Dietfurt
Riesenerfolg für den Lokalmatador

Dietfurter Richard Kirschner beim Junut auf Platz fünf - 61 Prozent erreichen in der Langdistanz das Ziel

07.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:15 Uhr
Das Ehepaar Rossberg aus dem Spreewald freut sich jedes Jahr aufs Neue auf den Ultratrail. −Foto: SWP|Sturm, Werner, Parsberg, Sturm, Werner, Parsberg

Dietfurt (swp) Tobias Krumm und Anke Wahrlich, beide aus Bergisch Gladbach, haben die Langdistanz beim diesjährigen Jurasteig Nonstop Ultratrail (Junut) in einer Laufzeit von 31:51 Stunden beziehungsweise 38:43 Stunden gewonnen.

Eine extrem starke Leistung lieferte der Dietfurter Lokalmatador Richard Kirschner ab, der sich in der Gesamtwertung über 239 Kilometer in 43:57 Stunden sensationell den fünften Platz sicherte.

Die Anziehungskraft des Ultratrail ist ungebrochen. 100 Läuferinnen und Läufer aus weiten Teilen Deutschlands sowie aus dem benachbarten Ausland starteten am Freitag in Dietfurt. 47 nahmen die Langdistanz über 239 Kilometer mit 7500 zu bewältigenden Höhenmetern in Angriff. 29 von ihnen konnten sich bei der Siegerehrung in der Sieben-Täler-Stadt darüber freuen, das Ziel erreicht zu haben. "Das ist eine Finisher-Quote von 61 Prozent, das kann sich sehen lassen", freute sich Organisator Gerhard Börner.

Tobias Krumm wiederholte seinen Vorjahressieg und lag dabei deutlich vor Ingo Klaus aus Kassel (38:57 Stunden) und dem Ungarn Adam Kovacs (41:21 Stunden). Richard Kirschner hatte sich eigentlich für den Junut 170 gemeldet, den er im vergangenen Jahr auf Platz sechs beendet hatte. Kurzfristig machte er ein Upgrade auf die Langdistanz und beeindruckte hier mit einer guten Laufzeit und einem beachtlichen fünften Rang. "Eine Top-Leistung für einen 21-Jährigen", gratulierte Gerhard Börner.

Und auch Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) sowie die amtierende Sieben-Täler-Königin Bianca Staudigl ließen es sich nicht nehmen, dem glücklichen Dietfurter, aber auch allen anderen Siegern und Finishern, zu ihrer außergewöhnlichen sportlichen Ausdauerleistung zu gratulieren.

Für einen Paukenschlag bei den Damen sorgte Anke Wahrlich. Mit 38:43 Stunden stellte sie einen Streckenrekord beim weiblichen Geschlecht auf und verwies die Vorjahressiegerin Nicole Kresse aus Hersbruck (42:37 Stunden) sowie Karen Keller aus einem kleinen Dorf im Westerwald (49:01 Stunden) auf die Plätze.

Auch die Kurzdistanz des Junut mit insgesamt 5400 Höhenmetern hatte ihren Ausgangspunkt in Dietfurt. Hier waren 53 Athletinnen und Athleten unterwegs. 30 davon erreichten nach 170 Kilometern den Zieleinlauf in Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach. In einer Laufzeit von 23:06 Stunden setzte sich mit Stephan Peters aus Amel in Belgien ebenfalls der Gewinner des vergangenen Jahres durch. Bei den Frauen gewann Jasmin Schmerfeld aus Castrop-Rauxel in 28:17 Stunden.

Bei der Siegerehrung überreichten Organisator Börner, Bürgermeisterin Braun und die Sieber-Täler-Königin Bianca Gutscheine, Urkunden und Pokale aus Jurasteig-Steinen an die Erstplatzierten.

Dass die Veranstaltung wieder gut über die Bühne gegangen ist, dafür sorgten viele freiwillige Helfer. Dazu gehörte Kerstin Rossberg aus dem Spreewald. Ihr Mann Volker hat den Junut 239 zum fünften Mal absolviert und heuer mit 47:47 Stunden eine persönliche Bestzeit erzielt. "Es ist immer wieder erstaunlich, was ein Körper hergeben kann", sagte er. Auch heuer habe er wieder an seine physische Grenze gehen müssen. Vor allem in der zweiten Nacht sei es bitterkalt gewesen. "Da lag der Raureif wie Zucker über den Wiesen und Feldern." Kerstin Rossberg, die all die Jahre mit ihrem Mann zum Junut kommt, war heuer zum zweiten Mal als Helferin tätig und zwar an der Verpflegungsstation beim Tourismusbüro in Riedenburg. Sie sagte: "Die Veranstaltung ist perfekt organisiert, die Betreuung ist liebevoll, die Landschaft wunderschön und alle zusammen sind wir eine große Läufer-Familie. Deswegen kommen wir immer wieder sehr gerne hierher."