Zell
Entscheidende Jahre

Zweiter Teil der Serie zum Jubiläum des Stockclubs Zell handelt von ersten Erfolgen und dem Bau der Stockhalle

10.03.2021 | Stand 14.03.2021, 3:34 Uhr
  −Foto: Patzelt (Repros)

Zell - Den Blick in die Geschichte des Zeller Stockclubs anlässlich des 40-jährigen Bestehens setzen wir mit den Jahren 1982 bis 1997 fort.

In diese Zeit fallen der Bau einer Natureisbahn am Kühberg, die erste Meisterschaftsteilnahme in der Kreisklasse B sowie die Errichtung und Segnung der Stockbahn und des Vereinsheims.

Am Sonntag, 28. November 1982, fand in Altmannstein die erste Vereinsmeisterschaft statt. Mit dem ersten Titel durfte sich das Team um Michael Schneider, Johann Zeitler, Nikolaus Hengl und Josef Templer schmücken. Nach dem Verfüllen des Dorfweihers beschlossen die Mitglieder, am Kühberg eine Natureisbahn zu errichten. Auch ein Natureisturnier sollte auf dem neuen Gelände bald erfolgen. Sieben Mannschaften beteiligten sich daran am 17. Januar 1982 auf zwei Bahnen. Die Siegerlorbeeren errangen Franz Kuffer, Michael Sturm, Franz Weber und Josef Templer. 1982 war auch das Jahr der erstmaligen Teilnahme an einer Meisterschaft - in der der Kreisliga B Abensberg. Um auf der Anlage bei schlechter Witterung einen Unterschlupf zu finden, schaffte sich der Stockclub einen Bauwagen an, den es vorher zu restaurieren galt. Vor 39 Jahren lagen dem Verein bereits 20 Spielerpässe vor.

Der Sonntag, 16. Oktober 1983, ging ebenfalls in die Geschichte des Stockclubs ein. Erstmals fand eine Vereinsmeisterschaft auf der eigenen Bahn in Zell statt. Vereinsmeister wurden Franz Schober, Josef Paulus, Georg Zeitler und Konrad Heinze. Am 14. Mai 1983 erfolgte der Startschuss zum Bau einer neuen Stockbahn. Eine Erhöhung der Beiträge beschlossen die Mitglieder am 20. August 1983. Erwachsene zahlten einen Jahresbeitrag von 25 Mark, Jugendliche 12,50 Mark und Kinder zwei Mark. Die Aufnahmegebühr wurde für Erwachsene auf 100 Mark, für Jugendliche auf 20 Mark und für Kinder auf zehn Mark festgelegt.

Ein großes Wochenende stand für den noch jungen Verein vom 26. bis 28. August 1983 an. Am Freitag erfolgte die Segnung der neuen Bahnen, anschließend durfte zu den Klängen der Lauteracher Musikanten im Festzelt getanzt werden. Neun Stock-Teams beteiligten sich am Samstag am Bahneröffnungsschießen. Danach lud der Zeller Stockclub zum Bayerischen Abend ins Festzelt ein. Für die Unterhaltung sorgte die Blaskapelle Schinn aus Essing. Am Sonntag fand das zweite Turnier mit neun Mannschaften statt, anschließend gab es die Siegerehrung und ein Weißwurstfrühschoppen. Am Nachmittag ermittelten neun Teams bei einem dritten Turnier ihre Sieger.

Die Ehrung der Gewinner untermalte die Mühlbacher Blaskapelle mit ihrer Musik. Am Lindenbaum in der Zeller Dorfmitte veranstaltete der Stockclub am 1. Juni 1983 ein großes Sommernachtsfest.

1984 war das Jahr des Baubeginns für das neue Domizil der Stockschützen. Am Samstag, 30. August 1986, erteilte Pfarrer Dietmar Schindler dem neuen, schmucken Vereinsheim bereits den kirchlichen Segen. Als Ehrengäste konnte der Vorsitzende Xaver Öttl den Dietfurter Bürgermeister Rupert Faltermeier, dessen Stellvertreter Alois Hengl, den Kreisrat Anton Bachhuber und den Ortssprecher Joseph Dürr begrüßen. "Die Feierlichkeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden", lautet dazu eine Anmerkung in der Vereinschronik. Am 13. September 1986 lud der Stockclub erstmals zu einem Landratspokalturnier ein.

Max, Belle und Spitz waren Trumpf bei der Wattturnier-Premiere am 12. März 1988. Die erste Herrenmannschaft ging 1989 sowohl im Winter als auch im Sommer in der Kreisliga auf Punktejagd. Einen neuen Belag erhielt die Stockbahn ein Jahr später.

"Zehn Jahre Stockclub Zell" hieß es 1991. Zum Geburtstag richtete der Verein ein Gemeinde- und ein Landkreispokalturnier aus und stellte ein Festzelt auf. Der Vorplatz des Vereinsheims bekam ein neues Pflaster und der Parkplatz eine neue Schotterschicht. Den Titel des Jubiläums-Vereinsmeisters sicherten sich Josef Paulus, Josef Kuffer, Michael Schneider junior und Xaver Öttl.

1993 fiel ein kleiner Wermutstropfen ins Glas des Zeller Vorzeigevereins. Bei der Jahresversammlung am 3. April konnten die Neuwahlen nicht abgehalten werden, da sich kein Kandidat für das Amt des Vorsitzenden zur Verfügung stellte. Xaver Öttl übernahm kommissarisch auch weiterhin die Leitung des Vereins. Die außerordentliche Mitgliederversammlung am 29. Mai 1993 brachte schließlich mit Xaver Öttl (Vorsitzender), Konrad Heinze (Stellvertreter), Andreas Weber (Schriftführer) und Franz Schober (Kassier) wieder einen kompletten Vorstand. 1994 feierte die U16 des Vereins mit Thomas Schober, Xaver Öttl, Alexander Paulus und Manuel Paulus beim Ländervergleich der Jugend einen großen Erfolg.

1995 trug sich der Verein erstmals mit dem Gedanken, eine Stocksporthalle zu errichten. Dazu wurden Hallen in Zaundorf und Undorf besichtigt. Am 20. Januar erbrachte eine Abstimmung unter den Mitgliedern ein positives Ergebnis für den Bau einer geräumigen Halle. Danach ging es Schlag auf Schlag. Am 27. April 1996 erfolgte der Spatenstich, am 14. Juni wurde der Dachstuhl montiert, am 29. Juni das Dach eingedeckt und am 8. August begannen bereits die Verputzarbeiten. Auch sportlich landete der Stockclub Erfolge - und das erstmals sogar international. Im März 1996 erkämpfte sich Alexander Paulus im Mannschaftsspiel der U18-Jugend die Vize-Europameisterschaft.

"Das Werk ist vollendet - es ist super geworden" hieß es 1997 bezüglich der neuen Stocksporthalle. Am Samstag, 30. August, folgte der große Tag der feierlichen Segnung. Angeführt von der Musikkapelle ging es im Marsch zur Stockhalle, wo Pfarrer Hans-Peter Adam einen Festgottesdienst zelebrierte. Am Sonntag startete um acht Uhr die Endrunde der Gemeindemeisterschaft. Danach lud der Verein zum musikalischen Frühschoppen und Mittagessen ein. Das Fest klang am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen aus.

Mit Alexander Paulus freute sich die gesamte Zeller Dorfgemeinschaft 1997 erstmals über einen Deutschen Meister im Mannschaftsspiel der U18. Bei der Europameisterschaft erzielte Paulus den dritten Platz. Die erste Mannschaft spielte zu diesem Zeitpunkt sowohl im Sommer als auch im Winter bereits in der Bezirksliga.

pa