Breitenbrunn
"An wichtigen Weichenstellungen mitgewirkt"

Bürgermeister Johann Lanzhammer verabschiedet neun Markträte und zwei Ortssprecher aus dem Gremium

21.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:30 Uhr
Stellvertretend für alle ausgeschiedenen Gremiumsmitglieder und mit genügend Abstand zueinander stellten sich nach der Sitzung Anton Auer (links), der bisherige Dritte Bürgermeister Andreas Gabler (rechts) und Heidi Ehrl mit Bürgermeister Johann Lanzhammer (2.v.r.) zu einem Foto auf. −Foto: Sturm

Breitenbrunn - "Mit großem persönlichem Einsatz habt Ihr gerade dann die Interessen der Gemeinde wirkungsvoll vertreten, wenn sich die Verhältnisse nicht einfach gestaltet haben. Ihr habt eure Stimme erhoben, eure Erfahrungen eingebracht und mit klaren Worten ausgesprochen, was zu tun ist, um das Wohl der Gemeinde zu fördern." Mit diesen Worten verabschiedete Bürgermeister Johann Lanzhammer bei der April-Sitzung neun Markträte und zwei Ortssprecher, die dem Gremium in der laufenden Wahlperiode und teilweise schon viel länger angehört haben.

"Ein wesentliches Merkmal unserer Demokratie ist die Übertragung von öffentlichen Ämtern auf Zeit. Das bedeutet, dass die Tätigkeit nach Ablauf der festgelegten Zeitdauer endet", sagte Lanzhammer zu den ausscheidenden Gremiumsmitgliedern.

Im Rückblick erinnerte er an viele Diskussionen, heftige Debatten, Wortgefechte und nicht zuletzt an jede Menge wichtige Entscheidungen für das Gemeinwesen. Um alles anzusprechen, sei nicht die Zeit und vielleicht seien auch die Erinnerungen daran unterschiedlich. "So denke ich nur an einige Großbaustellen wie Ökonomiegebäude, Kindergarten, Straßen- und Radwegebau. DSL-Ausbau, Feuerwehr- und Dorfhausbau Wolfertshofen, Ausweisung eines Gewerbegebietes, Ausweisung eines Baugebietes sowie die Umsetzung der Innenverdichtung mit dem Breitenbrunner Hof", erklärte der Rathauschef. Auch habe man in allen Ortsteilen, soweit es erforderlich war, die ein oder andere Maßnahme verwirklicht. Und trotz dieser Investitionen sei es gelungen, den Schuldenstand um die Hälfte abzubauen.

"Ob wir weiterhin alle uns gesteckten Ziele aufgrund der Pandemie umsetzen können und werden, bleibt abzuwarten", gab sich Lanzhammer nachdenklich und meinte: "Ich glaube, dass wir vorerst wieder kleinere Brötchen backen müssen. Aber wichtig ist nach wie vor, dass wir diese Pandemie gesund überstehen, denn die Gesundheit ist das höchste Gut und noch dazu ein unbezahlbares." Das Gemeindeoberhaupt überreichte den Ausscheidenden eine Dank- und Anerkennungsurkunde sowie ein Präsent, er wünschte ihnen für die Zukunft alles Gute, lud sie zum Eintrag in das Goldene Buch ein und bescheinigte ihnen: "Ihr alle dürft euren kommunalpolitischen Ruhestand in dem Bewusstsein antreten, an wichtigen Weichenstellungen für die Bürger unserer Gemeinde prägend mitgewirkt zu haben. Euch wurde von den Wählern Verantwortung übertragen und ihr habt diese Verantwortung angenommen. Ihr habt euch nicht gescheut, auch umstrittene Mehrheitsentscheidungen nach außen zu vertreten. Das hat wesentlich zur Akzeptanz unserer Beschlüsse beigetragen." Ursprünglich wollte Lanzhammer die ausscheidenden Gremiumsmitglieder noch zu einem Essen einladen. Wegen der Coronakrise versprach er ihnen, dies zum Jahresabschluss nachzuholen.

Verabschiedet wurde nach insgesamt 18 Jahren in Gremium Markträtin Heidi Ehrl (FW). Ebenfalls 18 Jahre lang saß Anton Auer (CSU) im Marktrat. Adieu hieß es ferner für die Markträte Georg Beck (CSU, zwölf Jahre), Anton Mosandl (CSU, zwölf Jahre), Hermann Stephan (CSU, zwölf Jahre), Albert Braun (CSU, zwölf Jahre), Mathias Kraus (CSU, sechs Jahre), Andreas Gabler (SPD, zwölf Jahre) und Anton Schels (FW, sechs Jahre) sowie nach jeweils sechs Jahren für die Hamberger Ortssprecherin Silke Merkl und den Ortssprecher Thomas Schmid aus Buch.

Apropos Ortssprecher: Für das kommende Gremium müssen noch zwei Ortssprecher gewählt werden, jeweils einer für die Dörfer Erggertshofen und Premerzhofen. Wann das wegen der aktuellen Situation und dem damit zusammenhängenden Versammlungsverbot geschehen kann, ist nah en Worten von Bürgermeister Lanzhammer ungewiss. "Bis zur konstituierenden Sitzung am 11. Mai ist das eher unwahrscheinlich", erklärte er.

swp