Neumarkt - Die Schülerinnen und Schüler sind längst in den Sommerferien und haben ihre Zeugnisse erhalten. Nicht so die Absolventinnen und Absolventen der Maximilian-Kolbe-Fach- und Berufsoberschule (Berufliche Oberschule). Sie mussten sozusagen auf angenehme Weise nachsitzen und bekamen coronabedingt erst jetzt mitten in der ersten Ferienwoche ihre Zeugnisse.
Es war keine Abschlussfeier wie sonst in der großen Jurahalle mit Eltern und Angehörigen, sondern in kleinem Rahmen in der Aula der Schule, die dem Anlass gemäß festlich geschmückt war. Auch die Abiturienten warfen sich in Schale. Alle 19 Abschlussklassen mit insgesamt 384 Jugendlichen - 402 sind zu den Prüfungen angetreten - erhielten nacheinander von Oberstudiendirektor Markus Domeier die Eintrittspapiere für ein Studium. In 20-minütigem Schnelldurchlauf pro Klasse ging alles über die Bühne. Vor jeder Klasse hielt der Schulleiter nach einem religiösen Impuls dieselbe Ansprache, die er am Schluss auswendig konnte. "Fachabitur und Abitur wurden Ihnen trotz Corona in keinster Weise geschenkt. Sie haben ganz regulär Ihre Prüfungen abgelegt und damit eine vollwertige Hochschulreife erworben", betonte Domeier, der die Abiturienten schon auf die künftigen Herausforderungen einstimmte.
Dazu gehören die gigantischen Folgen der Pandemie, der Klimaschutz und die Energiewende. "Die Coronakrise hat gezeigt, was zählt, nämlich die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Gesundheit und das Glücklichsein und nicht nur Geld und Karriere", meinte Domeier. Den Absolventen wünschte er, den Weg zu gehen, den sie für den richtigen halten und nicht den, den andere erwarten", empfahl er ihnen abschließend.
Landrat Willibald Gailler (CSU) und Oberbürgermeister Thomas Thumann (FW) gratulierten mit Videobotschaften. "Sie haben die Chancen ergriffen und die Segel richtig gesetzt", formulierte der Landrat. Der Landkreis biete gute Perspektiven. "Das Fachabitur oder Abitur sind ein wichtiger Baustein für das künftige Leben", sagte das Stadtoberhaupt. Für die Schülermitverantwortung verglichen Jonas Schmid, Michelle Schönfelder, Fabio Hochsam, Lena Gerber und Marvin Dorn das diesjährige Abitur mit einer Seereise, bei der in Corona-Zeiten Gewitter aufzogen und man nicht wusste, ob man das Ziel erreicht. Zur Ehrung der Besten kamen Landrat Gailler, Andre Madeisky als Schulreferent des Stadtrates, Fördervereinsvorsitzender Norbert Hofbauer und Kooperationsprofessor Frank Späte von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden.
Bei den Abiturienten stachen bei den einzelnen Ausbildungszweigen Technik, Wirtschaft und Soziales die Leistungen von Jakob Semmler aus Beilngries mit einem Notenschnitt von 1,35, Thomas Guttenberger aus Pilsach (1,57) und Schiromi Mackenstein aus Berngau (1,60) heraus. Beim Fachabitur glänzten besonders Martin Schmidt aus Neumarkt (1,15), Sebastian Wittl aus Hohenfels (1,42) und Christina Niebler aus Lauterhofen (1,57). Sie alle erhielten einen 100-Euro-Schein vom Förderverein der Schule. Jakob Semmler bekam zudem den Preis der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden für die beste Seminararbeit zuerkannt.
Mit ebenfalls herausragenden Notenschnitten wurden mit Geldpreisen des Fördervereins, der Raiffeisenbank und der Sparkasse geehrt: Yannick Nägelein (Postbauer-Heng), Antonia Bauer (Velburg), Celine Belzl (Pyrbaum), Tobias Kremb (Lupburg), Deborah Pfindel (Mühlhausen), Anna Seger (Postbauer-Heng), Fabian Richthammer (Neumarkt), Judith Staudigl (Breitenbrunn), Julian Engl (Dietfurt), Shauna Lay (Beilngries), Rebekka Walter (Freystadt), Alexander Hammer (Hohenfels), Annalena Endres (Lauterhofen) und Christian Hollmayer (Hohenfels). Michael Wegerer und Norman Braun nahmen von Stadtrat Andre Madeisky Buchpreise der Stadt Neumarkt in Empfang. Mit Madlen Tischner aus Berngau, Niklas Kunzmann aus Feucht und Amelie Scharbauer aus Velburg konnten sich auch die Erfolgreichsten in der fachpraktischen Ausbildung über Geldpreise freuen.
DK
