Breitenbrunn
Engstelle wird beseitigt

Altes Jurahaus in der Dürner Straße in Breitenbrunn wird nach der Sanierung um 40 Zentimeter nach hinten versetzt

07.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr
Am alten Jurahaus in der Dürner Straße wird derzeit in enger Absprache mit dem Denkmalschutz gearbeitet. −Foto: Sturm

Breitenbrunn - Im Rahmen einer städtebaulichen Neuordnung kann jetzt in der Dürner Straße in Breitenbrunn eine Engstelle etwas verbreitert werden.

Die Denkmalbehörden haben es dem Eigentümer eines alten Jurahauses erlaubt, dieses 40 Zentimeter vom Straßenrand zurückzunehmen, zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen.

Die Dürner Straße, die Kreisstraße NM 13, weist ein hohes Verkehrsaufkommen auf. In Zeiten ohne Corona bringen Eltern ihre Mädchen und Buben in die Kindertagesstätte St. Marien, viele Menschen statten ihren Angehörigen im Haus der Betreuung und Pflege einen Besuch ab oder nehmen einen Arzttermin in der neben der Straße liegenden Praxis wahr. Außerdem bringen regelmäßig Holzfuhrwerke ihre schwere Last in ein örtliches Sägewerk.

Direkt an der Engstelle steht das alte Jurahaus. Wie sein Eigentümer dem DONAUKURIER erzählte, sind die Denkmalschützer in dem kleinen Häuschen auf Holzbalken gestoßen, auf denen das Jahr 1530 genannt ist. Sowohl an dem Jurahaus als auch an einem Gebäude gegenüber weisen rot-weiße Schilder auf die Gefahrenstelle hin. Spuren an den Hausmauern zeugen davon, dass es für den Schwerlastverkehr nicht immer einfach ist, die enge Passage zu meistern. Deswegen war es schon seit Längerem das Bestreben des Besitzers, das Gebäude etwas weiter von der Fahrbahn abzusetzen und zu einem Nebengebäude umzunutzen. Das hat den amtlichen Denkmalschutz auf Landkreis- und Landesebene über einen langen Zeitraum hin beschäftigt. Zwischenzeitlich ist der zu dem Schluss gekommen, dass dem Eigentümer eine Sanierung des alten Wohnhauses zumutbar wäre. Auch die Marktgemeinde hat sich oft genug mit der Situation beschäftigt. Bei diversen Ortsbesichtigungen waren sich Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) und Landrat Willibald Gailler (CSU) einig, dass die Engstelle durch einen Gebäuderückbau beseitigt gehöre. Im September 2019 beschloss der Marktrat, in Absprache mit der Städtebauförderung bei der Regierung der Oberpfalz eine städtebauliche Neuordnung der Dürner Straße anzugehen. "Im Rahmen dieses Konzeptes könnte ein Rückbau des Gebäudes zur städtebaulichen Entwicklung des Marktes beitragen", hieß es damals.

Das Dach wurde bereits abgenommen, das Gebäude wird derzeit entkernt. Danach wird die Hauswand zur Straßenseite hin vorsichtig abgebaut, 40 Zentimeter zurückgenommen sowie fachgerecht und originalgetreu wieder aufgebaut. Und zum Schluss kommt das Dach wieder drauf. Wie der Eigentümer betont, geschieht dies alles in enger Absprache mit dem Denkmalschutz. Somit könnte es an dieser Stelle tatsächlich gelingen, ein Baudenkmal zu erhalten, ihm eine sinnvolle Nutzung zu geben und gleichzeitig die Verkehrssituation etwas zu entspannen.

swp