Beilngries
Wallfahrer lassen sich nicht unterkriegen

In Corona-Zeiten ist Kreativität gefragt: Beilngrieser Gläubige pilgern in Kleingruppen nach Breitenbrunn

03.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Wenn schon nicht in großer Gemeinschaft, dann doch wenigstens in Kleingruppen oder im Kreise der Familie ? unter diesem Motto haben Beilngrieser Gläubige am Pfingstmontag den traditionellen Pilgergang nach Breitenbrunn angetreten. −Foto: Karch/Sillner

Beilngries/Breitenbrunn - Wie schon angekündigt, hat heuer die traditionelle Fußwallfahrt nach Breitenbrunn am Pfingstmontag nicht in der gewohnten Form stattfinden können.

Aber die Beilngrieser Katholiken ließen sich nicht unterkriegen. Domkapitular Josef Funk und Bürgermeister Helmut Schloderer hatten sich gemeinsam Gedanken gemacht, wie man den Pilgergang zumindest in abgespeckter Form aufrecht erhalten kann.

"Mehr als schön" hat beispielsweise Kathi Karch ihre diesjährige Fußwallfahrt nach Breitenbrunn empfunden, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Das Wetter hätte nicht besser sein können, als das "Pilgerkleeblatt" Anni Grad, Anni Keckl, Anni Maget und eben Kathi Karch morgens um 5.30 Uhr in Beilngries aufbrach und den gewohnten Weg über Kevenhüll, Hebersdorf und Unterbürg bis Muttenhofen nahm. Dort fragten die Frauen die Familie Hiemer, ob sie sich in der Laube hinsetzen könnten. "Da haben sie gleich Kaffee gebracht, es war einfach super", schwärmt Karch. Mit dem Singen war die Gruppe etwas schlechter aufgestellt, dafür konnten recht individuelle Anliegen ins Gebet einfließen.

Domkapitular und Stadtpfarrer Josef Funk hatte die Gläubigen informiert, dass um 10 Uhr eine Heilige Messe in der Breitenbrunner Pfarrkirche stattfindet. Im Friedhof daneben konnten die Wallfahrer auf bereitgestellten Stühlen Platz nehmen und so den Gottesdienst mitfeiern.

Christel, Peter und Quirin Sillner fanden es vorteilhaft, Tempo und Strecke selber wählen zu können. "Wir sind nicht auf der Straße gegangen, sondern den alten Kevenhüller Weg, rechts an Kevenhüll vorbei und in Unterbürg den Berg direkt hinauf, am Diptam vorbei", beschrieb Christel Sillner die Route. Mit ihnen lief der langjährige Pilgerfreund Rupert Schäfer. "Nur die Gebetsgemeinschaft hat uns gefehlt", meinen die vier gegenüber unserer Zeitung.

Anton Keckl hat mit dem Rad "das Feld von hinten aufgerollt - dadurch habe ich mehrere Kleingruppen von Wallfahrern gesehen. Die größte Gruppe bestand aus sechs Personen, insgesamt waren es rund 30 Beilngrieser, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs waren, alle im vorgeschriebenen Abstand", berichtet Keckl. Den Teilnehmern sei es offensichtlich ein wirkliches Anliegen gewesen, diesen Weg gerade unter den besonderen Bedingungen zu machen. "Sehr schön fand ich, dass die Wallfahrtskirche offen war und der Gottesdienst in der Pfarrkirche besucht werden konnte", stellt Keckl zufrieden fest.

dh