Beilngries
Schulausflug nach Nepal

Beilngrieser Gymnasiasten bereiten sich auf eine außergewöhnliche Exkursion vor

19.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:03 Uhr
Als eingeschworenes Team will die rund 30-köpfige Truppe den Schulausflug nach Nepal antreten. Das Trainingswochenende inklusive Fußmarsch zu einem Gipfelkreuz hat schon einmal gut funktioniert, so die freudige Erkenntnis. −Foto: Gymnasium Beilngries

Beilngries (rgf) Wenn von einem größeren Schulausflug die Rede ist, denkt man an Berlin. Oder Wien. Oder ganz vielleicht auch noch an Paris. Aber so ein gewöhnliches Ziel hat sich eine etwa 30-köpfige Gruppe des Beilngrieser Gymnasiums für die Exkursion im Frühjahr 2019 nicht ausgesucht. Ihr Weg führt sie nach Nepal. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen.

Es gibt viel zu erzählen, obwohl die Reise noch in weiter Ferne ist - das wird bei einem Gesprächstermin unserer Zeitung mit den Lehrkräften Georg Denicolo und Christoph Ströbel sowie einem Quartett aus der Schülergruppe (Sonja Panke, Annabelle Gemeinhardt, Dominik Nuber und Jonathan Brauner) schnell deutlich. Zuallererst stellt sich freilich die Frage, wieso die Wahl für die Exkursion ausgerechnet auf den weit entfernten Himalaya-Staat gefallen ist? Der Kontakt entstand maßgeblich über die Beilngrieser Nepalhilfe, wie die Lehrer berichten. Als die örtliche Hilfsorganisation ihr 25-jähriges Bestehen feierte, waren auch Nepalesen vor Ort (wir berichteten). So entstand der Kontakt zur Schule und schließlich der konkrete Plan, einen Schulausflug in das in weiten Teilen bettelarme Land zu organisieren. Eine frühere Kollegin habe ein solches Projekt mit einer anderen Nepalhilfe bereits organisiert, erzählen Denicolo und Ströbel weiter. Es kann also funktionieren, war ihnen schnell klar.

Durch die besonderen geographischen Charakteristika des Staates ist Nepal auch aus schulischer Sicht sehr interessant, was bei einem Ausflug von W- und P-Seminar Geographie in der elften Jahrgangsstufe natürlich nicht ganz unbedeutend ist. Die Beilngrieser Schüler wollen etwas lernen, aber auch unvergessliche Erlebnisse sammeln - und als Tüpfelchen auf dem I dann auch noch etwas Gutes tun.

Die Pläne für den knapp dreiwöchigen Aufenthalt - die Woche vor den Osterferien sowie die beiden Ferienwochen 2019 - sind schon klar abgesteckt. Eine knappe Woche wird man sich auf eine Trekkingtour begeben und von Station zu Station ziehen. Darüber hinaus geht es in das Kathmandutal. Dort werden einige Sehenswürdigkeiten besichtigt. Im Mittelpunkt der Exkursion wird aber der Kontakt zu der einheimischen Bevölkerung stehen. In enger Abstimmung mit den Koordinatoren der Beilngrieser Nepalhilfe geht es für die Gruppe auch in kleine Dörfer. Für einzelne Tage besteht sogar die Möglichkeit, bei den Familien derjenigen Kinder zu schlafen, die eine der Schulen besuchen, die nur dank der Hilfe der Beilngrieser Organisation - und der spendenwilligen Bürger aus der Region - errichtet werden konnten. Außerdem wollen die Beilngrieser Gäste Unterrichtsmaterialien für die Nepalesen entwickeln und Schulstunden gestalten.

Den Gymnasiasten ist bewusst, dass sie in diesen drei Wochen Erlebnisse sammeln werden, die man nicht mal ebenso im Reisebüro buchen kann. "Wir sind schon verwöhnt hier", sagt beispielsweise Sonja Panke. Im Kontakt zu den Menschen in den nepalesischen Dörfern werde man sicher sehen, wie gut es der Gesellschaft in Deutschland eigentlich gehe. Ähnlich äußert sich Dominik Nuber. Auch er freut sich darauf, mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen und Einblicke in eine ganz andere Kultur zu gewinnen. Es werde sehr spannend, eine Gesellschaft mit deutlich niedrigerem Lebensstandard kennenzulernen, meint auch Annabelle Gemeinhardt.

Bei aller Vorfreude ist der Reisegruppe aber auch klar, dass es ein Ausflug mit anderen Anforderungen wird als beispielsweise ein Strand- und Partyurlaub. Vor Kurzem ist man gemeinsam zu einem Trainingswochenende in Benediktbeuern aufgebrochen. Man machte sich zu einer Wandertour mit ähnlichen Höhenunterschieden wie bei den geplanten Routen in Nepal auf. "Es war für uns wichtig, zu sehen, wie das klappt", berichtet Denicolo. Die Eindrücke waren ausgesprochen positiv. Man habe die Strecke sogar schneller als vorgegeben gemeistert, erzählen die Schüler nicht ohne Stolz. Aus körperlicher und sportlicher Sicht sollte die Reise nach Nepal folglich kein Problem werden. Und noch ein weiterer Aspekt des Trainingswochenendes war wichtig, wie Jonathan Brauner berichtet. Man habe sich als Gruppe kennengelernt, die Schüler besuchen momentan noch verschiedene zehnte Klassen. Bei solch einer besonderen gemeinsamen Reise sei es wichtig, als Team zu funktionieren, ist Brauner überzeugt. Das Trainingswochenende mit gemeinsamem Hüttenaufenthalt hat der Truppe jedenfalls gut gefallen. Und auch die Tatsache, dass man selber kochen musste, sei kein Problem gewesen.

In den kommenden Monaten stehen nun noch Vorbereitungen im Unterricht sowie Informationsveranstaltungen an, allen voran mit der Beilngrieser Nepalhilfe. Außerdem möchte die Reisegruppe noch Spenden sammeln. Denn das Thema "Entwicklungsland" und Möglichkeiten der Unterstützung werden im Mittelpunkt der Exkursion stehen. Wer der Truppe eine Spende für die Nepalesen mit auf den Weg geben möchte, kann sich an das Sekretariat des Gymnasiums wenden. Und wenn schließlich alle Vorbereitungen getroffen sind, wird der große Tag immer näher rücken, an dem die 26 Schüler, drei Lehrer und zwei Eltern in das vermutlich größte Abenteuer ihres Lebens starten.