Beilngries
"The show must go on"

Queenmania entführt in Beilngries Fans in die schillernde Welt von Freddie Mercury und seiner Band

25.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:21 Uhr
Ein großes Erlebnis ist für die Besucher die Show Queenmania in der Beilngrieser Bühler-Halle gewesen. Sonny Ensabella verkörperte Freddie Mercury und wechselte - genau wie sein Vorbild ? während der Aufführung mehrmals sein Outfit. −Foto: Adam

Beilngries (DK) Es ging ja nie nur um die Musik bei Queen. Wesentlicher Teil des überragenden Erfolgs in den 1970er und 80er Jahren lag bei der schillernden Gestalt des Frontmanns Freddie Mercury, der mal als Macho in hautengem weißen Dress, mal im verruchtem Minirock, mal mit schillerndem gelben Lederoutfit oder auch gleich mit ganz nacktem Oberkörper über die Bühne stolzierte.

Mercury, der sich hüftschwingend in Pose warf, mit dem Publikum kokettierte, seine Bandmitglieder zwar für Soli kurz in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ließ, dann aber schnell wieder der "One and Only" sein wollte. Mit begnadeter Stimme, unübertroffener Selbstdarstellung und Bühnenpräsenz - so liebten ihn seine Fans.

Am Sonntag kam Queenmania in die Beilngrieser Bühler-Halle und präsentierte in Erinnerung an die unvergessene Rockband die Show "Forever Queen". Ein Abend, der die Halle zum Vibrieren brachte mit rockigem Sound und an große Mercury-Zeiten erinnerte - dank passender Kostüme, Show und Videoeinblendungen. Im Mittelpunkt stand Sonny Ensabella als Freddie Mercury, schon rein optisch seinem Idol verblüffend ähnlich.

Zugegeben: Die ersten Songs kamen etwas holperig an, nicht zuletzt deshalb, weil der Sound für die Halle zu übersteuert war und so laut, dass von den Stimmen kaum etwas richtig durchkam. Dazu ein Publikum, das sich erst einmal "warmhören" musste, nicht gleich bereit war, von den ersten Minuten an mitzuklatschen, eher verhalten abwartend in den Stuhlreihen saß. Die eingefleischten Queenfans waren da schnell zu identifizieren, denn sie klatschten auch unaufgefordert von Beginn an spontan mit, jubelten und pfiffen, ergänzten textsicher die Songs. "Eigentlich gehören hier alle Stühle raus, dann geht es erst richtig ab", meinte ein Fan, der für Queenmania aus Neumarkt gekommen war. Aber auch so schafften es Ensabella und seine Band - Simone Fortuna am Schlagzeug, Fabrizio Palermo am Bass und Tiziano Giampieri an der Gitarre -, das Publikum in den Bann zu ziehen. Vor allem nach der Pause, als Ensabella "I want to break free" oder "Radio Ga Ga" oder "Bohemian Rhapsody" sang, gab es begeisterten Applaus.

Höhepunkte des Abends waren die Auftritte von Sarah Behrendt als Montserrat Caballé, die gemeinsam mit Ensabella die berühmten Songs "Who wants to live forever" und "Barcelona" intonierte. Gänsehautstimmung erzeugten die Szenen, in denen Freddie Mercury live in Einblendungen auf einer Leinwand zu sehen war, während - meist identisch bekleidet - Sonny Ensabella auf der Bühne sang und performte. Die wechselnden Kostüme gehörten zu Mercury. Und so auch zur Show von Forever Queen in Beilngries. Krone und Königinnenmantel, nackter Oberkörper, schwarzer Frack oder sexy Minirock, ausgepolstertes Dekolleté oder Bananenkopfschmuck - wie Mercury einst wechselte Ensabella sein Outfit und zog gestenreich eine Show ab, die wesentlich zur Stimmung beitrug.

Beeindruckend waren für das Beilngrieser Publikum aber auch die Gitarren und Schlagzeugsoli, sodass die Stimmung bestens war und es in der Pause durchwegs Positives zu hören gab. "Es hat leider nie geklappt, dass ich Queen damals live erlebt habe, aber ich bin ein Riesenfan", schwärmte ein Besucher aus Neumarkt. Und sein Sitznachbar lobte: "Die machen das schon gut heute, man hat das Gefühl, da steht nochmal Freddie Mercury auf der Bühne." Ein junges Paar aus Kottingwörth überzeugte Queenmania ebenfalls, "obwohl es schon sehr laut, aber doch toll ist". Ein Besucher, der die Eintrittskarten seiner Frau zuliebe gekauft hatte, freute sich über deren Begeisterung: "Ein toller Abend, vor allem den Auftritt in Erinnerung an die Duette mit Montserrat Caballé finde ich wunderbar." Eine Dame aus Woffenbach und ihr Mann halfen sich geschickt selbst gegen die "schon sehr harte Lautstärke": Sie dämpften mit Ohrstöpseln den Rock auf angenehme Lautstärke und konnten so "die wirklich klasse Show und Musik" genießen. Mehrere Zugaben ließen dann die berühmtesten Songs von Queen aufleben. Bei "The show must go on", "We will rock you" oder "We are the champions" hielt es niemand mehr auf den Sitzplätzen.

Regine Adam