Dietfurt
Viele Fragen zur Juraleitung

Stromtrasse dominiert die Bürgerversammlung in Hainsberg - Spiegel soll Verkehrssicherheit erhöhen

03.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:07 Uhr
Recht unübersichtlich ist das Eck der Einmündung der Mitteldorfer Straße in die Pfarrer-Rose-Straße (vorne links). Ein Versammlungsteilnehmer forderte einen Verkehrsspiegel. −Foto: Patzelt

Hainsberg (pa) Mit der Bürgerversammlung für Hainsberg und Mitteldorf hat die Dietfurter Rathauschefin Carolin Braun ihre Tour durch die Gemeinde fortgesetzt. Durch die Diskussion zum Thema Ertüchtigung der 220-KV-Leitung rückten die anderen Nachfragen und Problemäußerungen eher in den Hintergrund.

Gleich zu Beginn der Bürgerversammlung musste Braun die erkrankte Ortssprecherin von Hainsberg, Martha Thumann, entschuldigen. Die Rathauschefin bedankte sich im Auftrag der Ortssprecherin bei allen, die im zu Ende gehenden Jahr ehrenamtlich Arbeitsstunden geleistet hatten. Im allgemeinen Teil konnte die Bürgermeisterin gleich Neues zum Thema Baugebiet in Predlfing berichten.

Von den acht zur Verfügung stehenden Grundstücksflächen wurden inzwischen drei verkauft und ein Bauplatz ist vorgemerkt. Als Grundstückspreis nannte Braun für die unerschlossene Fläche 40 Euro pro Quadratmeter. "Hinzu kommen dann noch etwa 35 Euro pro Quadratmeter an Erschließungskosten", rechnete die Bürgermeisterin vor. In privater Hand befinden sich die Baugrundstücke in der Nachbarortschaft Mallerstetten. "Hier wächst bereits das erste Haus aus dem Boden", meinte Braun.

Bezüglich einer Urnenwand sollte man sich in der Pfarrgemeinde Hainsberg Gedanken machen, ob diese Art der Bestattung gewünscht sei, beziehungsweise in welcher Ecke des Friedhofs man sich diese vorstellen könne. Bei Bedarf sei es sinnvoll, die Anfrage nach einer Urnenwand an Albert Schweiger in der Dietfurter Stadtverwaltung zu stellen.

Gleich mehrere Wortmeldungen und Äußerungen von Versammlungsteilnehmern gab es zum Thema Ausbau der Stromleitung von 220 auf 380 Kilovolt. Braun merkte dazu an, dass die Stadt von der ausführenden Baufirma aufgefordert worden sei, sämtliche Pläne zu melden. "Unser großes Ziel ist es, weiter von der Wohnbebauung weg zu kommen, als dies bisher der Fall ist. Sonst haben wir keine Entwicklungsmöglichkeiten. Wir und auch die planende Firma wissen den endgültigen Verlauf der Trasse noch nicht", so die Worte der Bürgermeisterin. Ein Versammlungsteilnehmer wollte wissen, ob der Stadtrat auch eine Stellungnahme zur Stromtrasse abgegeben habe. Braun betonte, dass man von Seiten der Stadt die Möglichkeit der Anhörung hatte. "Wir haben deutlich darauf hingewiesen, dass der Landkreis Neumarkt eine herausragenden Position bezüglich erneuerbarer Energien einnimmt. Ebenso, dass es sich um ein touristisches Gebiet handelt", so Braun.

Dem Versammlungsteilnehmer war dies allerdings nicht genug. Er forderte eine "eindeutige Stellungnahme" des Stadtrats zu diesem Projekt. "Es muss einfach beschlossen werden, dass man dagegen ist", so der Dorfbewohner. "Das Ganze hat Gesetzescharakter - da hilft auch der Einwand des Stadtrats nichts mehr", antwortete die Bürgermeisterin.

Der Wortführer bemängelte weiter, dass sich bei der Informationsveranstaltung in Dietfurt "kein Trassen-Bürgermeister so richtig dagegen" geäußert hatte. Wenn ein Energiemanagement richtig funktioniere, sei auch die neue Stromleitung unnötig, meinte der Bürger. "Über diesen Punkt sind wir bereits hinaus. Wir haben von unserer Seite eine deutliche Stellungnahme gegen die Trasse abgegeben. Damals war es noch kein Gesetz - heute ist es eines", so die Bürgermeisterin.

Auch Stadtrat Andreas Keckl (CWU) aus Mallerstetten meldete sich zu diesem Thema zu Wort: "Es ist viel geredet worden. Wir brauchen das Rad nicht neu erfinden. Wir wären alle froh, wenn die Leitung nicht kommen würde. Wir haben deutlich Stellung genommen - aber jetzt liegt es nicht mehr in unseren Händen."

Laut einem weiteren Versammlungsteilnehmer dürfe sich "der Murks, der bei der Energiewende gemacht wurde, nicht wiederholen". Durch eine Verschiebung der Lasten könne man die Leitung "überflüssig machen". Die Forderung nach einem Energiemanagement sollte "innerhalb der Parteien weiter getragen werden".

Aber es gab auch noch andere Themen, die den Hainsbergern unter den Nägeln brannten. Ein bereits seit längerem bekanntes Problem schnitt ein Dorfbewohner an. Er nannte die unübersichtliche Stelle bei der Einmündung der Mitteldorfer Straße in die Pfarrer-Rose-Straße. Ein Verkehrsspiegel wäre hier angebracht und würde wesentlich zur Verkehrssicherheit beitragen. Laut einer weiteren Wortmeldung ist ein Waldweg "in der Leiten", der vor rund 20 Jahren gebaut wurde, für die Rückefahrzeuge zu schmal. Die entsprechenden Bäume habe der Förster bereits markiert.

Der Versammlungsteilnehmer wünschte sich vor allem für die Bagger und sonstigen zum Einsatz kommenden Gerätschaften einen Zuschuss von der Stadt Dietfurt. Ein Dorfbewohner bedankte sich für das Aufstellen einer Hundetoilette im Bereich des Fußballplatzes. Allerdings sei eine weitere Toilette für die Hinterlassenschaften der Vierbeiner im Gebiet des Kreuzberges ebenfalls angebracht. "Ich bin froh, wenn derartige Hinweise kommen. Wir werden schauen, dass wir was machen können", äußerte sich dazu die Rathauschefin. Ein Teilnehmer an der Bürgerversammlung meldete Braun "mehrere Risse in der Teerdecke der Straße von Hainsberg nach Mitteldorf". Ebenso müsse in diesem Bereich der Graben ausgebaggert werden.

Der letzte Punkt betraf einen eventuellen Zusammenschluss von mehreren Ortsfeuerwehren zu einer Stützpunktfeuerwehr mit einem zentralen Feuerwehrhaus in Hebersdorf. Braun merkte an, dass man von Seiten der Stadt momentan Gespräche führe, ob sich die Feuerwehren überhaupt auf ein entsprechendes Konzept einlassen. Durch eine Stützpunktfeuerwehr in Hebersdorf könnte sich vor allem die Brandschutzsituation in Staadorf verbessern. Bei einer gemeinsamen Versammlung sollen sich die Kommandanten der entsprechenden Wehren zusammensetzen und die aktuelle Lage durchsprechen. Mit den Worten "ihr dürft sicher sein, dass die Stadt nichts unternimmt, was den Feuerwehren schadet", schloss Braun dieses Thema ab und bezeichnete es als Zukunftsmusik.