Buch - Alpakas, auch Pako genannt, sind intelligente, liebenswerte und sehr neugierige Tiere voller Lebensfreude.
Davon konnten sich jetzt 14 Mädchen und Buben aus der Gemeinde Breitenbrunn im Rahmen des Ferienprogramms im Alpaka-Stadl in Buch selbst überzeugen.
Aus dem Anden-Raum Südamerikas ist in der alten Indianersprache Quechua eine Legende überliefert, wonach Alpakas auf dieser Erde als Freund und Tröster der Menschen bleiben, so lange sie von diesen gut behandelt werden. Dort heißt es außerdem: "Schau einem Alpaka nicht zu lange in die Augen, du könntest dich verlieben. " Christian Fischer aus dem Breitenbrunner Dorf Buch und seine Lebensgefährtin Daniela Gleixner haben den Tieren ganz tief in die Augen geschaut und sich schlagartig in sie verliebt.
Passiert ist das beim Weihnachtsmarkt von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis in Regensburg. Zwischenzeitlich tummeln sich auf ihren weitläufigen Wiesen und in dem geräumigen Stall - auch zur Freude von Töchterchen Sophia - die Alpaka-Hengste Max, Moritz, Fridolin und Anton, das Hengst-Fohlen Flori sowie die Stuten Emma, Rosi und Luisa, deren dichtes Vlies in verschiedenen Farbtönen leuchtet.
Gekauft haben Christian Fischer und Daniela Gleixner die munteren Vierbeiner im Oktober vor zwei Jahren bei einem Züchter im Bayerischen Wald. Fischer erklärt die gemeinsame Entscheidung: "Hier bei uns gibt es genügend Platz für die Alpakas, und so war uns vom ersten Augenblick an klar, dass wir welche kaufen und zukünftig auch züchten möchten. "
Zur Begrüßung der Kinder auf dem Hof hatten Fischer und Gleixner am Gartentor und in der Scheune bunte Luftballons aufgehängt. Getränke standen bereit, gegen den Hunger gab es unter anderem Pizzaschnecken und Muffins.
Im Mittelpunkt der rund zweieinhalbstündigen Ferienprogramm-Veranstaltung standen aber die Alpakas. Die beiden Tierliebhaber erzählten den Mädels und Jungs, dass Alpakas zur Familie der Kameliden (Kamele) gehören, aus den Anden stammen und zu den ältesten Haustierrassen überhaupt gehören. Allein in Peru beträgt der Bestand dieser Paarhufer etwa 3,5 Millionen Tiere.
Alpakas sind etwas kleiner als Lamas, erreichen laut Gleixner ein Gewicht von etwa 55 bis 65 Kilogramm, wobei Hengste sogar bis zu 80 Kilogramm schwer werden können. Die Farben der Tiere reichen von Reinweiß über Beige hin zu verschiedenen Braun- und Rotbrauntönen. Aber auch Grau und Tiefschwarz sind verbreitet. Es gibt außerdem mehrfarbige, gescheckte Tiere in vielen Variationen. Die Lebenserwartung eines Alpakas liegt zwischen 20 und 25 Jahren.
Die Kinder durften in den Stall schauen, hinaus auf die Weide gehen und die Alpakas, soweit diese das zuließen, auch streicheln. Mit ihren spitzen Ohren und mit ihren großen Kulleraugen registrierten die Tiere die Aufmerksamkeit, die ihnen zuteil wurde - und die Kamera, die auf sie gerichtet war.
Fischer erzählte, dass Alpakas täglich hinaus auf die Wiesen wollen und sich nahezu ausschließlich von Gras, Heu und natürlich von frischem, sauberen Wasser ernähren. Zwischendurch bekommen sie außerdem eine Ration Vital- beziehungsweise Kraftfutter.
Die Mädchen und Buben wollten wissen, was mit der Wolle der Alpakas passiert. "Einmal im Jahr, zumeist im Mai, kurz nach den Eisheiligen, werden die Alpakas geschoren und von ihrer wetterfesten Wolle befreit", erzählte Fischer und ergänzte: "Alpakawolle bietet unter anderem hohe Wärmeisolierung, ist beständig gegenüber Feuchtigkeit und wesentlich strapazierfähiger als andere Wollarten. " Aus der ersten gewonnenen Wolle haben sich Christian Fischer und Daniela Gleixner Bettwäsche machen lassen.
Am 12. September möchten die beiden ihren Alpaka-Stadel-Altmühltal eröffnen. Dort soll es in einem kleinen Hofladen unter anderem Mützen, Stirnbänder, Handschuhe, Socken und Wolle vom Alpaka geben. Außerdem wird für Interessierte die Möglichkeit geboten, auf einer Wanderung mit den Anden-Kamelen diese selbst sowie die schöne Natur in der Gemeinde Breitenbrunn näher zu erkunden.
DK
Werner Sturm
Die Tiere haben es schön auf ihren saftigen Wiesen bei Buch. Vor allem das weiße Alpaka-Weibchen schaute sich die Besucher - und die Kamera - ganz genau an. -Foto: Foto: Sturm
