Parsberg
Der Barrierefreiheit ein Stück näher

Bund stellt 150 Millionen Euro zum Ausbau weiterer Bahnhöfe zur Verfügung - Parsberg in Dringlichkeitsliste aufgenommen

19.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:42 Uhr
Frohe Kunde hatte Finanzminister Albert Füracker (rechts) mitgebracht, als er sich zusammen mit Bürgermeister Josef Bauer die Situation am Parsberger Bahnhof anschaute: Ein barrierefreier Bahnhof könnte in absehbarer Zukunft tatsächlich Realität werden. −Foto: Sturm

Parsberg - Seit vielen Jahren, ja fast schon seit Jahrzehnten, kämpfen Kommunalpolitiker aller Couleur um einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen in Parsberg.

Jetzt ist diese Barrierefreiheit in greifbare Nähe gerückt, dank der Hartnäckigkeit von Bürgermeister Josef Bauer (CSU) und des Einsatzes von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU).

Viele hatten die Hoffnung bereits aufgegeben, dass es jemals einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen in Parsberg geben könnte. Und das obwohl der Bahnhof täglich von Tausenden von Schülern und Berufspendlern frequentiert wird. "Entsprechende Verhandlungen mit der Bundesbahn und Aussagen maßgeblicher Bundespolitiker waren teilweise sehr frustrierend", erinnert sich Bürgermeister Bauer. Jetzt könnte sich das Blatt entscheidend gewendet haben. Wie die neue bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer der Stadt mitgeteilt hat, will der Bund weitere Bahnhöhe barrierefrei ausbauen und legt hierfür ein neues Förderprogramm auf. In diesem stellt er deutschlandweit knapp 150 Millionen Euro bereit, damit in den kommenden Jahren weitere Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut werden können.

Nach Vorgabe des Bundes können diese Gelder für mittelgroße Bahnhöfe mit einer Nachfrage von 1000 bis 4000 Reisenden pro Tag verwendet werden. Der Bund übernimmt dabei jeweils die Hälfte der Planungs- und Baukosten. Die andere Hälfte soll von den Ländern oder Kommunen getragen werden. Um dem Ziel einer durchgängig barrierefreien Reisekette im Schienenpersonennahverkehr einen weiteren Schritt näher zu kommen, hat der Freistaat laut Schreyer zwölf Stationen beim Bund für das neue Förderprogramm angemeldet: die Bahnhöfe in Amberg, Eichstätt, Gunzenhausen, Karlstadt am Main, Kaufbeuren, Kronach, Kulmbach, Meitingen, Neufahrn in Niederbayern, Schwandorf, Weiden und eben auch Parsberg. Menschen mit Behinderung, Familien und Reisende mit viel Gepäck - sie alle sollen von den zusätzlichen barrierefreien Bahnhöfen profitieren. "Der Freistaat wird sich finanziell beteiligen und erwartet nun eine zügige Projektauswahl durch den Bund", schreibt die Verkehrsministerin.

Kürzlich schaute sich Finanz- und Heimatminister Füracker zusammen mit Bürgermeister Bauer die Situation vor Ort an und erklärte dabei: "Ich freue mich sehr, dass der Bahnhof Parsberg im neuen Bundesprogramm zur Barrierefreiheit in die oberste Dringlichkeitsstufe A aufgenommen worden ist. Ich habe mich dafür gemeinsam mit Bürgermeister Bauer eingesetzt und bin jetzt froh, dass unser Einsatz erfolgreich war. Bayern hat sich nur auf einige ausgewählte Bahnhöfe beschränkt. Deswegen ist es ein großer Erfolg, dass Parsberg dazugehört. " Nachdem alle Bundesländer ihre Bahnhöfe im Verkehrsministerium gemeldet haben, werden diese an die Deutsche Bahn zur weiteren Überprüfung weitergeleitet. Danach wird im Bundesverkehrsministerium entschieden, welche Bahnhöfe eine Förderzusage erhalten. "Ich werde so lange am Ball bleiben, bis wir eine verbindliche Förderzusage für Parsberg haben", versprach der Finanzminister.

swp