Beilngries
Zu Gast bei den Freunden in Burgeis

Die Beilngrieser verbringen ein unvergessliches Wochenende im Partnerort Burgeis

27.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:20 Uhr
Ganz in seinem Element war der Beilngrieser Hermann Brand beim Besuch einer traditionellen Schmiede-Werkstatt. −Foto: Adam

Burgeis (arg) Beilngries zu Gast bei Freunden, unter diesem Motto steht der Besuch des Partnerortes Burgeis an diesem Wochenende.

Auf idyllischen Wegen wandern oder einfach nur entspannt sonnen, Ochsenbraten und Bier im Festzelt genießen oder Südtiroler Schinken, Käse und ein Glas Wein in einem der malerisch gelegenen Restaurants. Blasmusik hören oder über den kleinen Kunsthandwerkermarkt bummeln. Eine Fahrt mit dem "Burgeisexpress" durch enge Gässchen wagen oder hoch hinauf zum Kloster Marienberg spazieren und mit einer fantastischen Aussicht über Burgeis belohnt werden: Die Beilngrieser hatten und haben an diesem Wochenende in ihrem Partnerort wirklich die Qual der Wahl. Und so nutzte am Samstag jeder nach seinen Vorlieben das wunderbare Wetter und die vielen Angebote, die anlässlich des dreitägigen Festes zum 200-jährigen Bestehen der Burgeiser Blaskapelle organisiert worden waren.

Der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger und sein Stellvertreter Anton Grad nahmen am Samstagmittag am kleinen Umzug ins Festzelt teil und beklatschten wie alle anderen Gäste den gelungenen Fassanstich. Bereits morgens war eine große Gruppe Beilngrieser mit Peppi Moriggl zu einer Tageswanderung gestartet. Beim Mittagessen in der idyllischen Berglandschaft spielten die Musikanten der Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries und sorgten für beste Stimmung, die nach der Rückkehr im Festzelt beim Blasmusikabend ihre Fortsetzung fand. Elf Gruppen hatten sich für "Das Fest" der Burgeiser angemeldet und traten von Samstagmorgen bis spät in die Nacht hinein auf.

Mitten unter "seinen" Burgeisern und Beilngriesern war auch Hermann Brand, der zwar einerseits den Trubel am Festwochenende in dem kleinen Dorf lächelnd beobachtete, selber aber eher die Ruhe suchte. "Wenn es noch irgendwann einmal klappt, dann will ich eine Woche oder auch zwei Urlaub am Anigglhof in Schlinig machen, hoch droben über Burgeis. Das ist der Heimatort von Olga Moriggl, mit deren Familie mich hier eine enge Freundschaft verbindet. Und ihr Vater, das ist ein Handwerker, wie es sie heute kaum mehr gibt", schwärmt Brand und überredet kurzerhand Olga, ihn nach Schlinig zu begleiten. Der Vater Siegfried Patscheider ist zwar nicht daheim, aber ein kurzes Plaudern mit der Mama, die gerade im Stall arbeitet, mit Schwester und Bruder sind natürlich drin. Und ein Blick in die Schmiede-Werkstatt auch. "Mein Großvater war gelernter Schmied, mein Vater war da als Bub schon mit in der Werkstatt und hat zugeschaut. So hat er alles selber gelernt", erzählt Olga. Seine Leidenschaft: kunstvolle Schlösser schmieden. Mehrere davon sind in einem Kasten am Haus mit den Ferienwohnungen der Familie zu sehen, auch in der riesigen Werkstatt liegen etliche zum Überarbeiten. Die Werkstatt ist ein spannender Mix aus Alt und Neu: An einer Wand hängen Kuhglocken in verschiedenen Größen, Eisen, Hammer und andere Werkzeuge liegen in allen Größen und Arten bereit, dazwischen aber auch Trachtenhüte und Lederhosen, moderne Schleifmaschinen neben antik wirkendem Werkzeug. Ein wahres Paradies für Hermann Brand, der sich mit Begeisterung von Olga dies und das erklären lässt, Anstecker an den Hüten mustert und vor der großen Schmiedeesse sogar selber zum Hammer greift. "Das ist altes Handwerk, das gibt es doch sonst gar nicht mehr", sagt er wieder und wieder und freut sich. Das große Hotel-Restaurant wird von Olgas Geschwistern geführt. Und Brand betont noch einmal: "Hier komme ich nochmal her für einen Urlaub. Auf der Terrasse sitzen und über die Wiesen schauen, Rehe beobachten und zur nahe gelegenen Alm wandern. Ruhe. Das ist einfach wunderbar." (Weiterer Bericht folgt.)