Dietfurt
Bis zu 20 neue Parzellen

Am westlichen Ortsrand von Mühlbach könnte ein neues Baugebiet entstehen

01.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:22 Uhr
Wo jetzt noch Mais wächst, könnte ein großes Baugebiet entstehen. −Foto: Erl

Mühlbach (erv) Bauplätze sind heiß begehrt - zumal in einer bevorzugten Lage wie im Altmühltal. Da klang die Ankündigung von Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) bei der Bürgerversammlung im November des vergangenen Jahres in Mühlbach, ein neues Baugebiet im Westen des Ortes schaffen zu wollen, sehr hoffnungsvoll.

Die Voraussetzungen dazu scheinen günstig, denn mindestens drei Eigentümer einer zusammenhängenden Fläche von etwa 1,7 Hektar unmittelbar neben dem Gasthof zum Wolfsberg wären bereit, diese an die Stadt Dietfurt abzutreten. In jüngsten Gesprächen mit unserer Zeitung haben alle Drei ihre Absicht bestätigt, das Areal im Rahmen eines stimmigen Konzepts der Gemeinde zu überlassen. Grob geschätzt könnten darauf bis zu 20 Bauparzellen entstehen. Der Haken daran: Noch liegt dieses Ackerland innerhalb der Grenzen des Naturparks Altmühltal. "Auch in unserer Gemeinde wird händeringend nach Bauplätzen gesucht, aber solche Herausnahmen aus dem Naturpark sind sehr umstritten", erläutert die Bürgermeisterin im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit den Grundstückseigentümern sei bereits kommuniziert, dass die Gemeinde Interesse hat, betonte Braun. In ihrem Flächennutzungsplan ist diese angedachte Fläche ebenfalls bereits als wünschenswertes Wohn- und Mischgebiet eingezeichnet, aber dieser Plan besitzt keine Rechtskraft.

Die Herausnahme der Fläche kann nicht die Gemeinde bestimmen, die muss im Kreistag des Landkreises Neumarkt beschlossen werden. Von der Stadt Dietfurt ist bereits ein Planungsbüro beauftragt worden, eine Flächenbilanz als Basis für einen entsprechenden Antrag an den Kreistag zu erstellen. Ausgleichsflächen mit entsprechender ökologischer Wertigkeit wurden dem Vernehmen nach ebenfalls schon in diese Planung mit einbezogen. Sobald die Herausnahme im Kreistag beschlossen ist, wird die Bürgermeisterin direkte Verhandlungen mit den bisherigen Flächeneigentümern aufnehmen und die konkreten Planungen zur Siedlungsfläche veranlassen. Dabei habe sich bewährt, diese Parzellen mit einem Bauzwang von drei Jahren und einer Residenzpflicht des Baubewerbers über mindestens acht Jahre zu belegen. "Damit wollen wir Spekulantentum unterbinden", erläutert die Gemeindechefin. Wie lange sich die Herausnahme aus dem Naturpark ziehen wird, vermag Braun nicht zu sagen. "Das kann bis zu zwei Jahre dauern", meint sie. Wie dringend allerdings die Schaffung von Bauland in Mühlbach ist, kann die Bürgermeisterin aus den offiziellen Listen nicht ersehen. "Wir haben eine Punktematrix für Baulandsuchende für die Stadt und die Ortsteile, woran die Plätze nach sozialen Gegebenheiten vergeben werden. Für Mühlbach habe ich momentan keine einzige Bewerbung vorgemerkt", informiert die Gemeindechefin.

Als Stadtrat und Ortssprecher von Mühlbach kennt Johann Seelus (FW) natürlich auch die inoffizielle Situation im Ort. "Junge Paare suchen händeringend nach Bauland. Es ist bedauerlich, dass die zuvor angedachte Fläche am Spielplatz wegen der schwierigen Bodenverhältnisse nichts geworden ist. Ich bin natürlich dafür, dass das neue Projekt gegenüber der Kaminkehrerschule realisiert wird", ist sein Statement. Allerdings sollte es nach seiner Meinung kein Riesengebiet werden und den Charakter des Dorfes sprengen, sondern allenfalls sukzessive erweitert werden. "Mühlbach hat sehr viele junge Leute, die hier bleiben wollen. Mühlbach ist ein attraktiver Wohnort", unterstreicht er.