Dietfurt
Vom Seniorenmobil bis zum Glasfaserkabel

Bürgermeisterin Carolin Braun beendet Bürgerversammlungen 2018 in Mallerstetten - Feuerwehrhaus ehrenamtlich saniert

07.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
  −Foto: Hradetzky

Dietfurt (khr) Die letzte Bürgerversammlung ist am Mittwochabend für die Dietfurter Ortsteile Mallerstetten, Hebersdorf und Stetterhof über die Bühne gegangen. Andreas Keckl, der Ortssprecher von Mallerstetten, begrüßte die vielen Interessierten, darunter viele junge Zuhörer.

Er freute sich über das große Interesse und bedankte sich bei den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die jedes Jahr aufs Neue unentgeltlich Hand anlegten, damit das Dorf so schön dasteht. Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) ging neben einem Rückblick auf das vergangene Jahr auf geplante Maßnahmen ein. Zum Seniorenmobil erklärte sie, dass sich dessen Start verzögere. Eigentlich hätte es im November starten sollen. Hierzu kam die Frage, ob das Seniorenmobil auch am Wochenende gebucht werden könne, was die Bürgermeisterin verneinte. Sollte sich außer dem Bufdi eine andere Person finden, die das Fahrzeug ehrenamtlich führe, dann könne es womöglich auch am Wochenende gebucht werden. Man müsse sehen, wie sich das Ganze entwickle.

Zum Thema Juraleitung erläuterte Braun anhand der Übersichtskarte, wo der "Suchkorridor" der künftigen Stromtrasse im Gebiet der Dörfer Mallerstetten, Hebersdorf und Stetterhof verlaufen würde und wo der Mindestabstand von 400 Metern liege. Hier oben sei das ganz gut möglich. Man könne die Leitung sicherlich weiter entfernt an der Ortschaft vorbeiführen als die jetzige Leitung. Der "Knackpunkt" liege zwischen Griesstetten und Dietfurt, so Braun. Die Diskussion ging auch hier eine Zeit weiter, bis Keckl darauf hinwies, dass es auch noch andere Themen gebe.

Wendelin Sippl, Ortssprecher von Hebersdorf, sprach sich dafür aus, dass auch bei Weilern wie Stetterhof mit immerhin zwölf Wohneinheiten und 30 Bewohnern der gleiche Sicherheitsabstand zur Stromtrasse eingehalten werden müsse.

Gefragt wurde nach dem Stand zum Thema Ortsdurchfahrt Hebersdorf. Darüber sei auch in der Bürgerversammlung in Oberbürg schon gesprochen worden, so Braun. Ein Ingenieurbüro sei bereits vor Ort gewesen. Im Frühjahr werde man mit allen Beteiligten bei einer Ortsversammlung zusammenkommen. Im Bereich von Feuerwehrhaus und Bushaltestelle sei eine Ausweichstelle leicht zu realisieren, da der Grund der Gemeinde gehöre, berichtete die Bürgermeisterin. "Wir werden uns alle miteinander darum kümmern", versprach sie.

Ein weiterer Diskussionspunkt war das im Flächennutzungsplan eingezeichnete Gewerbegebiet in Hebersdorf, das, so die Befürchtung, eine weiterer Lärm- und Verkehrsbelästigung nach sich ziehen würde, wie sie ohnehin schon wegen der Firma Koller existiere. Braun wies darauf hin, dass das Landratsamt sich mit der Angelegenheit intensiv auseinandergesetzt und sowohl den Lärm als auch die Fahrzeugfrequenz in Hebersdorf untersucht habe. "Die Firma Koller hält sämtliche Grenzwerte ein. Daran besteht kein Zweifel", so die Bürgermeisterin. Stadtrat Martin Schmid (CWU) pflichtete ihr bei. Der Flächennutzungsplan habe Vorschlagscharakter. Er könne als Grundlage für mögliche Planungen herangezogen werden. "Wenn die Leute ihre Grundstücke nicht hergeben, dann wird es auch nie ein Gewerbegebiet geben", so Schmid.

Ein weiterer Bürger wollte wissen, ob sich die Baywa beim Aufbau des Erdwalls hinter dem Neubau des Baustoffzentrums auch an die Deponievorschriften gehalten habe. Die Nachbarn hätten den "Berg" als Lärmschutz gewollt. Es handle sich um Ausgleichsflächen, der Aushub wurde genauestens überprüft und die Firma habe sich an die Auflagen gehalten, hieß es.

Ein weiterer Versammlungsteilnehmer störte sich an der Optik von Dietfurt. Weder beim Netto noch bei der Firma Hanwha oder auf anderen Betriebsgeländen seien Bäume gepflanzt worden. "Dietfurt wird von allen Seiten her nicht gerade schöner", empfand er. Braun argumentierte, dass es gerade beim Areal der Supermarktkette Netto schwierig sei, Bäume zu pflanzen. Hier müsse die Sicht auf die Staatsstraße freigehalten werden, da sehr oft Unfälle passierten. Die Firma Hanwha habe nach Gesprächen mit Braun zugesagt, bald schon Bäume zu pflanzen. Es sei immer eine Gratwanderung - Natur versus Ansiedelung von Firmen und Gewerbegebieten und somit der Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen. "Wir brauchen auch eine Entwicklung nach oben. Keiner will eine tote Innenstadt oder den Anschluss verlieren", so die Rathauschefin.

Der Mallerstettener Feuerwehrkommandant Michael Ochsenkühn wollte auch einmal etwas Positives anmerken. So hätten freiwillige Helfer in 400 Arbeitsstunden das Feuerwehrhaus in Mallerstetten saniert. Ein Ankleideraum wurde geschaffen, die Mauern von innen und außen trockengelegt, neue Fenster sowie eine neue Eingangstür eingesetzt und das Dach gereinigt.

Wendelin Sippl erkundigte sich nach der Haftbarkeit von Eigentümern, durch deren Grundstück ein offizieller Wanderweg verläuft. Braun erläuterte, dass die Verkehrssicherungspflicht von der Stadt übernommen werde, da die Wanderwegewarte die Wege regelmäßig überprüften.

Die Verlegung der Glasfaserkabel hätte auch in Hebersdorf Schäden an Straßen nach sich gezogen, und obgleich der Stadtbautechniker zum Begutachten schon vor Ort gewesen sei, sei zwei Jahre lang in dieser Angelegenheit nichts passiert. Braun notierte sich diesen Punkt. Dass die Dachziegel beim Feuerwehrhaus in Hebersdorf abbröselten, war ein weiteres Thema. Auf das Haus werde demnächst eine neue Sirene installiert, dann werde man sich darum kümmern.

Ob die Zusammenlegung der Feuerwehren Hainsberg, Mallerstetten und Oberbürg sinnvoll sei, wurde ebenfalls erörtert. Hierbei handle es sich um Zukunftsmusik, da die Gemeinde, so Bürgermeisterin Braun, derzeit an einem Feuerwehrkonzept für die gesamte Gemeinde Dietfurt tüftle. "Wir haben 13 Feuerwehren. Es ist toll, dass wir sie haben", so Braun. Mit einer Ausrückgemeinschaft hier auf dem Berg könnte die Lösch- und Rettungssicherheit gut gelöst werden. Es wäre auch leichter, Jugendfeuerwehren aufzubauen.

Keckl sprach noch das neue Baugebiet an. "Es geht um die Bushaltestelle", so der Ortssprecher. Derzeit existiere eine Haltestelle für die Realschüler und Gymnasiasten am Ortsrand Richtung Hainsberg. Diese solle - auch im Rahmen einer möglichen Dorferneuerung - weiter in den Ort hineinrutschen. Das sei Sache des Kreises. Aber man werde am Ball bleiben.

Keckl verwies als letzten Punkt noch darauf, dass der Ortssprecher von Kevenhüll sich dafür ausgesprochen habe, sich in puncto Radweg Kevenhüll-Mallerstetten zusammenzuschließen, was von allen begrüßt wurde.