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Roden für den Dino-Radweg

Großprojekt auf dem Altmühlberg: Vorarbeiten schreiten voran - Baubeginn fest für Herbst dieses Jahres eingeplant

17.02.2021 | Stand 23.09.2023, 16:39 Uhr
Zufrieden mit dem Fortschritt der Rodungsarbeiten sind Bauamts-Abteilungsleiterin Elena Merk und Bauaufsicht Stefan Wittmann. Im Laufe dieses Freitags kann die Staatsstraße 2229 wieder für den Verkehr geöffnet werden. −Foto: Rieger

Grampersdorf - Es gibt Baustellen, die besucht man Wochen nach Arbeitsbeginn - und auf den ersten Blick sieht alles noch genauso aus wie immer.

Das exakte Gegenteil ist derzeit im Wald südlich von Grampersdorf der Fall. Seit Montag dieser Woche läuft dort die Rodung für den geplanten Bau des Dinopark-Radwegs.

Und die Arbeiten sind schon sehr weit fortgeschritten, wie bei einem Ortstermin unserer Zeitung unschwer zu erkennen war. Der Zeitplan wird eingehalten, im Laufe des morgigen Freitags soll die Staatsstraße 2229 wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Wer sich mit den Planungen für diesen Radweg umfassend auseinandersetzen möchte, der muss einen Blick in die Vergangenheit werfen. Nicht bis in die Zeit der Dinosaurier - aber ein paar Jahre ist es tatsächlich schon her, dass dieses Vorhaben erstmals in den Raum gestellt wurde. Von Denkendorfer Seite her ist der Radweg bereits erschlossen. Von Beilngries aus wartet man derweil noch immer auf das entsprechende Bauvorhaben - bisweilen sehnsüchtig. Klar, es soll der Radzubringer für einen Ausflug in den Dinopark werden. Aber noch viel mehr würde damit ein Lückenschluss gelingen, der die Radfahrer von Beilngries bis nach Denkendorf und weit darüber hinaus führen kann. Wenig überraschend wurde das Thema in den vergangenen Jahren bei diversen Bürgerversammlungen angesprochen und auch unsere Zeitung war diesbezüglich in stetigem Austausch mit dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt. Dass der Weg bis zur Umsetzung mit einigen Tücken und zeitlichen Enttäuschungen für die Bürger verbunden war, ist hinlänglich bekannt. Dass es nun aber wirklich klappen wird mit dem Dinopark-Radweg, steht inzwischen auch fest.

Wie zuletzt mehrfach berichtet, soll der Startschuss im Herbst dieses Jahres fallen. Wobei das so nur zum Teil stimmt. Denn eigentlich ist dieser Startschuss schon erfolgt. Die Rodung in dieser Woche dient bereits dem Bau des Radwegs. Warum aber passiert das jetzt schon? Oder anders gefragt: Warum macht man nicht gleich weiter mit dem Bau des Radwegs? Letzteres Vorhaben ist fest ab Herbst dieses Jahres eingeplant. Es müssen unter anderem noch Untersuchungen der Bodenbeschaffenheit angestellt werden. Außerdem müssen die diversen Bauvorhaben, die heuer an und um Straßen anstehen, die in Sachen Verkehrsfluss mit der Staatsstraße bei Grampersdorf zusammenhängen, aufeinander abgestimmt werden. Um wie geplant im Herbst starten zu können mit dem Radwegebau, muss die straßenbegleitende Trasse aber "freigeräumt" sein von Bäumen und Sträuchern. Und das wiederum darf - wie jeglicher Gehölzschnitt im öffentlichen Raum - nur im Winter und jetzt nur noch bis Anfang März erfolgen.

Seit Montag wird gerodet. "Wir kommen sehr gut voran", sagte Elena Merk, Abteilungsleiterin beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt für das Sachgebiet Landkreis Eichstätt, bei einem Ortstermin mit unserer Zeitung. Auf derjenigen Seite, auf der man den Radweg baut - von Beilngries kommend rechts neben der Fahrbahn - war man schon am Dienstag weitestgehend durch. Den Umstand der Straßensperre nutzte man aber auch, um privaten Waldbesitzern zu ermöglichen, Baumfällungen im Umfeld der Fahrbahn vorzunehmen. Dies diene der Verkehrssicherheit, damit nicht irgendwann umsturzgefährdete Bäume zur Gefahr werden, und sei mit den Waldbesitzern zum Teil auch bei den Grundstücksverhandlungen für den Radweg abgemacht worden, wie zu erfahren war. Bei fließendem Verkehr wären solche Waldarbeiten unmöglich.

Das Gröbste ist geschafft, jetzt geht es hauptsächlich noch darum, aufzuräumen und die Straße sowie das direkte Umfeld wieder sauber herzurichten. Im Laufe des Freitags wird die Staatsstraße dann für den Verkehr geöffnet, kündigte Elena Merk an.

Wie von ihr ebenfalls zu erfahren war, wird sich die eigentliche Baumaßnahme am neuen Radweg dann in drei Teilbereiche gliedern. Neben dem Neubau der Verbindung zwischen Dinopark und Grampersdorf wird dort am südlichen Ortseingang eine Querungshilfe errichtet. Diese ist notwendig, da der Weg - von Denkendorf kommend - in Grampersdorf in die Ortshälfte rechts neben der Staatsstraße wechselt und dann auch in Richtung Aschbuch abknickt. Außerdem werden im Zuge der Baumaßnahme vorhandene Wege von Grampersdorf nach Aschbuch und von dort aus weiter in nördliche Richtung ertüchtigt/aufgewertet, um tatsächlich die gewünschte Komplettverbindung bis nach Beilngries zu erreichen.

Wie Elena Merk auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, rechnet man derzeit mit Gesamtkosten von rund 800000 Euro. Zu Beginn der Frühjahrs-/Frühsommer-Radlsaison 2022 soll der Weg vollständig zur Verfügung stehen.

Mit der Stadt Beilngries gibt es eine Vereinbarung bezüglich Bau, Unterhalt und Verkehrssicherung. Der entsprechende Beschluss im Stadtrat wurde jüngst gefällt (wir berichteten). Grundsätzlich handelt es sich um eine Maßnahme des Staatlichen Bauamts. Da die Trasse aber in Teilen nicht nur als 2,50 Meter breiter Radweg, sondern als drei Meter breiter Wirtschaftsweg errichtet wird, ist auch die Kommune mit im Boot - sie übernimmt laut der dem Stadtrat vorgelegten Vereinbarung die Straßenbaulast für den zusätzlichen Aufwand für die Wirtschaftswegbereiche. Wie sich das aus finanzieller Sicht auswirkt, müsse man noch klären, hatte Stadtbaumeister Thomas Seitz im Stadtrat mitgeteilt.

Nichts mehr zu klären gibt es derweil bei der grundsätzlichen Frage, ob das seit Langem diskutierte Großprojekt auf dem Altmühlberg umgesetzt wird. Der Dinopark-Radweg wird gebaut, so viel steht fest. Und die ersten - unübersehbaren - Schritte sind jetzt gemacht.

DK

Fabian Rieger