Beilngries
Willkommen in der Schulfamilie

An der Beilngrieser Grundschule starten 87 Abc-Schützen in einen neuen Lebensabschnitt

11.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
Spannender Moment für die Erstklässler: Rektorin Monika Bäumler hat die Kleinen an der Beilngrieser Grundschule begrüßt. −Foto: F. Rieger

Beilngries (rgf) Einen unvergesslichen Vormittag haben am Dienstag viele Familien aus der Großgemeinde Beilngries erlebt. Ihre Sprösslinge sind nun ganz offiziell Schulkinder. 87 Abc-Schützen gibt es heuer an der Beilngrieser Grundschule, verteilt auf vier Klassen. Die Schulfamilie um Rektorin Monika Bäumler gestaltete den Premierentag in der gewohnt herzlichen Form.

Ein paar Kinder murmeln, noch ganz schüchtern, ein leises "Ja", andere rufen - deutlich lauter - ein kräftiges "Nein". Schulleiterin Monika Bäumler hat soeben gefragt, ob die Mädchen und Buben in der Nacht vor ihrem allerersten Schultag gut geschlafen haben. Klar, wenn so ein wichtiges Ereignis ansteht, kann man schon mal ein bisschen aufgeregt sein und dann will es nicht so recht klappen mit dem Einschlafen. Das sei ganz normal und bei ihr nicht anders, wenn ein neues Schuljahr ansteht, beruhigt die Rektorin mit einem Schmunzeln. Sie könne den Abc-Schützen aber versichern, dass sie in der Beilngrieser Grundschule jede Menge Freude haben werden.

Dass dies kein leeres Versprechen ist, beweisen die "Großen". Die Zweitklässler haben sich in der Aula aufgestellt, um die Kleinen sowie deren Eltern, Großeltern und Geschwister zu begrüßen. "Alle Kinder lernen Lesen", heißt es im Eröffnungslied. Und weiter: "Hallo Kinder, jetzt geht's los." Es wird gewunken, getanzt und gelacht. So schlimm kann das mit der Schulzeit also wirklich nicht sein, stellen die Abc-Schützen schon in ihren ersten Minuten als Schulkinder fest.

Und es geht gleich erfolgreich weiter. Die Rektorin stellt den Kindern bei ihrer Begrüßung in der Aula ein paar Fragen. Und die richtigen Antworten kommen wie aus der Pistole geschossen. "Was lernt man in der Schule?" "Lesen, schreiben, rechnen!" Da wissen die Mädchen und Buben schon bestens Bescheid. Und siehe da: Die erste Aufregung ist auch schon weg.

Damit Letzteres auch bei den Eltern klappt, geht Monika Bäumler bei ihrer kurzen Ansprache auf einige wichtige Themen ein. "Wir haben bislang alle Kinder gut durch diese vier Jahre gebracht", sagt sie gleich am Anfang zur Beruhigung der angespannten Elternnerven. Ganz wichtig sei ihr, dass zwischen Schulfamilie und Erziehungsberechtigten ein offener Austausch gepflegt werde. WhatsApp-Nachrichten seien hierbei im Übrigen nicht der beste Weg, die Rektorin empfiehlt nach wie vor das klassische persönliche Gespräch. "Haben Sie Vertrauen, reden Sie mit uns", gibt sie den versammelten Müttern und Vätern mit auf den Weg.

Nicht unerwähnt bleiben darf auch das Thema Schulwegsicherheit. Oberstes Ziel müsse sein, dass die Kinder sicher in der Schule und auch wieder zu Hause ankommen. Die Eltern sollten ihre Sprösslinge dabei unterstützen, ein entsprechender Flyer wird verteilt. Eine der darin enthaltenen Botschaften: die Kleinen nicht bis vor das Schulhaus fahren und nicht den Eingangsbereich zuparken.

Nach diesen einführenden Worten - und einer zweiten Runde "Alle Kinder lernen lesen" - ist es nun aber Zeit für den großen Moment. Aus 87 Kindern werden vier Klassen und mit großen Schritten geht es in die Klassenzimmer. Die 1d geht mit Konrektor Franz Josef Neumayr. Er hat für seine Schützlinge schon etwas vorbereitet. Auf einem Teppich finden die Kinder lilane Schilder mit ihrem Namen. Der passende Platz im Klassenzimmer ist schnell gefunden, die neuen Banknachbarn tauschen die ersten aufgeregten Blicke aus. Auf den Tischen legen sie die knallbunten Schultüten ab. Bevor die Mädchen und Buben einen Blick hineinwerfen dürfen, steht erst noch eine andere Aufgabe an. Man versammelt sich in einem Stuhlkreis und einer nach dem anderen stellt sich und seine Hobbys vor - immer dann, wenn er gerade den Erzählstein in der Hand hat. Zwei Besonderheiten dieses Sommers scheinen auf die Freizeitvorlieben der Kinder in der Großgemeinde Beilngries durchgeschlagen zu haben. Fast alle 23 Schüler in der 1d nennen Schwimmen, Tauchen und Baden als ihre Hobbys, der Klassiker Fußball ist hingegen kaum zu hören. Was ein Hitzesommer und eine verkorkste Weltmeisterschaft nicht alles bewirken können.

Nach dieser Vorstellungsrunde ist es nun aber endlich Zeit für die Schultüten. Den Inhalt haben sich die frischgebackenen Erstklässler redlich verdient. Und schwuppdiwupp ist der erste Schultag auch schon geschafft. Die Mamas und Papas, die währenddessen im Elterncafé des Elternbeirats gewartet haben, nehmen ihre tapferen Schulkinder wieder in Empfang, ehe es noch zum Gottesdienst geht. Die Minen sind dabei schon deutlich entspannter als noch am frühen Morgen. Es macht sich eine beruhigende Erkenntnis breit: "Das ist ja alles gar nicht so dramatisch in der Schule, das kriegen wir schon hin."