Grampersdorf
Immer Ärger mit der Ortsdurchfahrt

In Grampersdorf wird nach wie vor gerast - Bau des Radwegs zum Dinopark könnte sich verzögern

09.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:20 Uhr

Grampersdorf (DK) Die Bürger in Grampersdorf leiden nach wie vor unter der Staatsstraße, die schnurgerade durch ihren Ort verläuft. Das Überqueren der Fußgängerinsel am nördlichen Dorf-ende sei mit Kindern lebensgefährlich, klagte ein junger Vater bei der Bürgerversammlung am Freitagabend. Schlechte Nachrichten musste Rathauschef Alexander Anetsberger zum geplanten Radwegebau bei Grampersdorf verkünden.

Grüne Farbe, passende Geschwindigkeit, alles gut. Rote Farbe, zu schnell unterwegs, bitte runter vom Gas. So funktionieren die mobilen Tempomessgeräte der Stadt Beilngries, die permanent durch die Großgemeinde wandern. Aktuell sind sie wieder einmal in Grampersdorf stationiert. Aus gutem Grund, wie sich bei der Bürgerversammlung im Ort am Freitagabend zeigte. Denn die Ortsbewohner haben nach wie vor Probleme mit ihrer Ortsdurchfahrt, die Bestandteil der direkten Verbindung zwischen Beilngries und der Autobahnauffahrt Denkendorf ist. Ein Vater merkte an, dass Lastwagen und Fahrzeuge mit Anhänger mit einem solchen Tempo an der Querungsinsel vorbeirauschen, dass sie diese zum Teil sogar touchieren oder überfahren. Es sei brandgefährlich, dort mit Kindern - im schlechtesten Falle noch mit einem kleinen Fahrrad - die Straße zu überqueren. Und auch die Autofahrer würden trotz dieser Insel nicht bremsen. Anetsberger sagte, dass bei der Errichtung einer solchen Verkehrsinsel ein Stück weit das Prinzip "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" gelte. Wenn der Baulastträger - in diesem Fall das Staatliche Bauamt - die Verkrümmung der Straße zu stark auspräge, steige zwar zum einen der Druck auf den Verkehrsteilnehmer, tatsächlich zu bremsen, aber auch das Risiko, das noch öfters jemand über den Randstein der Insel rollt und dort stehende Fußgänger gefährdet. Man werde das Thema aber mit dem Staatlichen Bauamt besprechen, da nach neuesten Informationen nun auch am südlichen Ortsende eine solche Verkehrsinsel denkbar ist. Dies sei aber auch die einzige Lösung, die er den Grampersdorfern aktuell bezüglich ihrer Ortsdurchfahrt aufzeigen könne, ließ Anetsberger wissen. "Wir diskutieren das Thema jedes Jahr", sagte er. Auf den entscheidenden Geistesblitz warte man aber nach wie vor.

Unerfreuliches musste das Gemeindeoberhaupt zum geplanten Bau einer straßenbegleitenden Radwegverbindung zwischen Grampersdorf und Dinopark (und somit einem Anschluss an den Radweg in der Gemeinde Denkendorf) verkünden. Er müsse seine Aussage, dass der Weg im Jahr 2019 errichtet wird, nun doch mit einem dicken Fragezeichen versehen. Die Verantwortung sei aber nicht bei ihm oder seiner Verwaltung zu suchen, wie er betonte. Grunderwerb und Planungen seien soweit abgeschlossen. Bauherr des Radwegs ist aber das Staatliche Bauamt. Und dort gibt es zwei Töpfe für fahrbahnbegleitende Radwege, einen für Bundesstraßen und einen für Staatsstraßen. Während Ersterer ganz gut gefüllt ist, dürften in Letzterem die Mittel für 2019 arg begrenzt sein. Das Projekt könnte sich somit verzögern. "Ich werde aber weiter dafür kämpfen, dass es 2019 mit dem Baustart klappt", kündigte Anetsberger an. Die Rodungsarbeiten wolle man in diesem Winter und somit außerhalb der Vogelbrut-Schutzzeit jedenfalls durchführen, damit es daran nicht scheitern würde, falls 2019 doch noch Bewegung in die Sache kommen sollte.

Ein junger Dorfbewohner sprach eine Thematik an, die jüngst auch in Aschbuch erörtert worden war: die Probleme mit dem Mobilfunknetz. Es seien in drei Orten zusammengerechnet etwa 1000 Menschen betroffen. Anetsberger sagte, dass ihm die Problematik bewusst sei. Er verwies erneut auf die Anfrage eines Mobilfunkbetreibers bezüglich Flächen zur Errichtung eines entsprechenden Mastes. Man habe potenzielle städtische Flächen genannt, nun aber noch keine Antwort bekommen. Insgesamt sei auf großer politischer Ebene aber zu erkennen, "dass wohl Bewegung in die Sache kommt".

Zum Feuerwehrbedarfsplan, in dem die Ausrückegemeinschaft von Aschbuch und Grampersdorf mit Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern, Anschaffung eines neuen Fahrzeugs für Aschbuch und Verlagerung des dortigen Autos nach Grampersdorf in der obersten Priorität eingestuft ist, hatte ein Bürger eine Anmerkung. Er bat darum, die Bauarbeiten in Sachen Feuerwehrhaus in Grampersdorf zu erledigen, bevor das Auto kommt. Sonst reiche der Platz nicht. Der Plan sei ja erst vor zwei Wochen beschlossen worden, antwortete der Bürgermeister. Man werde sich rechtzeitig an die Umsetzung machen.

Fabian Rieger