Amtmannsdorf
Warnung vor Einbrechern und Trickanrufen

09.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:16 Uhr

Amtmannsdorf (rgf) Ein echtes Heimspiel hatte Walter Lenz von der Beilngrieser Polizei, als er am Donnerstagabend seine Amtmannsdorfer Mitbürger zum Thema Sicherheit informierte.

Im Vorjahr hatte Dienststellenleiter Maximilian Brunner bereits einige Dörfer im Rahmen der Bürgerversammlungen besucht. Heuer sind diejenigen Orte an der Reihe, in denen es 2017/18 nicht geklappt hat - unter anderem Amtmannsdorf.

Lenz teilte den Bürgern in seinem Heimatdorf mit, dass Deutschland im internationalen Vergleich ein sehr sicheres Land sei. Innerhalb der Bundesrepublik sei es wiederum in Bayern am sichersten. Und im Freistaat steht der Landkreis Eichstätt sehr gut da, wie aus einer Karte hervorging. Also alles gut im Zuständigkeitsbereich der Beilngrieser Polizei? Nicht ganz. Denn auch, wenn man im Vergleich zum ganz großen Teil der restlichen Welt sehr sicher lebe, so gebe es für die Polizei hier dennoch genug zu tun, so Lenz. Mehr als 900 Straftaten muss man pro Jahr aufnehmen.

Besonderes Augenmerk legt die bayerische Polizei seit einiger Zeit auf das Thema Wohnungseinbrüche, wie Lenz erläuterte. Und so lag auch einer seiner beiden Schwerpunkte auf dieser Thematik. Die Lage habe sich seit 2016 (34 Einbrüche im Zuständigkeitsbereich der Beilngrieser Polizei) wieder etwas entspannt. Dennoch sei insbesondere jetzt in der dunklen Jahreszeit wieder besondere Vorsicht geboten. Lenz erklärte, wie Einbrecher in der Regel vorgehen. Zunächst wird über Landschaftsaufnahmen im Internet analysiert, wo es Orte gibt, die beispielsweise recht nah an einer Autobahn liegen. Dann werden in diesen Dörfern/Städten die Ortsränder angesehen. Besonders beliebt sind Wohnhäuser, die über Feldwege anfahrbar sind und von einer Seite her keine Nachbarn mehr haben. Dann wird das Gebäude vor Ort ausgespäht. Der Einbruch erfolgt dann im Herbst/Winter meist zwischen 16 und 20 Uhr, sofern klar zu erkennen ist, dass niemand im Haus ist - sprich kein Licht brennt und bei Testanrufen niemand abhebt.

Wie kann man sich aber nun als Privatmann vor Einbrechern schützen? "Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht", so Lenz. Man könne das Risiko aber minimieren, indem man sein Haus aus technischer Sicht auf einem neueren Stand halte. Moderne Fenster seien beispielsweise viel schwerer zu öffnen als alte Fabrikate. "Und wenn die Einbrecher nicht schnell ins Haus kommen, brechen sie den Versuch oft ab. " Außerdem könne man Experten von der Polizei zu diesem Thema befragen, es gibt Mitarbeiter bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Ingolstadt, die auf das Thema spezialisiert sind. Zudem sei es wichtig, bei verdächtigen Fahrzeugen oder Begebenheiten in Wohngebieten aufmerksam zu werden, sich Kennzeichen zu notieren und gegebenenfalls die Polizei zu informieren.

Der zweite Schwerpunkt im Vortrag des Amtmannsdorfer Polizeiermittlers lag auf den Betrügereien, die regelmäßig Menschen - vor allem ältere Mitbürger - um empfindliche hohe Teile ihres Ersparten bringen. Konkret geht es dabei um Trickanrufe. Mal wird vorgegaukelt, der Enkel sei am Apparat und in einer finanziellen Notlage. Ein ander Mal meldet sich ein falscher Polizist, der dazu auffordert, ihm das Ersparte zukommen zu lassen, da der Name des Angerufenen auf einer Zielliste von Einbrechern stehe. Wieder andere Betrüger versprechen große Gewinne, für die eine finanzielle Vorleistung nötig sei. Der Preis wird freilich nie ausgezahlt. Es gebe Unmengen solcher Anrufe. Meist fallen die Menschen nicht darauf rein, so Lenz. Aber wenn dies der Fall ist, gehen oft gleich größere Summen verloren. Im Raum Ingolstadt waren es allein in den vergangenen zwei, drei Jahren mehrere hunderttausend Euro. Man solle daher bei all diesen Anrufen extrem vorsichtig sein und insbesondere ältere Mitbürger eindringlich warnen.