Dietfurt /München Die BR-Radtour in diesem Jahr entfällt. Gestern hat der Bayerische Rundfunk offiziell bestätigt, was im Grunde längst klar war, nämlich dass auch diese Großveranstaltung dem Coronavirus zum Opfer fällt.
Die 31. Auflage des Freizeitsport-Großereignisses hätte zwischen 26. und 31. Juli stattfinden sollen, Etappenstadt war neben Cham, Kelheim, Freising und Feucht auch Dietfurt. Hier hätten die 1100 Teilnehmer am Dienstag, 30. Juli, ihr Nachtlager aufschlagen sollen. Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte Pia Pritschet, die Leiterin der Tourist-Info Dietfurt, schon zum Wochenanfang gesagt, dass nur noch ein Wunder die BR-Radltour 2020 retten könne. Das letzte Mal war die Sieben-Täler-Stadt im Jahr 2010 eines der Etappenziele der Radltour. Damals herrschte in Dietfurt der Ausnahmezustand. 1200 Radler wurden auf dem Marktplatz mit großem Tamtam in Empfang genommen - auch vom damaligen Kaiser Ko-Houang-Di und einem roten Stoffdrachen. Über den Straßen von Bayrisch-China wehten bunte Fähnchen und von den Häuserfassaden leuchteten die fernöstlichen Banner.
Für ihre Gastfreundschaft erhielt die Sieben-Täler-Stadt im Januar 2011 eine Auszeichnung. Sie wurde von den Radl-fahrern als die beliebteste Übernachtungsetappe auf der BR-Radltour auserkoren. Mit der Benotung von 1,48 lag Dietfurt deutlich vor der zweitplatzierten Stadt Aichach (Note 1,94).
Zum letzten Mal war die Karawane vor zwei Jahren durch Dietfurt gerollt, damals machten die Radler im Festzelt Mittagsrast.
Wie der BR nun mitteilt, will der Bayerische Rundfunk mit allen beteiligten Institutionen, Behörden, Partnern, Sponsoren und Kommunen im Gespräch bleiben. Eine mögliche Überlegung könnte sein, die geplante Tour im nächsten Jahr nachzuholen. Auch 2021 würde die BR-Radltour traditionell in der ersten Woche der bayerischen Sommerferien stattfinden, vom 1. bis 6. August.
Markus Riese, Leiter der Radltour, erinnerte an die "unvergessliche, hoch emotionale Jubiläums-Radltour mit Besucherrekorden im vergangenen Jahr". Nun müsse man sie schweren Herzens absagen. "Aber natürlich haben wir vollstes Verständnis für die angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie." Die Gesundheit stehe in dieser beispiellosen Ausnahmesituation vor allem anderen.
Auch Organisationschef Wolfgang Slama zeigte sich enttäuscht. "Nach 30 Jahren legt die BR-Radltour zum ersten Mal eine Zwangspause ein. So enttäuschend das auch ist: Wir schauen nach vorne und freuen uns auf eine umso großartigere BR-Radltour im nächsten Jahr. Den vielen Fans wünscht er:" Bleiben Sie fest im Sattel, kommen Sie auch ohne BR-Radltour gut durch den Sommer - mit bester Gesundheit. "
DK
