Kinding
Wechsel im Marktrat Kinding

Georg Brandstetter übernimmt den Platz von Ulrike Neumann, die sich nach zehn Jahren aus dem Gremium zurückzieht

16.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:27 Uhr
Nachrücker in den Gemeinderat: Georg Brandstetter (Mitte) wurde von Bürgermeisterin Rita Böhm (links) als neuer Marktrat vereidigt. Er folgt auf Ulrike Neumann, die aus familiären Gründen aufhörte. −Foto: Lund

Kinding (lun) Georg Brandstetter ist als nachrückender Gemeinderat bei der jüngsten Kindinger Marktratssitzung von Bürgermeisterin Rita Böhm vereidigt worden.

Zuvor wurde Ulrike Neumann nach fast zehnjähriger Amtszeit auf eigenen Wunsch verabschiedet.

Neumann war 2008 erstmals in den Kindinger Gemeinderat gewählt worden. Im September hatte das Gremium ihrem Rücktrittsgesuch aus familiären Gründen zugestimmt. Böhm dankte der engagierten Gemeinderätin für ihre langjährige Tätigkeit und bedauerte ihr Ausscheiden. Sie habe ihre offene Art sehr geschätzt, sagte Böhm. "Die Tätigkeit im Gemeinderat war sehr interessant und lehrreiche für mich", sagte Neumann. Sie habe unter anderem erfahren, dass nicht alles so schnell geht, wie man es am Stammtisch diskutieren kann. Sie dankte der Bürgermeisterin für die gute Arbeit, die sie leiste, sowie den Kollegen für die konstruktive Zusammenarbeit. Mit Applaus und einem Blumenstrauß wurde die Enkeringerin verabschiedet.

Der aus Kinding stammende Georg Brandstetter, der unter anderem bereits als aktives Mitglied der Kindinger Feuerwehr ehrenamtlich tätig ist, ist nun neu im Gemeinderat, er sprach die Eidesformel. Böhm überreichte ihm offiziell die Geschäftsordnung, "das Grundgesetz des Gemeinderates", wie sie es nannte. Er tritt als Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss und als stellvertretendes Verbandsmitglied im Wasserzweckverband die Nachfolge von Neumann an.

Anschließend informierte die Bürgermeisterin über die Entwicklung laufender Projekte. So sei die Kinderkrippe "nach einer sensationell kurzen Bauzeit von nur einem Jahr" bereit zur Einweihung gewesen. Die Ausgaben beliefen sich auf 1865000 Euro und blieben weit unter den geschätzten Kosten von 2,4 Millionen Euro. 1358000 Euro entfielen auf den Baukörper und die Ausstattung, weitere 507000 Euro auf Planungs- und Nebenkosten sowie Erschließungsbeiträge, etwa für Kanal- und Wasseranschluss. Für die 36 Krippenplätze gab es Fördergelder des Freistaates Bayern in Höhe von 385000 Euro und 378000 Euro im Rahmen des Investitionsprogramms Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020 durch das Bundesministerium für Familie.

Auch mit dem Verlauf der Dorferneuerung in Erlingshofen zeigte sich Böhm zufrieden. In den kommenden Wochen werde die Staatsstraße neu asphaltiert, wobei sich Staat und Wasserzweckverband die Kosten teilen. Die nächsten Maßnahmen im Bauabschnitt vier werden die Bachrenaturierung, die Gestaltung des Dorfplatzes und die Erneuerung der Straße hinter dem Feuerwehrhaus sein. Auch beim Breitbandausbau gebe es Fortschritte. In den kommenden Wochen werden Enkering, Schafhausen und Erlingshofen "online" gehen. Lediglich in Ilbling fehle noch der Anschluss an das Breitbandnetz.

Böhm informierte auch, dass nach Beratungen mit der Stadt Beilngries der Anschluss an die dortige Kläranlage nicht möglich sei. Ein Antrag auf Verlängerung des Wasserrechts für die Kläranlage Pfraundorf sei daraufhin beim Wasserzweckverband gestellt worden. Mit der Beauftragung eine Ingenieurbüros, mit der Planung der neuen Kläranlage zu beginnen, seien die ersten Schritt eingeleitet worden. Diese soll bis zum Frühjahr 2019 abgeschossen sein, der Bau sei dann für 2020 und 2021 vorgesehen.

Der Fachkräftemangel und volle Auftragsbücher lassen jedoch die Realisierung anderer Projekte stocken. Für die Errichtung des mit Leader-Mitteln geförderten Wasserspielplatzes in Enkering, die Wiederherstellung des Verkehrsübungsplatzes, der Parkplätze an der Kinderkrippe sowie für die Errichtung des Pumpwerkes in Kinding wurden auf Ausschreibungen keine Angebote abgegeben. Die Gemeinde werde nun nach einer Überarbeitung des Leistungsverzeichnisses für den Wasserspielplatz erneut in die Ausschreibung gehen. Auch bei den anderen Projekten wird man sich erneut um Angebote bemühen.