Beilngries
Vor drei Jahrzehnten: "Jetzt red i"

13.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:33 Uhr

Beilngries - "Ihr Beilngrieser macht das gut, ihr bringt's die Probleme auf den Punkt. " Dieses Lob aus dem Mund von Moderator Dietmar Gaiser hat es fast auf den Tag genau vor 30 Jahren für rund 180 Bewohner der Großgemeinde gegeben. Anlass war die Aufzeichnung der damals schon 179. Auflage von "Jetzt red i", einer immer noch aktuellen Bürgersendung des Bayerischen Fernsehens. Der muntere Wirtshausdiskurs ging am Mittwoch, 11. April 1990, im Haus des Gastes über die Bühne.

Knapp zwei Wochen später gab es eine einstündige Live- Sendung, bei der acht von den Bürgern vorgebrachte Anliegen besprochen wurden. An ihr nahm auch der damalige bayerische Innenminister Edmund Stoiber (CSU) teil. Konkret ging es zum Beispiel um das Anliegen eines Dialysepatienten, dessen Frau fortan ihren Verdienstausfall für die Zeit der erforderlichen Heimdialyse erstattet bekam. Im Verlauf der Übertragung wurde auch die Lösung einiger weiterer Probleme, die im Haus des Gastes zur Sprache gekommen waren, in die Wege geleitet.

Eher in den Wind gesprochen war dagegen die Ankündigung von Hans Spitzner (CSU), Staatssekretär im bayerischen Umweltministerium. Er kündigte damals an, in Bayern solle ein Pilotprojekt "Mülltonnen mit Code" getestet und so dafür gesorgt werden, dass die Bürger nur noch für den Müll bezahlen müssen, den sie tatsächlich produzieren. Möglicherweise hat "Jetzt red i" sogar dazu beigetragen, dass es nun eine Teilumgehung von Beilngries gibt. Während der Aufzeichnung der Sendung beklagte eine Anwohnerin der Eichstätter Straße, das dortige Verkehrsaufkommen habe mittlerweile derart zugenommen, dass eine großräumige Umgehungsstraße dringend geboten sei. Diesbezüglich sicherte der damalige Bürgermeister Willy Muschaweck (CSU) zu, die Stadt werde "die Planung einer Westtangente" in Gang bringen und Gespräche mit den zuständigen Fachbehörden führen.

An der Aufzeichnung der Sendung war auch Moderatorin Carolin Reiber beteiligt. Sie bezeichnete Beilngries als "wunderschönen und gastlichen" Ort und stellte außerdem fest: "Wir waren mit ?Jetzt red i' noch nie in einer so kleinen Stadt mit so vielen Gasthäusern".

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