Biberbach
Noten verbinden Menschen

Bei der seit Jahrzehnten bestehenden Freundschaft zwischen Biberbach und Biberbach spielt die Musik eine wichtige Rolle

27.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:33 Uhr
Nach der Übergabe der Gastgeschenke stellten sich Alexander Anetsberger (von links), Mathias Weis, Fritz Hinterleitner, Christian Wagner und Maximilian Soxberger zu einem Erinnerungsfoto auf. −Foto: Aichinger

Biberbach (DK) 100 Jahre Musikverein Biberbach - dieses Jubiläum ist jüngst groß gefeiert worden. Wer nun verdutzt ist und hinter dieser Meldung eine Zeitungsente vermutet, der hat Recht - und auch wieder nicht. Denn dieses Jubiläum wurde tatsächlich begangen. Aber eben nicht im Beilngrieser Ortsteil Biberbach, sondern im gleichnamigen Ort in Niederösterreich. Da zwischen beiden Seiten aber seit Jahrzehnten ein freundschaftlicher Austausch gepflegt wird, nicht zuletzt auf musikalischer Ebene, folgte eine Gruppe aus der Gemeinde Beilngries gerne der Einladung.

Neben dem Symphonischen Blasorchester und Bürgermeister Alexander Anetsberger traten auch drei Biberbacher die Reise an, die bereits vor mehr als 40 Jahren bei der "Grundsteinlegung" der Freundschaft zwischen den gleichnamigen Orten beteiligt waren: Gitti und Karl Meier sowie Irmgard Dorr. Man war bei Gastfamilien untergebracht und wurde ausgesprochen freundlich aufgenommen, wie Inge Haas im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet.

Ebenso beeindruckend sei die "perfekte" Organisation des Musikfestes gewesen - und die Beilngrieser durften ihren Beitrag dazu leisten. Beim zweistündigen Festakt spielte neben dem Mostviertelmix auch das Symphonische Blasorchester, dirigiert von Michael Haas.

Außerdem gab es beim Festprogramm nicht nur eine Würdigung der Geschichte des niederösterreichischen Musikvereins, sondern auch eine Erinnerung an die Anfänge der Freundschaft zwischen Biberbach und Biberbach. Alwin Großhauser aus dem hiesigen Biberbach und Dirigent Franz Seitlehner aus der Alpenrepublik bauten im Jahr 1976 erste freundschaftliche Kontakte auf. Es folgten mehrere gegenseitige Besuche, ehe die Partnerschaft im Jahr 1980 offiziell besiegelt wurde. Seitdem hat die Freundschaft zwischen Biberbach und Biberbach Bestand.

Die Bedeutung solcher Bande betonte Bürgermeister Anetsberger bei seiner Rede. Er bezeichnete es als "wunderbare Fügung des Schicksals", dass dieser Kontakt genau wie in der Anfangszeit auch jetzt noch fest in der Musik verankert sei. Denn dadurch, dass der Leiter des Symphonischen Blasorchesters Beilngries - Hans Haas - mit seiner Familie in Biberbach lebt, werde diese Verbindung perfekt fortgeführt, so Anetsberger. Er selbst war zum zweiten Mal zu Gast in dem Partnerort und er zeigte sich überzeugt davon, dass die Freundschaft noch sehr lange Zeit andauern wird. Er durfte dann auch der Ehrung des Obmanns des dortigen Musikvereins, Christian Wagner, beiwohnen. Zudem überreichte er als Gastgeschenk original Beilngrieser Bier.

Zum weiteren Programm des Wochenendes berichtet Inge Haas im DK-Gespräch von einem Stimmungsabend mit Kapelle und DJ, einer beeindruckenden Marschmusikwertung mit fast 30 teilnehmenden Kapellen und einem großen gemeinsamen Festzug. Absoluter Höhepunkt sei aber gewesen, als alle Kapellen (inklusive des Symphonischen Blasorchesters) - also mehr als 1300 Musiker - gemeinsam vier Musikstücke spielten. Michael Haas, der aufgrund einer Erkrankung seines Vaters momentan kommissarisch das Orchester leitet, durfte den Marsch "Salut á Luxemburg" dirigieren.

"Schweren Herzens" musste man dann kurz darauf auch schon wieder Abschied nehmen. Gemeinsam blickten die beiden Partnerorte aber bereits auf das nächste Jahr voraus. Dann besteht die Freundschaft offiziell seit genau 40 Jahren. Es wurde angeregt, dies mit einem Treffen zu würdigen - gerne in der Großgemeinde Beilngries, so der Wunsch der niederösterreichischen Biberbacher.

Fabian Rieger