Dietfurt
"Die Nachfrage ist riesig"

Ältere Generation von Dietfurt macht rege Gebrauch vom Seniorenmobil

12.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:45 Uhr
Das Seniorenmobil der Stadt Dietfurt an der Stromtankstelle. Jeden Tag ist es im Einsatz. −Foto: Hradetzky

Dietfurt (khr) Es läuft und läuft und läuft: Das Dietfurter Seniorenmobil ist jetzt schon - gut drei Monate nach dem Start - eine kleine Erfolgsstory in Sachen Mobilität für Senioren auf dem Land. Seit seinem Start haben viele ältere Bürger aus der Großgemeinde diesen Service genutzt.

Ob es sich um Fahrten zum Arzt, ins Krankenhaus oder zum Einkaufen handelt - das E-Seniorenmobil kann seit Februar unkompliziert und unbürokratisch bei Jasmin Schumanski in der Stadtverwaltung Dietfurt gebucht werden. Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) weiß nur Gutes darüber zu berichten: "Das Seniorenmobil wird mindestens einmal am Tag genutzt, die Nachfrage ist riesig. Dieser neue Service hat sehr gut eingeschlagen", sagt die Rathauschefin. Meistens chauffiert Fouad Alnazzal aus Syrien das Elektrofahrzeug. Er absolviert gerade beim Caritas- Seniorenheim Dietfurt seinen Bundesfreiwilligendienst. Ziele der älteren Fahrgäste sind zum Beispiel Neumarkt oder Bad Abbach. "Größtenteils werden die Fahrten zu Fachärzten genutzt", weiß Bürgermeisterin Braun. Mit Unterstützung von Ulli Roider, der bei der Suche nach möglichen Chauffeuren behilflich war, habe die Stadt mittlerweile einen Pool aus zusätzlichen freiwilligen Fahrern eingerichtet.

Denn auch der Bundesfreiwilligendienstler - kurz Bufdi genannt - habe Urlaub und mit weiteren ehrenamtlichen Fahrern könne der Service generell gut aufrechterhalten werden. Zu bestimmten Ärzten oder wenn es sich nur um kurze Termine handle, würden mittlerweile schon Fahrgemeinschaften gebildet und zwei Patienten gleichzeitig zum selben Arzt mitgenommen. Ebenso seien viele Senioren zwischenzeitlich Mitglied des Ambulanten Krankenpflegevereins geworden, weil sie sich dann die Fahrtkostenpauschale von fünf Euro sparen. Der Jahresbeitrag für den Verein beträgt zwölf Euro, die sich schnell rechnen. Den Verein wieder zu stärken, sei ja weiteres wichtiges Ziel gewesen, so Rathauschefin Carolin Braun. Bis Ende Juli wird noch Alnazzal aus Syrien das Seniorenmobil steuern, ab September wird es eine junge Dame sein, die im Rahmen dieses Bundesfreiwilligendienstes ihre Arbeit aufnimmt. Insgesamt können derzeit - je nach Streckenlänge und Termindauer - etwa zwei Fahrten pro Tag mit dem Seniorenmobil bewerkstelligt werden, dann muss der Renault Kangoo an der Elektrotankstelle direkt am Dietfurter Rathaus betankt werden, die er zwischenzeitlich als einziges Elektroauto nutzen darf.

Wer eine Fahrt, die pauschal fünf Euro kostet, buchen möchte, ist gut beraten, dies frühzeitig Jasmin Schumanski unter Telefon (08464) 640013 zu melden. Sie trägt den Termin im elektronischen Kalender der Stadt ein. Die Verwaltung im Seniorenheim erfährt dann über das Handy den Termin und gibt den Auftrag an Fouad Alnazzal weiter, der zu der gewünschten Zeit ins Auto steigt.

Wer Mitglied im Krankenpflegeverein ist, muss - wie gesagt - für die Fahrt im Seniorenmobil nichts zahlen, da dieser Service im Jahresbeitrag inbegriffen ist. Unterstützt wird das Projekt nicht nur von Stadt und Ambulantem Krankenpflegeverein, sondern auch von der Kemetherstiftung. Diese wurde vor Jahren gegründet, um Alleinstehenden zu helfen. Die eingenommenen Gebühren werden für die regelmäßig anfallenden Kosten wie zum Beispiel für Kundendienste verwendet. Fahrten für die Krankenkasse sind nicht möglich, für eventuell anfallende Parkgebühren muss der Fahrgast aufkommen. Das Seniorenmobil kann von Personen ab 65 Jahren genutzt werden.