Beilngries
Ein königliches Jahr liegt hinter ihr

Gina Seitz hat als Queen von Beilngries jede Menge besondere Momente erlebt

29.08.2018 | Stand 23.09.2023, 3:56 Uhr
Viel erlebt: Gina Seitz hat Beilngries ein Jahr lang als Königin vertreten. −Foto: F. Rieger

Beilngries (DK) Drei Queenie-Büchlein mit netten Grüßen, eine Schärpe voller Anstecker, Gastgeschenke und ganz besondere Erinnerungen nimmt Gina Seitz aus ihrem Jahr als Beilngrieser Volksfestkönigin mit auf den weiteren Lebensweg. Die 19-Jährige aus Paulushofen hat ihre Kandidatur zu keiner Sekunde bereut, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Für ihre Nachfolgerin hat sie einen guten Rat: "Alles mitnehmen, was geht."

Bei der Außendarstellung der Großgemeinde Beilngries hat Gina Seitz in den vergangenen Jahren wichtige Rollen eingenommen. Erst war sie beim Weihnachtsmarkt das Christkind, dann wurde sie im Festzelt zur Volksfestkönigin gewählt. Ein Jahr lang hat sie die Altmühlstadt nun als Regentin vertreten, ist von Volksfest zu Volksfest gereist - und hat jetzt als dauerhafte Belohnung eine riesige Sammlung an schönen, unvergesslichen Erinnerungen, wie sie erzählt.

Angefangen hat alles, als die Freunde vom Paulushofener Bauwagen und der örtlichen Landjugend ihre Gina immer wieder mal darauf ansprachen, ob sie nicht für das Amt der Wiesnkönigin kandidieren wolle. Der Entschluss reifte und so warf die Paulushofenerin ein paar Tage vor der Wahl ihren Hut in den Ring. Der einer weiteren jungen Dame sollte folgen, letztlich sprach sich Volkes Stimme aber für Gina Seitz aus. War der Wahlabend recht aufregend? Gar nicht so dramatisch, wie man meinen möchte, berichtet die scheidende Königin. Man sei vom Programm her sehr eingespannt, ständig im Gespräch - "da kommt man gar nicht so zum Überlegen". Auch das Lampenfieber auf der Bühne legte sich schnell. Dadurch, dass in einem vollen Festzelt keine Einzelpersonen aus dem Publikum herausstechen, seien die Ansprachen sogar leichter als Reden vor einer kleinen Gruppe, erzählt die 19-Jährige. Zudem könne man auf der Bühne jede Menge Selbstvertrauen tanken und etwas fürs Leben lernen. Denn wer vor 2000 Zuhörern eine einwandfreie Begrüßung hinkriegt, für den sind doch scheinbar knifflige Aufgaben im Alltag nur ein Klacks.

Die Volksfestwoche - in Beilngries feiert man länger als fast überall in der Region - ging dann wie im Flug vorbei. Als besonders schön empfand Gina Seitz die Kinderaktionen. Die Wirkung, die man als Königin auf die Kleinen ausübt - und die strahlenden Kinderaugen - seien etwas Besonderes.

Als bei der Beilngrieser Wiesn die letzte Maß ausgeschenkt war, ging für ihre Majestät Gina die spannende Zeit erst so richtig los. Unzählige Volksfeste in der näheren und weiteren Umgebung klapperte sie ab, Unterstützung erhielt sie von Romana Herrler, die bei der Stadt die Aufgabe der Königinnenbetreuerin übernommen hat. Ganz besondere Erlebnisse waren die beiden Fahrten nach Berlin - einmal zur Grünen Woche und einmal auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl. "Da sieht und erlebt man Sachen, die einem ansonsten gar nicht ermöglicht werden", berichtet die Paulushofenerin.

Neben diesen Erlebnissen wird ihr auch die Zeit mit den anderen Königinnen in schöner Erinnerung bleiben. Gina Seitz bestätigt, was auch alle anderen Königinnen stets in ihren Bilanz-Interviews sagen: Die Schar der Königinnen kommt ausgesprochen gut miteinander aus, es entwickeln sich sogar echte Freundschaften. Kurzum: Ihre Kandidatur hat sie keiner Zeit bereut. Eine Herausforderung war es allerdings, die Aufgabe als Queen von Beilngries mit dem Job unter einen Hut zu bringen. Für Gina Seitz stand nämlich die Abschlussprüfung in ihrer Ausbildung, die sie im Beilngrieser Rathaus absolviert hat, an. Aber sie meisterte beide Aufgaben einwandfrei und der örtlichen Stadtverwaltung bleibt sie als Mitarbeiterin erhalten.

Ihrem Abschied von Zepter und Krone blickt sie gelassen entgegen. Ein Jahr sei die perfekte Zeitspanne für ein solches Amt. Dass sich heuer gleich drei Bewerberinnen gefunden haben, sei erfreulich, sagt Majestät Gina. Ihrer Nachfolgerin gibt sie als Tipp mit auf den Weg, an so vielen Veranstaltungen wie nur möglich teilzunehmen.

Sie selbst freut sich jetzt auch noch auf einen besonderen Tag, der einen würdigen Abschluss ihrer Zeit als Wiesnkönigin darstellen soll. Am zweiten Volksfestsamstag, 8. September, empfängt sie die anderen Königinnen in Beilngries. Das Programm steht bereits: Man begibt sich auf eine Brauereiführung, dann steht für alle Königinnen ein Fotoshooting im Sulzpark an, ehe es gemeinsam ins Festzelt geht. Und diejenigen Majestäten, die in Beilngries übernachten wollen, dürfen in einem Fasshotel am Campingplatz schlafen. Schon jetzt steht fest: Auch dieser Tag wird noch einmal einige besondere Momente liefern, die zu schönen, bleibenden Erinnerungen werden.

Fabian Rieger