern das Publikum im Velodrom.

In beiden Teilen gleich sind die Motive, die sich durch den Abend ziehen - das Werben der Menschen umeinander, Liebe, Beziehung, Sex, aber auch Streit und Trennung: Frau wirbt um Mann, Mann wirbt um Frau, Männer um Frau(en), Frauen um Mann oder Männer. Auch die Beziehungsebenen Mann-Mann und Frau-Frau werden gezeigt. Doch letztlich ist manchmal gar nicht so klar, wer um wen wirbt und welche Geschlechterrollen hier gerade tänzerisch dargestellt werden.

Bereits am 1. November hatte "Juke Box Heroes" Premiere am Theater Regensburg gefeiert und das Interesse des Publikums scheint ungebrochen. So war auch zwischen den Jahren das Velodrom gut gefüllt. Infos und den Spielplan gibt es im Internet unter www.theater-regensburg.de.

DK

 

Ursula Hildebrand