Anschauungsmaterial aus Holz und Stroh

Das Kloster Plankstetten begleitet den Bau des Hauses St. Wunibald mit Informationsveranstaltungen

04.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:27 Uhr
Anschaulich: Was man sich unter der Holz-Stroh-Bauweise vorstellen kann, die jetzt beim Haus St. Wunibald am Kloster Plankstetten zur Anwendung kommt, wurde mit Hilfe einer Strohbau-Schauwand aufgezeigt. −Foto: Kloster

Plankstetten - In der Benediktinerabtei Plankstetten können sich Besucher künftig anhand einer Strohbau-Schauwand im Klosterinnenhof über die Bauweise des derzeit entstehenden Hauses St. Wunibald informieren.

"Das Holz-Stroh-Haus des Klosters wird in Bayern, Deutschland und Europa ein Referenzobjekt für klimaschonendes Bauen sein", heißt es in einer Mitteilung an unsere Zeitung. Eine Reihe öffentlicher Veranstaltungen soll ab sofort den Bauprozess begleiten.

So wurde bei einer Zusammenkunft im Kloster jüngst eine Strohbau-Schauwand vorgestellt, die eins zu eins den zukünftigen Wandaufbau des Mehrzweckgebäudes, in dem neben dem pfarrlichen Kindergarten 30 neue Einzelzimmer für den Gäste- und Tagungsbereich des Klosters entstehen, aufzeigt. Die Schauwand ist, wie auch der geplante Neubau, aus klostereigenem Holz und Stroh errichtet und innenseitig mit Lehm verputzt.

Abt Beda Maria Sonnenberg konnte neben dem Berchinger Bürgermeister Ludwig Eisenreich den Projektleiter für den Strohballenbau in Plankstetten, Benedikt Kaesberg, begrüßen. Der stellte die Intention des Förderprogramms Interreg North-West Europe und seines Projekts Up Straw vor und informierte über die klimaschonenden Vorteile eines strohgedämmten Hauses. Wer mit nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh baue, entlaste das Klima dreifach: Stroh speichere CO2 beim Wachstum, verursache minimale CO2-Emissionen bei der Herstellung und vermeide als effiziente Wärmedämmung CO2-Emissionen im Gebäudebetrieb. "Mit der Energie, die die Herstellung eines konventionellen Massivbaus erfordert, kann ein Strohballenbau in vergleichbarer Bauart errichtet und 69 Jahre beheizt werden", zitierte der Projektleiter die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR).

Schon beim Spatenstich im September 2019 hatte der Bayerische Staatsminister Albert Füracker betont, die Klostersanierung sei "nahezu ein Jahrhundertbauwerk". "Das Haus St. Wunibald ragt hierbei durch seine gleichsam traditionelle wie innovative Bauweise hervor", heißt es in der Mitteilung des Klosters.

In den kommenden Monaten können Interessierte an den Produktionsschritten des strohgedämmten Gebäudes durch eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen teilhaben. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es im Frühjahr 2020 beim Umpressen des Strohs am Kloster. Hierbei werden aus Großballen des Staudenhofs mit Hilfe einer neu entwickelten mobilen Umpressanlage maßgetreue und als Baustoff ausgewiesene Baustrohballen hergestellt. Im Sommer lädt das Kloster zu weiteren baubegleitenden Aktionen ein, die separat bekanntgegeben werden, so die Ankündigung.

DK